Förderverein Berliner Schloss
Der Förderverein Berliner Schloss ist ein gemeinnütziger Verein, der im Vereinsregister des Amtsgerichtes Charlottenburg seit dem 27. August 1992 eingetragen ist und seinen Sitz in Berlin hat. Der Zweck des Vereins ist die Förderung des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses.[1]
Förderverein Berliner Schloss | |
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Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 1992 |
Sitz | Berlin |
Geschäftsführung | Wilhelm von Boddien |
Umsatz | 9.875.183 Euro (2019) |
Beschäftigte | 10 (2019) |
Freiwillige | 75 (2019) |
Mitglieder | 1496 (2019) |
Website | berliner-schloss.de |
Zweck des Vereins
Dieser Wiederaufbau des Stadtschlosses – der wesentliche Zweck des Vereins laut Satzung – soll durchgeführt werden in „weitestgehender Originaltreue seiner Fassaden und Höfe sowie wichtiger historischer Innenräume für Bildungs- und kulturelle Zwecke“. Angesichts der Bedeutung, welche das Berliner Schloss als Kunst- und Baudenkmal hat, wertet der Verein den Wiederaufbau als ein Anliegen von hohem nationalen und internationalen kulturellen Rang. Denn das Schloss sei ein Meisterwerk der handwerklich-künstlerischen, barocken Baukunst, ein Hauptwerk Andreas Schlüters und anderer berühmter Baumeister, und eine bestimmende Dominante der Stadtmitte Berlins und des historischen Stadtbildes von Berlin vor seiner Zerstörung,
Der Verein betrachtet die weitgehende Rekonstruktion des Schlosses, dessen Sprengung und Abriss zum Symbol der kommunistischen Diktatur wurde, zugleich als Symbol für die wiedergewonnene Deutsche Einheit und die Fähigkeit der Demokratie, kulturhistorisch wertvolle Gebäude für die Nachwelt wiederherzustellen und zu überliefern. Die Förderung der Bildung und Kultur stehe in einem engen Zusammenhang mit der künftigen Nutzung des Berliner Schlosses, unter anderem als Museum, Kultur- und Veranstaltungszentrums.
Aufgaben
Aufgaben des Vereins sind die Beschaffung von Finanzmitteln, insbesondere das Einwerben von Spenden für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Kulturzentrum „Humboldt Forum“ gemäß dem Beschluss des deutschen Bundestages vom 4. Juli 2002. Für die Werbung und die Annahme von Spenden gelten die jeweils aktuellen Spendenrichtlinien der Stiftung „Berliner Schloss-Humboldtforum“ als Grundlage.
Organe
Organe des Vereins sind:
- die Mitgliederversammlung, die einmal jährlich einberufen wird,
- der Vorstand, der aus fünf Vorstandsmitgliedern besteht und weitere Mitglieder haben darf,
- die Geschäftsführung, die aus ein oder zwei Personen besteht und vom Vorstand berufen wird,
- der Finanzbeirat, der gebildet werden kann, wenn es nötig erscheint.
Einwerbung und Verwendung der Spenden
Nach den Beschlüssen der Bundesregierung vom Jahre 2007 soll das Berliner Schloss auf zweierlei Weise finanziert werden:
- Den Kernbau für das Humboldt-Forum baut der Staat (rund 600 Millionen Euro).
- Seine historischen Schlossfassaden werden über Spenden finanziert (Stand Ende 2018 sind 105 Millionen Euro nötig). Auch die Kuppel ist bei diesen Sonderkosten mit dabei.
Damit zahlt der Staat nur das, was er sowieso auch bei einem Gebäude in moderner Gestalt in vergleichbarer Größe finanziert hätte.
Der Förderverein hat im Jahr 2015 dem Deutschen Bundestag zugesagt, den gesamten Mehrpreis der historischen Schlossfassaden gegenüber einer modernen Fassade im Wert von 105 Millionen Euro zu finanzieren. Mit der Summe von 105 Millionen Euro sind alle Kosten der historisch getreuen Rekonstruktion abgegolten. Diese beinhalten die Planung und die künstlerische Herstellung aller Schmuck- und Fassadenelemente aus Sandstein sowie des gesamten Mauerwerks in der handwerklichen Tradition von vor 300 Jahren, der Zeit der damaligen Erweiterung des Schlosses unter Andreas Schlüter, Johann Eosander genannt von Göthe, und Martin Heinrich Böhme.
Ihre Spenden werden für die Rekonstruktion der drei äußeren Barockfassaden des Schlosses, der drei Barockfassaden des Schlüterhofs, des Eckrondells an der Südostecke des Schlosses, der historischen Kuppel sowie der Innenportale II, III und IV im Bereich des früheren großen Schlosshofs benötigt.
Seit Baubeginn fließen die Spende reichlicher, man kann sich einzelne Elemente der Fassade aussuchen, sozusagen kaufen, und realisiert dadurch, wofür man konkret spendet.[2]
Die Spendeneinnahmen werden abzüglich geringer Vereinskosten regelmäßig an den Bauherrn abgeführt. Über die an den 105 Millionen Euro noch fehlende Summe gibt eine Spendenuhr auf der Vereins-Website seit dem Sommer 2015 in einem regelmäßigen Countdown Auskunft.[3]
Regionale Freundeskreise
Es gibt folgende Freundeskreise:
- Freunde des Berliner Schlosses in Berlin
- Freunde des Berliner Schlosses in Bremen
- Freunde des Berliner Schlosses in Düsseldorf
- Freunde des Berliner Schlosses in Frankfurt am Main
- Freunde des Berliner Schlosses in Halberstadt
- Freunde des Berliner Schlosses in Hameln – Bad Pyrmont
- Freunde des Berliner Schlosses in Hamburg
- Freunde des Berliner Schlosses in Hannover
- Freunde des Berliner Schlosses in Köln und Bonn
- Freunde des Berliner Schlosses in Lüneburg
- Freunde des Berliner Schlosses in München[4]
- Freunde des Berliner Schlosses in Baden-Württemberg[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Satzung des Vereins, abgerufen am 5. November 2018.
- Bericht der Berliner Morgenpost über den Spendenvorgang (2014) abgerufen am 6. November 2018
- Spendenstand am 6. November auf der Website des Vereins abgerufen am 6. November 2018
- Beispiel einer Benefizaktion des Münchner Freundeskreises, abgerufen am 6. November 2018.
- Regionale Freundeskreise, Partner des Vereins abgerufen am 5. November 2018