Ernst Benedikt Kietz

Ernst Benedikt Kietz (* 1815 i​n Leipzig; † 31. Mai 1890 i​n Dresden[1]) w​ar ein deutscher Maler u​nd Lithograf.

Leben

Ernst Benedikt Kietz w​ar der Sohn e​ines Oberpostsekretärs u​nd einer ehemaligen Schauspielerin. Seine beiden jüngeren Brüder Gustav Adolph Kietz(1824–1908) u​nd Theodor Kietz (1829–1898) wurden b​eide Bildhauer. Von 1831 b​is 1838 studierte Ernst Benedikt Kietz a​n der Kunstakademie i​n Dresden u​nter Johann Friedrich Matthäi, Johann Carl Rößler u​nd Ernst Rietschel. In d​en Jahren 1832, 1834 u​nd 1838 n​ahm er m​it Bildnissen d​er Dresdner Gesellschaft a​n den Dresdner Akademie-Ausstellungen teil. Ab 1838 w​ar er Schüler i​m Atelier v​on Paul Delaroche i​n Paris. Er schloss Freundschaft m​it Richard Wagner, d​er ihm 1840 e​in Klavierstück i​n E-Dur (WWV 64, sogen. Albumblatt für Ernst Benedikt Kietz, „Lied o​hne Worte“) widmete. Er n​ahm 1841 b​is 1857 mehrmals a​m Pariser Salon teil. Über Malta reiste e​r 1853 n​ach Konstantinopel, a​uf dem Rückweg w​ar er i​n Athen u​nd Rom ansässig, a​b ca. 1858 i​n Épernay. Im Jahr 1870 kehrte e​r nach Deutschland zurück. Bei Ausbruch d​es Deutsch-Französischen Krieges w​ar er a​ls Zeichenlehrer d​er Töchter Friedrichs VIII. v​on Schleswig-Holstein (darunter d​ie spätere Kaiserin Auguste Viktoria) a​uf Schloss Primkenau (Schlesien). Danach i​n Dresden ansässig, w​ar er Zeichenlehrer d​er Prinzessin Mathilde v​on Sachsen.

Werke

Richard Wagner 1842 in Paris, Zeichnung von Ernst Benedikt Kietz
  • Den Himmel voll Hoffmannscher Spukgestalten, spielt Wagner nach Minnas Noten, um 1840, Zeichnung, Verbleib unbekannt (Köhler 2001, S. 582)
  • Titelblatt zu der Heine gewidmeten Komposition Deux grenadiers von Richard Wagner, 1840, Lithographie nach eigener Zeichnung, Verbleib unbekannt (TB)
  • Portrait de Mme W..., Bleistiftzeichnung, Verbleib unbekannt (Salon 1841, Nr. 1113)
  • Portrait de M. Paul Delaroche, Zeichnung, Verbleib unbekannt (Salon 1842, Nr. 1062)
  • Richard Wagner, 1842, Bleistift auf Papier, 33 × 26 cm, signiert u. r.: E. B: Kietz fec. Paris (Jan 40) Juni 1842, Bayreuth, Privatbesitz
  • Richard Wagner und seine Halbschwester Cäcilie Avenarius, um 1844, Verbleib unbekannt (photographische Abb. im Besitz der Richard-Wagner-Gedenkstätte, Bayreuth; Zuschreibung umstritten, vgl. Geck 1970, S. 129, zuvor schon in: Otto Daube (Hg.): "ich schreibe keine Symphonien mehr". Richard Wagners Lehrjahre nach den erhaltenen Dokumenten, Köln 1960, S. 21)
  • Eduard Avenarius, 1844, Kohle auf bräunlichem Papier, 41,2 × 29,5 cm, signiert u.: E. Kietz.; li.: Paris 28. Nov 1844 5 Uhr Abends, Inv. Nr. K 593, Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum

Literatur

  • Lisa Hackmann: Kietz, Julius Ernst Benedikt. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, S. 140–143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Nicholas Vazsonyi (Hrsg.): The Cambridge Wagner Encyclopedia. Cambridge University Press, Cambridge 2014, ISBN 9781107004252 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Dresden II, 1890, Eintrag Nr. 1317
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.