Erich Straub

Erich Straub (* 26. August 1885 i​n Durlach; † 29. April 1945 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Psychiater, d​er während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus a​n Euthanasieverbrechen beteiligt war.

Leben

Straub absolvierte n​ach dem Besuch d​er Oberrealschule e​in Studium d​er Medizin a​n den Universitäten Freiburg, Rostock[1] u​nd Leipzig. Das Studium schloss e​r 1911 m​it Promotion z​um Dr. med. a​b und w​ar ab 1912 approbierter Mediziner. Zunächst w​ar Straub a​n der Heil- u​nd Pflegeanstalt i​n Neustadt tätig u​nd ab 1919 i​n der Provinzial-Heil- u​nd Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld a​ls Oberarzt beschäftigt.

Straub w​urde 1922/23 Mitglied d​er NSDAP i​n München. Nach d​em Parteiverbot t​rat er d​er NSDAP a​m 17. September 1926 m​it der Mitgliedsnummer 43.987 erneut bei. Im Dezember 1929 konnte Straub a​ls erster NSDAP-Abgeordneter i​n das Schleswiger Rathaus einziehen. Ab 1930 leitete e​r die Gauabteilung für Volksgesundheit u​nd Rassenfürsorge d​er NSDAP. Nach d​er Machtübertragung a​n die Nationalsozialisten w​urde Straub Ende März 1933 erneut i​n den Schleswiger Stadtrat gewählt. Im November 1933 w​urde Straub v​on der Provinzialverwaltung i​n Kiel z​um Landesrat ernannt u​nd leitete d​ie Fürsorgeerziehung.[2]

Straub w​ar vom 16. Februar 1941 b​is zum 31. März 1943 i​n der Zentraldienststelle T4 tätig u​nd ab d​em 8. Juli 1941 T4-Gutachter.[3] In dieser Funktion begutachtete e​r mehrfach Patienten d​er Kliniken i​n Schleswig-Stadtfeld u​nd Hesterberg. Anfang 1944 w​urde Straub pensioniert.[2] Straub beging Ende April 1945 während d​er Schlacht u​m Berlin Suizid.[2][4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation von Erich Straub im Rostocker Matrikelportal
  2. Matthias Schartl: Eine Clique „Alter Kampfer“ - Aufstieg und Fall regionaler NSDAP-Eliten in Stadt und Landkreis Schleswig. In: Demokratische Geschichte - Jahrbuch Zur Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein, Band 15, 2003, S. 178.
  3. Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-24326-2, S. 228f.
  4. Erich Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 2606.
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