Fevzi Çakmak
Mustafa Fevzi Pascha (seit dem Familiennamensgesetz von 1934: Çakmak; * 1876 in Istanbul; † 10. April 1950 ebenda) war Feldmarschall und Generalstabschef der türkischen Armee.
Leben
Militärkarriere
Er verließ die Kriegsakademie 1895 als Leutnant. Im Ersten Weltkrieg hat er als General in verschiedenen Positionen gedient. Gegen Ende des Krieges wurde er zum Generalstabschef ernannt. Später hat er den Befreiungskrieg in verschiedenen Positionen mitgeführt und wurde wegen seiner Verdienste in der letzten Schlacht (31. August 1922) zum Feldmarschall ernannt. Für zwanzig Jahre hat er als Generalstabschef des neuen türkischen Staats gedient und diesen Posten bis fast zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1944 innegehabt.
Fevzi Çakmak hat gegen die Serben und Albaner im Balkan, gegen die Italiener, in der Schlacht von Gallipoli, in Syrien und in Palästina gegen die Alliierten, an der Kaukasusfront gegen die Russen und später in Anatolien im Griechisch-Türkischen Krieg gegen die Griechen gekämpft. Sein Übertritt auf die Seite von Mustafa Kemal Atatürk brachte ihm 1920 eine Verurteilung zum Tode seitens der osmanischen Regierung ein. Seine Beförderungen unter der Ägide Mustafa Kemals waren aufgrund von militärischen Handlungen und nicht aus politischen Gründen erfolgt.
Politik
Anders als Kemal Atatürk, der sofort nach Ende des Krieges von seinen militärischen Ämtern und Posten zurücktrat und zum Politiker wurde, blieb Çakmak selbst nach seiner Wahl als Abgeordneter von Istanbul ins türkische Parlament bis 1924 ein Soldat.
Nach seiner Pensionierung am 12. Januar 1944 und dem Übergang zum Mehrparteiensystem hat Çakmak zusammen mit mehreren anderen 1948 die Millet Partisi gegründet. Vorher war er Mitglied der Demokrat Parti.
Er verstarb 1950 und wurde auf dem Friedhof der Eyüp-Sultan-Moschee in Istanbul begraben.
Orden und Ehrenzeichen
- Mecidiye-Orden V. Klasse am 22. August 1900
- Eiserner Halbmond am 2. Oktober 1915
- Eisernes Kreuz II. Klasse am 26. Dezember 1915
- Liakat-Medaille in Gold am 17. Januar 1916
- İmtiyaz Nişanı in Gold am 11. November 1916
- Österreichisches Militärverdienstkreuz II. Klasse am 3. April 1917
- Osmanje-Orden I. Klasse mit Säbeln am 7. Januar 1918
- Orden der Württembergischen Krone am 19. Juni 1918
- İstiklâl Madalyası am rot-grünen Band am 21. November 1923
Literatur
- Fevzi Tschakmak, in: Internationales Biographisches Archiv 16/1950 vom 10. April 1950, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Zeitungsartikel über Fevzi Çakmak in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft