European Major Exhibition Centres Association
Die European Major Exhibition Centres Association (EMECA) (deutsch: Vereinigung führender europäischer Messeplätze) ist eine Vereinigung europäischer Messeplätze, die sich 1992 in Paris, Frankreich zusammengeschlossen hat. Das EMECA-Sekretariat befindet sich seit April 2008 in Brüssel. Ziel der EMECA ist es, die Ausstattung der Messeplätze, die Organisation sowie den Aussteller- und Besucherservice der 18 Mitglieder fortlaufend zu professionalisieren.
Hintergrund
Von den 45 Messegesellschaften weltweit, die über mehr als 100.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügen, befinden sich 34 in Europa. Allein die 18 Mitglieder der EMECA führen jährlich rund 1.200 Messen mit circa 388.000 Ausstellern und 43,5 Millionen Besuchern auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von ungefähr 36 Millionen Quadratmetern durch. Nach eigenen Schätzungen generieren die ausstellenden Unternehmen einen Umsatz von rund 800 Milliarden Euro durch ihre Messebeteiligung. Laut einer Studie des internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG liegen die volkswirtschaftlichen Effekte der EMECA-Messeplätze bei rund 16 Milliarden Euro.
Die Übernahme der beiden privaten Messeveranstalter Exposium und Comexpo im Jahr 2005 durch die großen Pariser Messeplätze sowie die anschließende Verschmelzung der beiden großen Pariser Messeplätze Paris Expo und Paris Nord Villepinte/ Le Bouget zu VIPARIS, aber auch das Zusammengehen der Messeplätze Basel und Zürich im Jahr 2001 sind Reaktionen auf die internationale Verschärfung des Wettbewerbs. Daneben wird etwa durch Kooperationen zwischen Mailand und Hannover oder Frankfurt und Rom zusammengearbeitet. Das Ziel der Partnerschaften die Stärkung des Messestandorts Europa.
Mitglieder
Die 18 Mitglieder der EMECA kommen aus acht europäischen Ländern, darunter Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Schweiz und Spanien. Mitglieder sind[1]
Belgien:
Deutschland:
Frankreich:
- EUREXPO – Centre de Conventions e d’Expositions de Lyon
- VIPARIS, Paris
Italien:
- BolognaFiere
- Fiera Milano
- Rimini Fiera
- VeronaFiere
Niederlande:
- Royal Dutch Jaarburs Utrecht
Portugal:
Schweiz:
Spanien:
- Fira de Barcelona, IFEMA
- Feria de Madrid
- Feria Valencia
Vorstand
Das EMECA-Board wird angeführt vom Präsidenten René Kamm (CEO der MCH Group, früher Messe Schweiz AG). Bernd A. Diederichs (CEO NürnbergMesse) fungiert als Vizepräsident Kommunikation. Wolfgang Marzin (CEO Messe Frankfurt) fungiert als Vizepräsident Relations with the European Union. Giovanni Mantovani (CEO Fiera Verona) ist Vizepräsident Technik und Studien. Schatzmeister der EMECA ist Enrique Calomarde (Generalsekretär Feria Valencia). Die EMECA hat ihren Sitz in Brüssel. EMECA-Generalsekretär ist Jörn Kronenwerth.[2]
Aufgabe
Seit mehr als 15 Jahren unterstützt EMECA seine Mitglieder – Halleneigentümer und Messeveranstalter – dabei, als internationale Plattformen zu agieren. Der Verband fördert Geschäftsleben und Handel der Messebeteiligten und unterstützt gemeinsame Projekte von Industrien und Unternehmen. Eine weitere Aufgabe von EMECA besteht darin, den globalen Einfluss ihrer Mitglieder zu fördern und das Ansehen des Messeplatzes Europa auf internationaler Ebene zu steigern. Dies wird durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Messekonzepte, die Entwicklung innovativer Dienstleistungen für Aussteller und Besucher sowie durch den Ausbau der Infrastruktur der Messeplätze erreicht. Eine wichtige Aufgabe in diesem Zusammenhang ist es, die Transparenz und den Informationsfluss zu optimieren.
Stärkung der Rolle mittelständischer Unternehmen in Europa
Viele der Aussteller auf den EMECA-Messeplätzen sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), für die eine Messebeteiligung einen hohen Kostenfaktor darstellt. KMU sind jedoch Schlüsselfaktoren für das europäische Wirtschaftssystem – sie tragen zum Erhalt der sozialen Sicherheit und zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei. In der Europäischen Union gibt es rund 23 Millionen KMU, die annähernd 100 Millionen Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und 99 Prozent des gesamten Unternehmensbestandes bilden. Die Europäische Kommission hat daher das „Euro Info Centre“ (EIC) gegründet, welches durch EMECA als Partner unterstützt wird. Dieses Netzwerk mit fast 300 Anlaufstellen setzt sich seit mehr als zehn Jahren europaweit für die Förderung der unternehmerischen Tätigkeit zur Schaffung und Aufrechterhaltung von starken KMU in allen Industriesektoren ein. Unter anderem werden KMU bei der Teilnahme an Fachmessen sowohl finanziell als auch organisatorisch – von der Vorbereitung bis hin zur praktischen Umsetzung – unterstützt. Ein Beispiel ist das Wirtschaftsförderungsprogramms für Lateinamerika „America Latina-Invest“ (Al-Invest): Das 1995 von der EU ins Leben gerufene Programm erleichtert KMU aus Lateinamerika die Teilnahme an europäischen Fachmessen. Unter der Leitung von Eurochambres, dem europäischen Dachverband der Industrie- und Handelskammern, zeichnet EMECA für die Umsetzung verantwortlich. Bis heute nahmen mehr als 87.000 KMU daran teil. Zudem berät EMECA Eurochambres bei der Auswahl der förderungswürdigen Fachmessen.[3]
Weitere Themenschwerpunkte
Weitere Themen der EMECA sind unter anderem der Umgang mit dem Schutz des geistigen Eigentums, die barrierefreie Zugang zu Messeplätzen und energieeffizientes Wirtschaften. So fordert EMECA die EU auf, das Immaterialgüterrecht für Geistiges Eigentum in Europa sowie weltweit stärker zu diskutieren. 2007 veröffentlichte EMECA eine Studie zur Barrierefreiheit von europäischen Messeplätzen, die den Zustand der europäischen Messeplätze gemessen an den modernen Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern untersuchte. Ende 2009 beschloss EMECA die Durchführung einer Studie zur Energieeffizienz von neuen wie von renovierungsbedürftigen Messehallen. Die neuen Gelände sollen Hinweise für die energieeffiziente Errichtung weiterer neuer Hallen geben. Im Altbestand soll untersucht werden, welche Maßnahmen bei der Renovierung ergriffen werden müssen, um den Energieverbrauch dauerhaft zu senken.[4]
Schutz des geistigen Eigentums
EMECA fordert die EU auf, das Immaterialgüterrecht für Geistiges Eigentum in Europa sowie weltweit stärker zu diskutieren.
Weblinks
Einzelnachweise
- Übersicht EMECA Mitglieder auf der Website der EMECA (Memento vom 10. April 2010 im Internet Archive), abgerufen am 9. April 2010.
- Vorstand der EMECA auf der Website der Organisation (Memento vom 10. April 2010 im Internet Archive), abgerufen am 8. April 2010.
- Al-Invest Regional Aid Programme auf der Webpräsenz der Europäischen Kommission (Memento vom 15. März 2010 im Internet Archive), abgerufen 9. April 2010.
- Ziele der EMECA, von Website EMECA (Memento vom 9. April 2010 im Internet Archive), abgerufen am 9. April 2010.