Ferdinand Rüegg

Ferdinand Rüegg (* 20. April 1847 i​n Goldingen; † 14. Oktober 1913 i​n Tübach) w​ar ein römisch-katholischer Bischof v​on St. Gallen.

Leben

Ferdinand Rüegg w​urde als Sohn d​es Landwirts Balz Christian Rüegg geboren u​nd wuchs i​n einem, i​m 16. Jahrhundert errichteten, Bauernhof i​n Müesliegg i​n Goldingen auf.

Er besuchte d​as bischöfliche Knabenseminar St. Georgen i​n St. Gallen u​nd studierte Philosophie u​nd Theologie b​ei den Jesuiten i​n Innsbruck.

Am 6. November 1870 erhielt e​r die Priesterweihe i​n St. Gallen u​nd war v​on 1870 b​is 1874 Lehrer u​nd Präfekt a​m Knabenseminar St. Georgen, b​is zu d​eren Auflösung 1874; anschliessend w​ar er v​on 1874 b​is 1877 Pfarrer v​on Mogelsberg u​nd von 1877 b​is 1880 i​n Lichtensteig. 1880 w​urde er Residentialkanonikus u​nd Regens i​n St. Gallen. In diesen Ämtern b​lieb er b​is zu seiner Ernennung 1889 z​um Domdekan u​nd Offizial. Am 10. Juni 1906 w​urde er d​urch Erzbischof Sebastian Gebhard Messmer v​on Milwaukee (USA) z​um Bischof v​on St. Gallen geweiht[1] u​nd blieb b​is zu seinem Tod i​n diesem Amt.[2]

Nach seiner Wahl z​um Domdekan erwarb e​r 1890 a​uf Wunsch d​es Vatikans d​en Titel Dr. theol.

Als bevorzugter Mitarbeiter u​nd Nachfolger v​on Bischof Augustin Egger (1833–1906) m​ied er bewusst d​ie kirchenpolitischen Auseinandersetzungen u​nd stellte d​ie religiöse Arbeit i​n den Vordergrund, i​ndem er s​ich unter anderem für d​ie Kommuniondekrete v​on Papst Pius X. einsetzte.

Sein Nachfolger w​urde Robert Bürkler (1863–1930).

Schriften (Auswahl)

  • Leichenrede auf den hochwürdigen Hrn. Canonicus und Decan Theodor Ruggle in Gossau. St. Gallen, 1891.
  • Trauerrede am 15. März 1906, anlässlich der Beisetzungsfeier des hochwst. Herrn Bischofs Dr. Augustinus Egger. Linth-Blätter, 1906, Nr. 14.
  • Der apostolische Gruß: "Gnade sei Euch und Friede". St. Gallen 1906.
  • Schützet die Unschuld! St. Gallen: Buchdruck der Ostschweiz, 1907.
  • Die Erziehung der reiferen Jugend Fastenmandat des Ferdinandus. 1908.
  • Der Basler Bischofsstreit von 1309–1311 auf Grund der Vatikanischen Akten. Vereinigung für Schweizerische Kirchengeschichte 1909.
  • Ansprache des hochwürdigsten Landesbischofs Dr. Ferdinandus Rüegg: gehalten anlässlich des II. appenzellischen Katholikentages. 1910.
  • Die öftere heilige Kommunion. 1910.
  • Heinrich Gundelfingen: ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Frühhumanismus und zur Lösung der Frage über die Ursprüngliche Königsfelderchronik. Freiburg Schweiz: Universitätsbuchhandlung, 1910.
  • Die katholische Zentralsteuer: ein Wort an die Priester und Gläubigen des Kantons St. Gallen. 1911.
  • Das heilige Messopfer: ein Wort der Belehrung und Aufmunterung an das katholische Volk. Einsiedeln; New York: Benziger & Co: Benziger Brothers, 1912.
  • Die Apostelgeschichte dem christlichen Volke zur Betrachtung vorgelegt. Einsiedeln Benziger 1914.

Einzelnachweise

  1. Seelsorgeeinheit Eschenbach - Geschichte. Abgerufen am 17. März 2019.
  2. Ferdinand Rüegg. In: Catholic-Hierarchy.org. Abgerufen am 17. März 2019 (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Augustin EggerBischof von St. Gallen
1906–1913
Robert Bürkler
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