Eschen (Eckersdorf)

Eschen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Eckersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Eschen
Gemeinde Eckersdorf
Höhe: 459–471 m ü. NHN
Einwohner: 121 (1. Jul. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95488
Vorwahl: 09271
Ehemaliges Gasthaus in Eschen
Ehemaliges Gasthaus in Eschen

Geografie

Durch das Dorf fließt der Eschenbach, ein rechter Zufluss des Seitenbaches, der mit der Weides zur Truppach zusammenfließt. 1,5 Kilometer nordnordwestlich befindet sich der Braunstein (585 m ü. NHN), einen Kilometer südöstlich die Hohenbuche (546 m ü. NHN). Die B 22 führt nach Eckersdorf (4,2 km östlich) bzw. nach Busbach (3 km westlich). Die Kreisstraße BT 16 führt nach Lahm (0,8 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Windhof (0,6 km südlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1401 erstmals als „Neschendorf“ (zum Eschendorf) erwähnt, 1409 als „Escha“ und 1421 als „Eschen“. Der Ortsname leitet sich von den Eschen ab, die wohl zur Zeit der Gründung in der Gegend standen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Eschen zehn Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth inne. Grundherren waren

  • das Hofkastenamt Bayreuth (5 Drittelhöfe, 2 Häuser),
  • die Hofkanzlei Bayreuth (1 Söldengütlein),
  • das Kloster- und Pfründamt Kulmbach (1 Halbhof),

Hinzu kommt 1 Söldengütlein, das freieigen war.[3]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Infolge des Gemeindeedikts wurde Eschen dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Busbach zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Eschen, zu der Windhof gehörte. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam Lahm hinzu. Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Ab 1862 gehörte Eschen zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,920 km².[5] Am 1. Mai 1978 wurde sie im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Eckersdorf eingegliedert.[6]

Baudenkmal

  • Horlachen: Gedenkstein für Bürgermeister Braun, Sandstein mit ovaler Kartusche und Fruchtgehängen, bezeichnet 1702; am Vogelherd auf dem Braunstein

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Eschen

Jahr 182218401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 156158159150172165174180166154153148148143148156140143123223172166163154
Häuser[7] 20272326262430
Quelle [4][8][8][8][9][8][10][8][8][11][8][8][12][8][8][8][13][8][8][8][14][8][5][15]

Ort Eschen

Jahr 001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987002016002020
Einwohner 6374919081777494111102106120121
Häuser[7] 9141415131926
Quelle [16][4][9][10][11][12][13][14][5][15][17][1]

Religion

Eschen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Johannes der Täufer (Neustädtlein am Forst) gepfarrt.[3][5]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Eschen

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.eckersdorf.de
  2. Eschen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. R. Winkler: Bayreuth, S. 353f.
  4. R. Winkler: Bayreuth, S. 470.
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 654 (Digitalisat).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1014, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 960 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 10051006 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 888 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 148 (Digitalisat).
  16. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 25 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 294 (Digitalisat).
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