Fabien Lévy
Fabien Lévy (* 11. Dezember 1968 in Paris) ist ein französischer Komponist.
Leben
Von 1996 bis 2001 studierte er am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris, unter anderem Komposition bei Gérard Grisey und Marco Stroppa, Analyse bei Michaël Levinas, vergleichende Musikwissenschaft bei Gilles Léothaud und Orchestrierung bei Marc-André Dalbavie. Lévy promovierte an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. Er erwarb neben einer musikalischen Ausbildung auch Fachdiplome in der Mathematik und der theoretischen Wirtschaftswissenschaft. In diesen Fachbereichen arbeitete er bis 1994 als Forscher und Dozent.
Von 1998 bis 2001 arbeitete er am IRCAM. In dieser Zeit führt er einen Lehrauftrag am Musikwissenschaftlichen Institut der Sorbonne aus. Zwischen 2004 und 2006 unterrichtete er Orchestration an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Von 2006 bis 2012 war er Assistant-Professor für Komposition an der Columbia University in New York. 2012–2017 war Fabien Lévy Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold. Seit Oktober 2017 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Werke
Fabien Lévy hat Solowerke, Kammermusik, elektroakustische Musik, Ensemblestücke und Werke für Orchester komponiert. Seine Werke werden von Künstlern in ganz Europa und den Vereinigten Staaten aufgeführt, darunter das Berliner Rundfunksymphonieorchester, das Tokyo Sinfonieorchester, das Ensemble recherche, das Ensemble Argento oder die neue Vocalsolisten Stuttgart. Die Instrumentalwerke erscheinen beim Billaudot Verlag (Paris) (1998–2008), beim Ricordi Deutschland (2008–2018) und ab 2018 beim Edition Peters.
- 1996: Les deux ampoules d'un sablier peu à peu se comprennent, für verstärkte Solo-Harfe
- 1996: Dr.B. für Bariton und Fagott. Musik-Theater, inspiriert von Die Schachnovelle von Stefan Zweig
- 1997: L'air d'ailleurs-Bicinium für Alt-Saxophon und Band
- 1998: Durch, in memoriam G. Grisey für Saxophonquartett
- 1999: Coïncidences für Ensemble von 33 Musikern
- 1999: Où niche l'hibou ? kleine Lehrstücke für einen jungen Schüler und seinen Lehrer (Versionen für zwei Saxophone oder zwei Flöten oder zwei Klarinetten)
- 2001: Hérédo-ribotes für Solo-Viola und 51 Orchestermusiker
- 2002: Soliloque sur [X, X, X et X] Kommentar von einem Computer zu einem von ihm missverstandenen Konzert
- 2003: Risâla fî-l-hob wa fî'lm al-handasa [„Kleine Abhandlung von Liebe und Geometrie“] für Flöte, Klarinette, Euphonium oder Tenor-Saxophon, Violine und Violoncello
- 2004: Les murmures d'une orchidée solitaire für zwei Guqin, Chinesische Flöten, Hammond-Orgel, Harfe, Violine und Violoncello
- 2006: Tre volti del volubile Ares für Bläskapelle
- 2006: Querwüchsig für Ensemble
- 2007: Lexèmes hirsutes für Solo-Violoncello
- 2007: Pour Orchestre für großes Orchester
- 2009: à propos für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello
- 2010: à peu près de für 2 Trompeten
- 2012: Après tout für Vokalensemble und Instrumentalensemble
- 2013: Danse polyptote für Akkordeon und Violoncello
- 2013: Towards the Door We never opened für Saxophonquartett
- 2014: à tue-tête für neun Raum-verteilte Windinstrumente
- 2015: Als Gregor und Griselda, Kanon für sechs Stimmen
- 2016: Nun hab' ich nichts mehr, für Sopran, Akkordeon, Klarinette, elektrische Gitarre und Klavier
- 2017: Quand Friselda et son voisin, Kanon für sechs Stimmen
- 2018: Murmelt mein Blut, für Sopran und Klavier
- 2019: De l'art d'induire en erreur, für drei verstärke Stimmen und Sinfonieorchester
- 2019: Chroniques déchantées, für Akkordeon und Klavier
- 2020: Avant-demain für sechs Auto-Hupen
Ehemalige Studenten (Auswahl)
- Victor Adan
- Mahir Cetiz
- Paul Clift
- Zosha di Castri
- Mario Diaz di Leon
- Michele Foresi
- Evan Gardner
- Amit Gilutz
- Pablo Andoni Gómez Olabarría
- Sampo Haapamäki
- Max Hundelshausen
- Bryan Jacobs
- Brahim Kerkour
- Andile Khumalo
- Steve Lehman
- Dariya Maminova
- Ehsan Mohagheghi-Fard
- Yoshiaki Onishi
- Kate Soper
- Eric Wubbels
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1995: Stiftung Singer-Polignac
- 1997: Fondation Royaumont
- 1997: SACEM
- 2001: Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
- 2002: Sein Orchesterstück Hérédo-ribotes war für den International Rostrum of Composers nominiert
- 2002: Prix de Rome
- 2002: Franz Liszt Stipendium der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
- 2004: Förderpreis des Ernst von Siemens Musikpreises
- 2007: Preis des jungen Komponisten, Académie des Beaux-Arts (Institut de France)
- 2008: Finalist des Christoph Delz Stiftungswettbewerb
- 2014: Chevalier des Arts et des Lettres
Weblinks
- Werke von Fabien Lévy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz von Fabien Lévy (deutsch, französisch, englisch)
- Fabien Lévy bei Ricordi Berlin
- Fabien Lévy bei der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig