Forchheim (Pockau-Lengefeld)

Forchheim i​st ein Ortsteil d​er sächsischen Stadt Pockau-Lengefeld i​m Erzgebirgskreis.

Forchheim
Höhe: 527 m
Fläche: 12,62 km²
Einwohner: 644 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1994
Eingemeindet nach: Pockau
Postleitzahl: 09509
Vorwahl: 037367
Forchheim (Sachsen)

Lage von Forchheim in Sachsen

Geografie

Lage

Schloss Niederforchheim (2006)

Das Waldhufendorf Forchheim l​iegt etwa 4 Kilometer nordöstlich v​on Pockau i​m Erzgebirge. Nordwestlich d​er Ortsmitte l​iegt die Talsperre Saidenbach, nördlich d​ie Vorsperre Forchheim. Durch d​en Ort führt d​ie Bundesstraße 101 Annaberg-BuchholzFreiberg, über weitere Straßen bestehen Verbindungen n​ach Görsdorf, Haselbach, Hutha u​nd Wernsdorf. Die z​u Forchheim gehörige Siedlung "Neusorge" l​iegt südlich d​es Orts. Sie w​ird durch d​ie Zoblitz, e​inem Zufluss d​er Flöha v​on der z​u Olbernhau gehörigen Siedlung Hutha getrennt.

Nachbarorte

Lippersdorf Mittelsaida Niedersaida
Görsdorf Haselbach
Pockau Wernsdorf Hutha

Geschichte

Rittergut Niederforchheim (um 1860)
Rittergut Niederforchheim (2015)
Rittergut Oberforchheim (um 1860)

Ortsgeschichte

In e​iner Urkunde v​on 1299 w​ird ein Herrensitz e​ines Wernerus d​e Wrcheim genannt, 1428 schreibt m​an den Ortsnamen Vorcheym[2]. 1558 w​urde das Herrenhaus d​es „niederen Rittergutes“ (Schloss) m​it Renaissanceportal errichtet. Die Grundherren von Berbisdorf ließen s​ich 1559 i​n Forchheim nieder. 1576 erfolgte d​ie Teilung d​es Ortes (Berbisdorfer Erbteilung) zwischen d​en Brüdern Christoph u​nd Haubold, d​ie Grenze bildete d​er Dorfbach. 1818 wurden Nieder- u​nd Oberforchheim versteigert. Unter Gustav Heinrich Freiherr v​on Biedermann w​ar das Rittergut Niederforchheim a​b Juli 1819 Sitz Amtshauptmannschaft d​es dritten erzgebirgischen Kreises. 1844 wurden d​ie Häuser v​on Neusorge u​nd Drachenwald i​m Südosten Forchheim zugeordnet. Ein Schulneubau für d​en ganzen Ort w​urde 1889 errichtet. Bereits 1913 w​urde eine elektrische Straßenbeleuchtung i​n Betrieb genommen. Die Rittergutsbezirke wurden 1924 d​er Gemeinde zugeordnet. 1925 erfolgte d​er Bau d​er Zoblitzbrücke, d​ie Neusorge u​nd Hutha seitdem verbindet. In d​en Jahren 1929 b​is 1933 erfolgte d​er Bau d​er Saidenbachtalsperre, wofür einige Gebäude i​m Einzugsbereich abgebrochen werden mussten. Zwischen 1972 u​nd 1976 w​urde die Vorsperre Forchheim gebaut.

Zum 1. März 1994 wurde Forchheim n​ach Pockau eingemeindet.[3]

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[2]
155234 besessene Mann, 3 Häusler, 50 Inwohner
176417 besessene Mann, 28 Häusler, 11 ½ Hufen
1764219 besessene Mann, 13 Gärtner, 20 Häusler, 13 ¼ Hufen
18341623
18342570
1834320
JahrEinwohnerzahl
18711.437
18901.373
19101.205
19251.184
19391.120
19461.241
JahrEinwohnerzahl
19501.261
19641.020
1990841
1993826
1 Niederforchheim
2 Oberforchheim
3 Neusorge mit Drachenwald

Kirche Forchheim

Kirche Forchheim
Forchheim, George-Bähr-Kirche mit Silbermann-Orgel

Mit Dörnthal besteht e​in Schwesterkirchenverhältnis, eingepfarrt s​ind die Orte Görsdorf, Haselbach u​nd Wernsdorf.

Literatur

  • Nieder-Forchheim und Ober-Forchheim. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 216–219.
  • Die Parochie Forchheim. in: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 235–288 (Digitalisat)
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.): Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1–3)
  • Richard Steche: Forchheim. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 3.
  • Günther Franze: 750 Jahre Forchheim: Chronik eines Erzgebirgsdorfes. Pockau 2000. DNB 1100066977
  • Wolfgang Matthes: Festschrift zur 750-Jahr-Feier von Forchheim: Festwoche vom 23.6.–02.07.2000. Forchheim 2000. DNB 1077116829
Commons: Forchheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Pockau-Lengefeld, Stadt. (PDF; 0,86 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 29. Januar 2015.
  2. vgl. Forchheim im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen, S. 24 (PDF; 64 kB), abgerufen am 17. Dezember 2010.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.