FIFA-Fairplay-Preis

Der FIFA-Fairplay-Preis i​st eine Auszeichnung, d​ie seit 1987 jährlich v​on der FIFA verliehen wird. Er e​hrt damit besonders faires u​nd sportliches Verhalten a​uf oder n​eben dem Fußballplatz.

Die Ehrung w​urde von 1991 b​is 2009 b​ei der jährlichen FIFA World Player Gala verliehen. 2010 w​urde die FIFA Ballon d’Or Gala i​ns Leben gerufen. Seit 2016 findet d​ie Verleihung b​ei den The Best FIFA Football Awards statt.

Preisträger

Jahr Name Begründung
1987 Fans von Dundee UnitedFür das vorbildliche Verhalten während der beiden UEFA-Cup-Endspiele gegen IFK Göteborg
1988 Frank OrdenewitzOrdenewitz hatte zugegeben, den Ball während des Spiels Werder Bremen gegen den 1. FC Köln im Strafraum mit der Hand gespielt zu haben, obwohl der Schiedsrichter dies nicht gesehen hatte.
0 Zuschauer des Olympischen Fußballturniers 1988 in SeoulDie Zuschauer der Olympischen Spiele 1988 sorgten trotz des frühen Ausscheidens des koreanischen Teams für gute und faire Stimmung während des Turniers.
1989 Fans von Trinidad und TobagoFür das faire Verhalten bei dem verlorenen WM-Qualifikationsspiel gegen die USA.
1990 Gary LinekerIn 15 Jahren erhielt der Engländer nicht eine einzige gelbe oder rote Karte.
1991 Spanischer FußballverbandFür den herausragenden Einsatz für Fairplay.
0 JorginhoDer Brasilianer wurde für seine einzigartige Karriere und sein vorbildliches Verhalten auf und neben dem Platz geehrt.
1992 Belgischer FußballverbandFür sein langjähriges Engagement für Fairness mit der Kampagne Fußball in Frieden und dem Hilfsprojekt Casa Hogar in Mexiko.
1993 Nándor HidegkutiFür sein vorbildliches Verhalten als Spieler und Trainer.
0 Sambischer FußballverbandNach einem tragischen Flugzeugunglück im April 1993, bei dem die halbe Nationalmannschaft ums Leben kam, formierte sich innerhalb weniger Monate eine neue Mannschaft.
1994
1995 Jacques GlassmannDer Franzose wurde für seinen mutigen Einsatz im Bestechungsskandal Valenciennes/Marseille geehrt.
1996 George WeahFür sein unermüdliches Werben für den Fairplay-Gedanken.
1997 Irische FansFür ihr vorbildliches Verhalten insbesondere im WM-Qualifikationsspiel gegen Belgien.
1998 Fußballverbände Irans und der USAVor dem Spiel der beiden Nationen bei der WM tauschten die Spieler Blumen und Geschenke aus.
0 Nordirischer FußballverbandDer nordirische Fußballverband wurde für sein fortwährendes Engagement zur Versöhnung von Katholiken und Protestanten ausgezeichnet.
1999 Fußballfamilie von NeuseelandFür den maßgeblichen Anteil am großen Erfolg der U-17-Weltmeisterschaft.
2000 Lucas RadebeDer südafrikanische Spieler wurde für seine Arbeit mit Kindern in seiner Heimat und für den Kampf gegen den Rassismus geehrt.
2001 Paolo Di CanioStatt unbedrängt ein Tor zu erzielen, nahm er den Ball in die Hand, um die Behandlung des verletzten gegnerischen Torwarts zu ermöglichen.
2002 Fußballfamilien von Japan und SüdkoreaFür die ansteckende Freude, der großen Euphorie und Gastfreundschaft und ihrem fairen Verhalten machten sie die WM 2002 zu einem großen Erfolg.
2003 Fans von Celtic GlasgowTrotz der Niederlage im UEFA-Cup-Finale feierten 35.000 mitgereiste Fans nach dem Spiel ausgelassen und friedlich in Sevilla.
2004 Brasilianischer FußballverbandFür das "Spiel für den Frieden" zwischen Haiti und Brasilien.
2005 Fußballfamilie von IquitosFür das Engagement der Einwohner der peruanischen Stadt Iquitos bei der Ausrichtung der U-17-Weltmeisterschaft 2005.
2006 Fans der WM 2006Fans aus aller Welt machten das Turnier in Deutschland zu einem einzigartigen und fairen Ereignis.
2007 FC BarcelonaDer spanische Verein, der Trikotwerbung lange ablehnte, trägt seit 2006 das Logo der UNICEF auf dem Trikot.
2008 Verbandspräsidenten und Spielführer der Türkei und ArmeniensBeim WM-Qualifikationsspiel der beiden Nationen reichten sich die Präsidenten nach fast zwei Jahrzehnten diplomatischer Funkstille die Hände.
2009 Sir Bobby RobsonDer 2009 verstorbene Engländer wurde während seiner Karriere als Spieler und Trainer stets für seine Fairness geschätzt.
2010 U-17-Frauennationalmannschaft HaitisFür die erfolgreiche Teilnahme an der U-17-WM trotz des verheerenden Erdbeben im Januar 2010.
2011 Japanischer FußballverbandTrotz der Tsunami-Katastrophe im März 2011 ließ sich das Land nicht unterkriegen. Bester Beweis ist die Frauennationalmannschaft, die bei der WM 2011 erstmals den Titel holte.
2012 Usbekischer FußballverbandFür die besondere Fairness der Spieler, Fans und Funktionäre gegenüber allen anderen Vereinen des Profifußballs.
2013 Afghanischer FußballverbandDen Auswirkungen des Krieges zum Trotz ist es in Afghanistan gelungen, den Fußball von Grund auf zu entwickeln, eine Infrastruktur für den Sport zu schaffen, damit er wachsen kann und eine nationale Liga aufzubauen.
2014 Volunteers bei den FIFA-WeltmeisterschaftenAusgezeichnet wurden alle freiwilligen Helfer der letzten Weltmeisterschaften für ihre Hilfsbereitschaft, ihren Enthusiasmus und ihre Warmherzigkeit.
2015 Flüchtlingshelfer im WeltfußballDer Preis geht an alle Fußballorganisationen und -klubs, die sich in der Flüchtlings­hilfe engagieren.
2016 Atlético NacionalAusgezeichnet für den Verzicht auf die Copa Sudamericana 2016 zugunsten des von einem schweren Flugzeugabsturz betroffenen Finalisten Chapecoense.
2017 Francis KonéDer togoische Mittelstürmer[1][2] rettete bereits mehrfach Gegenspielern das Leben, indem er nach Zusammenstößen schnell erste Hilfe leistete.
2018 Lennart ThyDer deutsche Mittelstürmer wurde ausgezeichnet für den Verzicht auf eine Partie der VVV-Venlo zugunsten einer lebensrettenden Stammzellenspende.
2019 Marcelo Bielsa und Leeds United Für die widerstandslose Gewährung eines Gegentreffers im Spiel gegen Aston Villa, nachdem das Team zuvor nach der Verletzung eines gegnerischen Spielers ein umstrittenes Tor geschossen hatte.[3]

Einzelnachweise

  1. Francis Koné Website von transfermarkt.de. Abgerufen am 16. Juni 2018.
  2. Dieser Fußballer rettete schon vier Spielern das Leben Website der welt. Abgerufen am 16. Juni 2018.
  3. FIFA.com: The Best FIFA Football Awards™ - News - Messi, Rapinoe crowned The Best in Milan - FIFA.com. Abgerufen am 18. Juli 2020 (britisches Englisch).
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