Erich Graf von Zeppelin
Erich Boris Adolf Graf von Zeppelin (* 10. Mai 1873[1] zu Ebersberg im Kanton Thurgau in der Schweiz; † 25. Mai 1927 in Berlin) war ein deutscher Seeoffizier in der Kaiserlichen Marine und Reichsmarine, zuletzt Konteradmiral der Reichsmarine.
Leben
Erich von Zeppelin war der zweitälteste Sohn von Eberhard von Zeppelin.
Erich von Zeppelin trat 1891 in die Kaiserliche Marine ein. 1894 ist er als Seekadett[1] und zwei Jahre später als Unterleutnant zur See geführt.[2] 1896 diente er als Signaloffizier im Dienstgrad eines Leutnant zur See im Kreuzergeschwader unter Vizeadmiral Otto von Diederichs.[3] 1913/14 war er als Fregattenkapitän Kommandant des Avisos Zieten, das zum Fischereischutz eingesetzt wurde.[4]
Im Juni 1914 war er als Marineattaché für Frankreich vorgesehen, konnte die Stelle aber aufgrund des Kriegsausbruchs nicht antreten.[5] Als Fregattenkapitän war er vom 4. August 1914 bis Dezember 1914 Kommandant des wieder reaktivierten Kleinen Kreuzers Medusa. Unter ihm diente der spätere Kapitän zur See der Kriegsmarine Hans Langsdorff.[6] In dieser Zeit war das Schiff ein Bestandteil der Hafenflottille der Elbe und verrichtete Sicherungs- und Vorpostendienst. Im November 1914 wurde er zusätzlich Chef der Hafenflottille der Elbe. Ab Dezember 1914 war er gleichzeitig bis August 1915 Kommandant des ebenfalls zur Hafenflottille der Elbe gehörenden Kleinen Kreuzers Nymphe und wechselte dann bis Januar 1916 als Kommandant auf das Küstenpanzerschiff Hildebrand. Zum 17. Januar 1916 wurde er zum Kapitän zur See befördert. Zum Ende des Ersten Weltkriegs war er Chef der Vorpostenflottille der Elbe, die Mitte Juni 1917 aus der Hafenflottille der Elbe hervorgegangen war.
Er war militärisches Mitglied des Reichsmilitärgerichts und war Rechtsritter des Johanniterordens.[7]
Zum 29. Juni 1920 wurde er mit dem Charakter als Konteradmiral in den Ruhestand versetzt.
Später wohnte er in Deersheim, Kreis Halberstadt, dann in Berlin, Windscheidstraße 40.
Auszeichnungen (Auswahl)
1916 war von Zeppelin u. a. mit folgenden Auszeichnungen ausgezeichnet worden:[7]
- Roter Adlerorden 4. Klasse
- Kronenorden 4. Klasse
- Eisernes Kreuz 2. Klasse
- Königlich Bayerischer Militärverdienstorden 4. Klasse
- Hanseatenkreuz
- Großherzoglich Hessischer Verdienstorden Philipps des Großmütigen, Ritterkreuz 1. Klasse
- Königlich Württembergischer Orden der Württembergischen Krone, Ehrenkreuz mit Schwertern
- Königlich Württembergischer Friedrichs-Orden, Ritterkreuz 1. Klasse
Weblinks
Literatur
- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 135.
Einzelnachweise
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Justus Perthes., 1894, S. 1232 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Justus Perthes, 1896, S. 1318 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Marine-Rundschau. E.S. Mittler, 1898, S. 659 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Schiff und Zeit. Koehlers Verlagsgesellschaft, 1978, S. 45 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Klaus-Volker Giessler: Die Institution des Marineattachés im Kaiserreich. Boldt, 1976, ISBN 978-3-7646-1626-7, S. 310 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Hans-Jürgen Kaack: Kapitän zur See Hans Langsdorff: Der letzte Kommandant des Panzerschiffs Admiral Graf Spee. Eine Biographie. Verlag Ferdinand Schöningh, 2019, ISBN 978-3-657-70262-6, S. 39 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
- Kriegsmarine: Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... E.S. Mittler und Sohn, 1916, S. 13 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).