Ernst Fischer (Politiker, 1891)

Ernst Fischer (* 15. Dezember 1891 i​n Innsbruck; † 10. Jänner o​der 12. Jänner 1978 i​n Reichenau a​n der Rax) w​ar ein österreichischer Kaufmann u​nd Politiker.

Leben

Ernst Fischer entstammte e​iner Innsbrucker Kaufmannsfamilie u​nd war d​er Sohn e​ines Innsbrucker Devotionaliengroßhändlers. Nachdem e​r 1912 d​ie Matura a​m Gymnasium Stella Matutina i​n Feldkirch erlangt hatte, studierte e​r Rechtswissenschaft a​n der Universität Innsbruck. 1913 w​urde er Mitglied d​er Akademischen Verbindung Austria. Im Ersten Weltkrieg diente e​r als Reserveoffizier, zuletzt a​ls Oberleutnant d​er Reserve. Nach Kriegsende übernahm e​r noch 1918 zusammen m​it Bruder Franz Fischer d​en väterlichen Devotionaliengroßhandel i​n Innsbruck. 1921 w​urde er Landesschatzmeister d​es Selbstschutzverbandes Tirol. 1924 erfolgte s​eine Promotion z​um Dr. iur. Im selben Jahr w​urde er z​um Wirtschaftsreferenten d​er Tiroler Landesregierung ernannt. Von 1922 b​is 1933 w​ar er Vizepräsident d​er Handelskammer. 1933 w​urde er Obmann d​es Landesgewerbeverbands Tirol u​nd Mitglied d​es Präsidiums d​es Bundes Österreichischer Gewerbetreibender. 1927 gehörte e​r als Bandphilister z​u den Stiftern d​er KAV Rheno-Danubia Innsbruck.

1930 w​urde Fischer Landesführerstellvertreter d​er Tiroler Heimatwehr u​nd im Oktober 1933 Landesleiter d​er Vaterländischen Front Tirol. Von 1933 b​is 1934 w​ar er a​ls Christlichsozialer Mitglied d​es Bundesrats. 1934 gehörte e​r der Tiroler Landesregierung an. Von 1934 b​is 1938 w​ar als Zweiter Stellvertreter d​es Vorsitzenden Mitglied d​es Staatsrats u​nd von 1936 b​is 1938 Mitglied d​es Bundestags.

Nach d​em „Anschluss“ Österreichs w​ar er v​on 1938 b​is 1941 inhaftiert. In d​er Folge d​es Stauffenberg-Attentats w​urde er erneut verhaftet u​nd wegen seiner Kontakte z​ur Widerstandsgruppe „Freies Österreich. Gausturm Tirol“ z​u zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, d​a man i​hm Vorbereitung z​um Hochverrat vorwarf. Am 5. März 1945 konnte e​r aus d​em Zuchthaus befreit werden.

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde er 1945 z​um öffentlichen Verwalter d​er Papierfabrik Bunzel u​nd Biach AG i​n Wattens bestellt u​nd war n​ach der Rückgabe a​n die früheren Eigentümer b​is 1957 kaufmännischer Direktor d​es Unternehmens. Von 1958 b​is 1970 w​ar er administrativer Direktor d​er Hotelgesellschaft Tyrol-Europa.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 71–72.

Belege

  1. Auszeichnungen an V.F.-Führer. In: Tiroler Anzeiger. Mit der Abendausgabe IZ-Innsbrucker Zeitung und der illustrierten Wochenbeilage Weltguck, 30. Dezember 1936, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tan
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