Flughafen Guernsey

Der Flughafen Guernsey (englisch: Guernsey Airport) i​st ein Verkehrsflughafen a​uf der britischen Insel Guernsey, welche z​u den Kanalinseln gezählt wird. Der Flughafen l​iegt ungefähr 5 Kilometer südwestlich d​er Hauptstadt v​on Guernsey, St. Peter Port

Guernsey Airport
Kenndaten
ICAO-Code EGJB
IATA-Code GCI
Koordinaten

49° 26′ 6″ N,  36′ 7″ W

Höhe über MSL 102 m  (335 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km südwestlich von St. Peter Port
Basisdaten
Eröffnung 1939
Betreiber Lokalregierung
Terminals 1
Passagiere 874.118 (2016)[1]
Luftfracht 4.813 t (2016)[2][3]
Flug-
bewegungen
39.717 (2016)[4]
Start- und Landebahn
09/27 1583 m × 45 m Asphalt[5]



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Geschichte

Der Flughafen v​on Guernsey w​urde ursprünglich a​m 5. Mai 1939 a​ls Flugplatz m​it einfachen Graspisten eröffnet u​nd erst a​b Oktober 1946 regelmäßig v​on Zivilflügen genutzt. 1960 n​ahm der Flughafen e​ine befestigte Piste i​n Betrieb, welche n​och heute a​ls Hauptbahn fungiert. 2004 erfolgte d​ie Eröffnung d​es neuen Terminals.[6] Der Flughafen w​ird durch d​ie Lokalregierung unterhalten u​nd betrieben.

Fluggesellschaften und Ziele

Der Flughafen w​ird heute ausschließlich z​ivil genutzt u​nd bietet w​egen der Bedeutung d​er Kanalinseln für britische Touristen zahlreiche Linienflugverbindungen z​u diversen Zielen i​n Großbritannien. Derzeit w​ird der Flughafen i​m Linienverkehr v​on den a​uf Guernsey beheimateten Fluggesellschaften Aurigny Air Services u​nd Blue Islands s​owie der schottischen Fluggesellschaft Loganair angeflogen, d​ie den Airport m​it vielen Zielen i​m Vereinigten Königreich u​nd auf d​en anderen Kanalinseln s​owie in Festlandeuropa m​it Grenoble saisonal verbinden.[7] Zudem sorgen Privatmaschinen für e​inen wesentlichen Anteil d​er Flugbewegungen a​m Flughafen.

Zwischenfälle

  • Am 24. September 1963 kam es mit einer Bristol 170 Mk.32 der British United Air Ferries (G-AMWA) beim Start vom Flughafen Guernsey zu einer Triebwerksstörung. Die Maschine sollte nach Bournemouth fliegen und beförderte überwiegend Fracht und einen Pkw. Der Start wurde bei einer Geschwindigkeit von etwa 80 Knoten abgebrochen. Als die Piloten erkannten, dass die verbleibende Startbahnlänge nicht mehr ausreichen und es zu einer Kollision mit Hindernissen kommen würde, steuerten sie das Flugzeug nach links, woraufhin die Maschine kurz abhob, dann durch einen Zaun und über eine Straße rollte und schließlich 200 bis 400 Meter hinter dem Startbahnende zum Stehen kam. Alle drei Besatzungsmitglieder und der einzige Passagier überlebten, das Flugzeug war jedoch schrottreif.[9][10]
  • Am 18. September 1981 fielen bei einer Britten-Norman BN-2 Islander der Jersey European Airways (G-BDNP) aufgrund einer Fehlbedienung der Treibstoffzufuhr beim Anflug auf den Flughafen Guernsey beide Triebwerke aus. Bei der nachfolgenden Bruchlandung auf einem Feld nahe dem Flughafen erlitt der Pilot schwere Verletzungen, während die acht Passagiere den Unfall mit leichten Verletzungen überstanden. Das Flugzeug wurde dabei irreparabel beschädigt.[11] Anlässlich der Untersuchung dieses Vorfalls wurden gravierende Mängel in der technischen Ausrüstung zur Kommunikation der Rettungskräfte aufgedeckt und in der Folge behoben.
  • Am 7. Dezember 1997 überrollte eine Fokker F-27-500F der Air UK (G-BNCY) bei einer Landung unter böigem Seitenwind das Ende der Landebahn und kam erst in einem angrenzenden Feld zum Stehen. Dabei wurden vier der 54 Flugzeuginsassen leicht verletzt; das Flugzeug musste als wirtschaftlicher Totalschaden abgeschrieben werden.[12]
  • Am 12. Januar 1999 kamen beim Absturz einer als Frachtflugzeug genutzten Fokker F-27-600 der Fluggesellschaft Channel Express (G-CHNL) beide Piloten ums Leben. Die unsachgemäß verstaute Ladung hatte dazu geführt, dass das Flugzeug beim Landeanflug auf den Flughafen Guernsey unkontrollierbar wurde, wodurch es auf ein nahegelegenes Haus stürzte und in Flammen aufging.[13]
  • Am 17. Juni 2014 stürzte eine private Socata TB 10 (G-POPI) kurz nach dem Start wegen eines technischen Defekts in ein Gewächshaus. Das Flugzeug wurde dabei komplett zerstört; die beiden Insassen überlebten mit leichten Verletzungen.[14]

Einzelnachweise

  1. Terminal and Transit Passengers 2016. (PDF; 82 kB) In: Airport data 2016. Civil Aviation Authority (CAA), S. 3, abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  2. Freight 2006–2016 Tonnes. (PDF; 14 kB) In: Airport data 2016. Civil Aviation Authority (CAA), S. 3, abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  3. Mail 2006–2016 Tonnes. (PDF; 12 kB) In: Airport data 2016. Civil Aviation Authority (CAA), S. 2, abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  4. Aircraft Movements 2016. (PDF; 162 kB) In: Airport data 2016. Civil Aviation Authority (CAA), S. 3, abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  5. Guernsey - EGJB Website der National Air Traffic Services für den Flughafen Guernsey mit Links zu den aktuellen AIPs und Charts (englisch), abgerufen am 11. April 2016
  6. Geschichte des Flughafens
  7. Liste der Flugziele
  8. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 G-ANWL im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. August 2019.
  9. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 91 (englisch), Dezember 2003, S. 2003/192.
  10. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 G-AMWA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. August 2019.
  11. Accident report: 2/1983 Britten-Norman Islander, G-BDNP, 18. September 1981 Unfallbericht der AAIB, PDF (englisch), abgerufen am 11. April 2016
  12. Accident report: 4/1999 Fokker F27-500, G-BNCY, 7. December 1997 Unfallbericht der AAIB, PDF (englisch), abgerufen am 11. April 2016
  13. Accident report: 2/2000 Fokker F-27-600 Friendship, G-CHNL, 12. January 1999 Unfallbericht der AAIB, PDF (englisch), abgerufen am 11. April 2016
  14. Eintrag zum Unfall der Socata TB 10 G-POPI in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 4. August 2019.
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