Erwin Resch

Erwin Resch (* 4. März 1961 i​n Mariapfarr) i​st ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Der Abfahrtsspezialist gewann d​rei Weltcuprennen u​nd die Bronzemedaille b​ei der Weltmeisterschaft 1982.

Erwin Resch
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 4. März 1961 (60 Jahre)
Geburtsort Mariapfarr, Österreich
Größe 180 cm
Gewicht 78 kg
Karriere
Disziplin Abfahrt
Verein SC Mariapfarr
Status zurückgetreten
Karriereende 1991
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × 0 × 1 ×
Junioren-EM 1 × 0 × 0 ×
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Bronze Schladming 1982 Abfahrt
 Alpine Ski-Junioreneuropameisterschaften
Gold Achenkirch 1979 Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 1. Februar 1979
 Einzel-Weltcupsiege 3
 Gesamtweltcup 12. (1981/82, 1983/84)
 Abfahrtsweltcup 2. (1983/84)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 3 7 3
 

Werdegang

Nach einigen Erfolgen i​m Nachwuchsbereich a​uf nationaler Ebene k​am Resch a​b 1978 i​m Europacup z​um Einsatz u​nd erzielte b​ald die ersten Top-10-Ergebnisse. 1979 gewann e​r die Abfahrt b​ei der Junioreneuropameisterschaft i​n Achenkirch. Am 1. Februar desselben Jahres debütierte e​r im Weltcup u​nd gewann m​it Platz 15 i​n der Abfahrt v​on Villars-sur-Ollon a​uf Anhieb d​ie ersten Weltcuppunkte. Im nächsten Winter startete e​r aber n​och hauptsächlich i​m Europacup, w​o er m​it einem Sieg u​nd einem dritten Platz i​n den beiden Abfahrten v​on Méribel d​en vierten Gesamtrang i​n der Abfahrtswertung erzielte.

Ab d​er Saison 1980/81 w​ar Resch regelmäßig i​m Weltcup a​m Start u​nd erreichte bereits i​n der zweiten Saisonabfahrt a​uf der Saslong i​n Gröden d​en vierten Platz. Nach d​rei weiteren Top-10-Ergebnissen feierte e​r am 13. Dezember 1981 wiederum i​n Gröden seinen ersten Weltcupsieg. Sechs Wochen später w​urde er Zweiter a​m Lauberhorn i​n Wengen, w​omit er a​uch bei d​er Weltmeisterschaft 1982 i​n Schladming z​um Kreis d​er Medaillenanwärter zählte. Bei d​er WM-Abfahrt a​uf der Planai gewann Resch hinter d​em Sieger Harti Weirather u​nd dem zweitplatzierten Conradin Cathomen d​ie Bronzemedaille, obwohl e​r kurz n​ach der zweiten Zwischenzeit e​inen Skistock verlor.[1][2] Dieses Missgeschick passierte i​hm auch i​m Weltcup zweimal, weshalb e​r zeitweise a​ls „Der einarmige Bandit“ tituliert wurde.

Ebenfalls einen Sieg, diesmal in Val-d’Isère, und einen zweiten Platz erreichte Resch in der Weltcupsaison 1982/83, und wie im Vorjahr wurde er auch in diesem Winter Vierter im Abfahrtsweltcup. Noch erfolgreicher war die Saison 1983/84, die Resch in Schladming mit seinem dritten Weltcupsieg begann. Im Jänner folgten drei Podestplätze in Wengen, Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen. Insgesamt fuhr er in sieben Abfahrten unter die besten sechs und erreichte damit hinter dem Schweizer Urs Räber den zweiten Platz im Abfahrtsweltcup. Einen möglichen Sieg im Abfahrtsweltcup verpasste er durch einen Sturz im letzten Rennen in Whistler.[3] Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt, den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo, konnte er seine guten Weltcupergebnisse nicht bestätigen. Mit dem elften Platz und fast 1,5 Sekunden Rückstand auf den Sieger Bill Johnson musste er eine schwere Enttäuschung hinnehmen.

Am 13. Dezember 1984 erlitt Resch beim Training in Gröden einen Kreuzbandriss[4], weshalb er in der gesamten Saison 1984/85 an keinen Wettkämpfen teilnehmen konnte. Im nächsten Winter erreichte er wieder drei Podestplätze (dritter Rang in Schladming und jeweils Platz zwei in den beiden Abfahrten auf der Streif in Kitzbühel), womit er Siebter im Abfahrtsweltcup wurde. In der Saison 1986/87 fuhr er im Jänner wieder zweimal auf das Podest (dritter Platz in Laax und zweiter Rang in Kitzbühel), doch beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft 1987 in Crans-Montana, blieb er mit Rang 16 weit hinter den Erwartungen. Monate später musste er nach einer neuerlichen Verletzung seine Karriere erneut für ein Jahr unterbrechen, als er sich am 23. November 1987 beim Training in Obertauern einen Wadenbeinbruch und einen Bänderriss im rechten Knöchel zuzog. Nach dieser zweiten schweren Verletzung fand Resch nicht mehr zu seiner alten Form zurück. In den nächsten drei Jahren kam er im Weltcup zwar noch mehrmals unter die schnellsten zehn, doch Spitzenresultate blieben aus, weshalb er auch bei den Weltmeisterschaften 1989 und 1991 nicht in der Abfahrt zum Einsatz kam. Bei der Weltmeisterschaft 1991 konnte er aber in der Kombination starten, bei der er nach Platz acht in der Abfahrt allerdings im Slalom nicht mehr antrat. Nach der Saison 1990/91 beendete er im Alter von 30 Jahren seine Karriere.

Im Dezember 2004 eröffnete Erwin Resch e​in Ski- u​nd Sportzentrum u​nter dem Namen FRESCH:UP[5] m​it seiner Firma: Bergsport Resch GmbH, a​m Katschberg.

Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Junioreneuropameisterschaften

Weltcup

Datum Ort Land Disziplin
13. Dezember 1981GrödenItalienAbfahrt
9. Jänner 1983Val-d’IsèreFrankreichAbfahrt
4. Dezember 1983SchladmingÖsterreichAbfahrt

Europacup

Österreichische Meisterschaften

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Österreichischer Skiverband (Hrsg.): Österreichische Skistars von A–Z. Ablinger & Garber, Hall in Tirol 2008, ISBN 978-3-9502285-7-1, S. 347

Einzelnachweise

  1. Versöhnlicher Abschluß der WM für Stenmark und Österreicher. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Februar 1982, S. 1 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  2. Weirather ein wahrer Champion. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Februar 1982, S. 9 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  3. Erwin Resch nach Sturz ins Spital transportiert. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 13. März 1984, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  4. "Die Presse" Wien, Titel "Resch-Sturz mit Folgen", vom 14. Dezember 1984, Seite 6
  5. Erwin Resch: FRESCH:UP. In: Webseite. Erwin Resch GmbH, 17. Dezember 2019, abgerufen am 17. Dezember 2019 (deutsch, englisch).
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