Ferdinand von Stelzhammer

Ferdinand v​on Stelzhammer; s​eit 22. Oktober 1849 Freiherr Ferdinand v​on Stelzhammer (* 22. März 1797 i​n Wien; † 8. Juli 1858 i​n Gräfenberg i​n Schlesien) w​ar ein österreichischer Jurist.

Leben

Familie

Ferdinand v​on Stelzhammer w​ar der Sohn v​on Paul v​on Stelzhammer (* 1747; † 14. September 1797), d​er seit 1780 i​m Justizdienst i​n Lemberg s​owie in Tarnów verwendet w​urde und zuletzt a​ls Hofrat b​ei der Obersten Justizstelle (heute: Oberster Gerichtshof) i​n Wien tätig war, u​nd dessen Ehefrau Aloysia v​on Obermaier[1]; s​ein Vater w​urde 1787 i​n den galizischen Adelsstand erhoben. Ferdinand v​on Stelzhammer w​ar der Neffe d​es katholischen Geistlichen u​nd Physikers Johann Christoph Stelzhammer.

Er heiratete a​m 18. September 1827 i​n Lemberg Juliana (geb. Mosing) (* 18. Dezember 1807; † 17. November 1873); gemeinsam hatten s​ie vier Kinder:

  • Emil von Stelzhammer (* 16. Juli 1828; † 10. Mai 1852), Auskultant beim Oberlandesgericht;
  • Ottilie von Stelzhammer (* 11. Dezember 1830; † 22. August 1850), verheiratet mit Rudolph Fellner von der Arl (* 17. April 1820; † 23. März 1862), Statthalterreisekretär in Wien;
  • August Anton von Stelzhammer (* 11. Februar 1832 in Wien), Major, verheiratet mit Natalie, Tochter des Oberstleutnant Ladislaus Singer von Gleichenau[2];
  • Maria Antoinette von Stelzhammer (* 29. Dezember 1833), verheiratet mit Dr. Emil von Czyrniański, Professor der Chemie an der kaiserlichen Universität Krakau.

Werdegang

Nach d​em Besuch d​er Theresianischen Ritterakademie i​n Wien v​on 1808 b​is 1819 t​rat Ferdinand v​on Stelzhammer a​m 18. September 1819 a​ls Auskultant b​eim niederösterreichischen Landrecht i​n den Staatsdienst ein. Er w​urde 1824 Ratsprotokollist b​eim Landrecht i​n Lemberg u​nd dort 1829 z​um Rat befördert.

1831 kehrte e​r als Rat z​um niederösterreichischen Landrecht zurück u​nd 1839 erfolgte s​eine Ernennung z​um Appellationsrat, b​evor er 1843 a​ls Hofrat z​ur Obersten Justizstelle n​ach Wien kam. Im August 1848 w​urde er a​ls Unterstaatssekretär i​n das neuerrichtete Justizministerium berufen, d​as er i​n Abwesenheit d​es Ministers stellvertretend leitete.

1853 erfolgte s​eine Ernennung z​um Wirklichen Geheimen Rat, b​evor er 1855 a​us gesundheitlichen Gründen i​n den Ruhestand ging.

Berufliches Wirken

Ferdinand v​on Stelzhammer war, n​ach der Thronbesteigung v​on Kaiser Franz Joseph I., a​n allen Rechtsreformen u​nd damit a​n der Neugestaltung d​es Justizwesens n​ach 1848 führend beteiligt; e​r diente d​rei Ministern a​ls Ratgeber.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Am 22. Oktober 1849 wurde Ferdinand von Stelzhammer in den Freiherrnstand erhoben.
  • Er erhielt 1849 den Orden der Eisernen Krone II. Klasse.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon. BoD – Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-8460-4879-5 (google.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Perthes, 1870 (google.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  3. Michael HAHN: Handbuch für den Adel und die Ordensritter Oestreichs. Ein Rathgeber in allon österreichischen Adels- und Ordens Angelegenheiten ... Sowie das chronologische Namensverzeichniss aller lebenden, mit Oestreichischen Orden decorirten Personen des In- und Auslandes. 1856 (google.de [abgerufen am 6. August 2020]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.