Foholau
Foholau (Fohulau) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Turiscai (Gemeinde Manufahi).
Foholau | |||
Daten | |||
Fläche | 20,58 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 255 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Natalino Barbosa (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Leubuti | 65 | ||
Lutarmata | 18 | ||
Tarabula | 172 | ||
|
Geographie
Foholau | ||
---|---|---|
Orte | Position[2] | Höhe |
Fatulelo | 8° 51′ S, 125° 45′ O | 1220 m |
Tarabula | 8° 51′ S, 125° 45′ O | 1226 m |
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Foholau eine Fläche von 17,58 km².[3] Nun sind es 20,58 km².[1] Der Suco liegt im Südosten des Verwaltungsamts Turiscai. Nördlich befindet sich der Suco Matorec, westlich der Suco Beremana und südlich der Suco Orana. Im Osten grenzt Foholau an das Fatuberlio mit seinem Suco Caicassa. Der Fluss Ahangcain durchquert den Suco von Norden als Limetain kommend nach Süd und bildet auch einen Teil der Grenze zu Orana. Der Fluss gehört zum System des Südlichen Laclós.[4]
Größere Straßen, die den Suco mit der Außenwelt verbinden, fehlen. So mussten für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 die Wahlurnen zum Wahllokal im Sitz des Suocs mit einem Hubschrauber hingebracht und wieder abgeholt werden.[5] Im Osten liegen die Dörfer Tarabula und Fatulelo. Hier gibt es auch eine Grundschule und eine medizinische Station.[6]
Im Suco befinden sich die drei Aldeias Leubuti (Leobuti), Lutarmata und Tarabula.[7]
Einwohner
Im Suco leben 255 Einwohner (2015), davon sind 135 Männer und 120 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 12,4 Einwohner/km². Im Suco gibt es 32 Haushalte.[1] Fast 83 % der Einwohner geben Isní als ihre Muttersprache an. Über 13 % sprechen Mambai und über 3 % Tetum Prasa.[8]
Geschichte
Das Reich von Foholau wurde 1883 vom portugiesischen Gouverneur Bento da França Pinto de Oliveira der 8º Comando militar de Alas zugeordnet.[9]
Während des Bürgerkriegs zwischen FRETILIN und UDT 1975 griffen FRETILIN-Kämpfer im September die Aldeia Leubuti an. Die Bewohner, zumeist Anhänger der APODETI, flohen in die Wälder. Drei von ihnen wurden getötet. Andere wurden nach Turiscai gebracht und mussten dort auf den Feldern arbeiten.[10]
1975 marschierten die Indonesier in Osttimor ein. Der Widerstand der FRETILIN und ihres militärischen Arms, der FALINTIL, formierte sich in den Bergen, auch in Turiscai. 1978 griffen die Indonesier Foholau und weitere Sucos in Turiscai an. Häuser und Getreidespeicher wurden niedergebrannt. Die Einwohner flohen nach Süden in Richtung Alas und Fatuberlio. 90 starben durch Hunger und Krankheiten. 150 von ihnen wurden eingefangen und wieder zurückgebracht.[10]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alberto Tilman zum Chefe de Suco gewählt.[11] Bei den Wahlen 2009 gewann Paulo Sousa Pereira[12] und 2016 Natalino Barbosa.[13]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Foholau (tetum; PDF; 8,4 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Foholau (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Turiscai (tetum)
- Seeds of Life: Agriculture Calendar (englisch)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 523 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Foholau (tetum; PDF; 8,4 MB)
- 150 Anos da criação de distritos em Timor
- „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.