Florian Fritsch (Unternehmer)
Florian Fritsch (* 3. März 1978 in Albstadt-Ebingen, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Rennfahrer, Unternehmer und Investor. Fritsch ist Gründer und Vorsitzender von Fritsch & Co. mit Sitz in Vaduz und der Investmentfirma Kalrock, die ihren Sitz in Zug hat und Niederlassungen in London und Luxemburg betreibt.[1]
Werdegang
Fritsch ist verheiratet und lebt in Appenzell, Schweiz. Sein Hobby als Rennfahrer, zuletzt in der ADAC GT Masters 2011, beendete Fritsch nach einem Unfall 2011.[2] Der Rennsport führte ihn nach eigenen Angaben dazu, in E-Mobilität zu investieren.[3] Er investierte als einer der Ersten in Europa in den Autohersteller Tesla.[4]
Eines seiner bekannteren Projekte war 2013 die Anschubfinanzierung und der spätere Verkauf des Berliner IoT-Startups Relayr, das 2015 für sein Produkt Wunderbar auch Gewinner des CODE-n-Awards war.[5] Fritsch holte weitere Investoren an Bord, wie den US-Investor Kleiner Perkins Caufield & Byers, der für seine Investments in Amazon und Google bekannt geworden ist.[6] Über seine Investmentfirma Kalrock investierte Fritsch in den Lieferdienst Delivery Hero.[7] 2018 wurde Relayr an den Münchner Rückversicherer Münchener Rück für insgesamt 300 Millionen US-Dollar verkauft.[8] Das Family-Office von Florian Fritsch verwaltet über eine Milliarde Euro.[9]
Fritsch ist neben Gernot Friedhuber und Patrick Knapp Schwarzenegger, einem Neffen von Arnold Schwarzenegger, Investor bei dem oberösterreichischen Hersteller von Elektrobatterien Kreisel Electric.[10] Im November 2020 gab Kreisel eine strategische Allianz mit Shell bekannt mit dem Ziel, seine Lithium-Ionen-Batteriemodultechnologie mit der Wärmemanagementflüssigkeit von Shell zu kombinieren.[11] Fritsch ist Anteilseigner und Vorsitzender des Aufsichtsrats der 2019 gegründeten Firma GROPYUS, die Gebäude "ressourcenschonend, langlebig und effizient" entwickeln will.[12] Ein Fokus von GROPYUS liegt auf dem Schaffen von leistbarem Wohnraum, denn durch die industrielle Produktionstechnik des Wohnbaus sollen die Baukosten entsprechend stark gesenkt werden.[13]
Gemeinsam mit dem in Dubai ansässigen Investor Murari Lal Jalan hat Fritsch über seine Investmentgesellschaft Kalrock Capital erfolgreich für Jet Airways, die einst größte Fluglinie Indiens, geboten. Am 17. Oktober 2020 gab die Gläubigerversammlung der indischen Fluggesellschaft dem Bieterkonsortium von Jalan und Fritsch den Zuschlag. Der für Jet Airways gebotene Preis betrug 100 Mio. Euro. Zu den Plänen des Konsortiums für Jet Airways gehört auch, verlorengegangene Slots zurückzuverlangen, das Langstreckenangebot auszubauen und die Flugzeugflotte zu modernisieren.[14]
Soziales Engagement
Fritsch war in Deutschland als ehrenamtlicher Rettungssanitäter und Feuerwehrmann engagiert. In Österreich ist er über die Baumann/Fritsch Foundation Förderer der Albertina.[15] Er fördert zudem die Kinder- und Jugendarbeit des österreichischen Zweitligisten SC Austria Lustenau. Zusammen mit dem SC Austria Lustenau und der Destillerie Freihof initiierte Fritsch im März 2020 eine Sammelaktion für Altalkohol, um daraus Desinfektionsmittel für Gesundheitseinrichtungen in Vorarlberg und Liechtenstein herzustellen.[16][17]
Einzelnachweise
- Fritsch & Co. Information auf der Website fritsch.com. Abgerufen am 15. Mai 2020.
- ADAC GT Masters, Fahrer 2011, Portrait Florian Fritsch, abgerufen am 18. Mai 2020.
- Mut zum Risiko, Beitrag auf der offiziellen Website, abgerufen am 15. Mai 2020.
- Nachhaltiges Risiko, Forbes, abgerufen am 10. September 2020.
- Investor Florian Fritsch: Wie Unternehmer mit Tech-Startups die Weichen für die Zukunft stellen, Medium.com, abgerufen am 16. Mai 2020.
- Star-VC Kleiner Perkins investiert erneut in Relayr, abgerufen am 17. Mai 2020.
- Kalrock & shareholders announce a successful placement of 2,000,000 existing shares in Delivery Hero, PR Newswire, abgerufen am 14. Mai 2020.
- Munich Re übernimmt Technologieunternehmen Relayr, Medieninformation vom 4. September 2018, abgerufen am 15. Mai 2020.
- Nachhaltiges Risiko, Forbes, abgerufen am 11. September 2020.
- Schwarzenegger-Neffe steigt bei Kreisel Electric ein, der brutkasten, abgerufen am 18. Mai 2020.
- Mühlviertler Betrieb Kreisel kooperiert mit Shell für bessere E-Akkus, derstandard.at, Artikel vom 19. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
- Bau völlig neu gedacht, holzkurier.com, Artikel vom 17. März 2020, abgerufen am 12. Mai 2020.
- Nachhaltiges Risiko, Forbes, abgerufen am 11. September 2020.
- Insolvente Jet Airways: Der Airline-Retter aus dem Appenzell. In: Tages-Anzeiger. 24. Oktober 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020.
- Übersicht der Charity-Aktivitäten auf www.fritsch.com, abgerufen am 11. Mai 2020.
- Vorarlberger spendeten 8.822 Liter, ORF Vorarlberg, abgerufen am 14. Mai 2020.
- Unternehmer spenden 250 Liter Desinfektionsmittel, Liechtensteiner Vaterland, abgerufen am 14. Mai 2020.