Eric Koch
Eric Alfred Koch, Geburtsname Otto Erich Alfred Koch, Rufname Otto Koch (* 31. August 1919 in Frankfurt am Main; † 28. April 2018 in Toronto, Kanada[1]) war ein kanadischer Rundfunkjournalist, Schriftsteller und Sozialwissenschaftler deutscher Herkunft. Er lebte in Toronto.
Leben
Eric Koch wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie in Frankfurt am Main auf.
Nach Hitlers Machtübernahme emigrierte die Familie 1935 nach Großbritannien, wo Koch an der University of Cambridge ein Jurastudium aufnahm. 1940 wurde er als Enemy Alien interniert und nach Kanada deportiert.[2] Dort setzte Koch nach der Anerkennung als Opfer des NS-Regimes das Studium an der University of Toronto fort. Er arbeitete 35 Jahre lang als Journalist und Moderator bei CBC, zunächst für Radio Canada International und zuletzt als Regionaldirektor in Montreal.
Danach unterrichtete er an der York University.
Werke (Auswahl)
- Die Freizeitrevoluzzer. Heyne, 1973, ISBN 3-453-30388-1.
- Die Spanne Leben. Heyne, 1976, ISBN 3-453-30532-9.
- C.R.U.P.P. (enthält "Die Freizeitrevoluzzer", "Die Spanne Leben"). Heyne, 1987, ISBN 3-453-00456-6. Bibliothek der Science Fiction Literatur, 67; Nachwort Florian F. Marzin
- Deemed suspect: A wartime blunder. Methuen, Toronto 1980[3]
- Kassandrus. Er konnte tatsächlich die Zukunft sehen, aber kein Mensch glaubte ihm. Heyne, 1988, ISBN 3-453-03131-8. Übers. Walter Brumm[4]
- Hilmar und Odette: Zwei Leben in Deutschland. Bleicher, 1998, ISBN 3-88350-658-3.[5]
- Liebe und Mord auf Xananta. Eichborn, 1998, ISBN 3-8218-0237-5.
- Nobelpreis für Goethe. Fischer, 1999, ISBN 3-596-14536-8.
- I remember the location exactly. Mosaic Press 2005. Vorw. Alfred Grosser
- Die Braut im Zwielicht. Erinnerungen. Weidle Verlag, 2008, ISBN 978-3-938803-11-0. Übers. Ruth Keen, Stefan Weidle. Vorw. Alfred Grosser
Literatur
- Geneviève Susemihl: “…and it became my home.” Die Assimilation und Integration der deutsch-jüdischen Hitlerflüchtlinge in New York und Toronto. Reihe: Studien zu Geschichte, Politik und Gesellschaft Nordamerikas - Studies in North American History, Politics and Society, 21. Lit, Münster 2004[6]
Teil-Nachlass
- Jahre 1937–1982. Signatur bei Library and Archives Canada: MG30-C192/ R2408-0-5-E. Briefwechsel Kochs, Dokumente anderer Internierter, Erinnerungen, Gedichte, Dramen, Zeichnungen, Interview-Mitschnitte, Film-Material, Fotografien. Unten: Private records – Second World War
Weblinks
- Literatur von und über Eric Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eric Koch in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
- Eric Koch in der Internet Movie Database (englisch)
- Werke von und über Eric Koch bei Open Library
- Eugen Banauch: “Home” as a thought between quotation marks. The Fluid Exile of Jewish Third Reich Refugee Writers in Canada 1940 – 2006. Volltext Diss. phil. Universität Wien, 2007. Eric Koch passim
- Überarb. Fass. in Eugen Banauch: Fluid Exile: Jewish Exile Writers in Canada 1940 – 2006. Reihe: Anglistische Forschungen, 395. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2009, S. 50 – 52 und passim
- German-born author Eric Koch was held in Canada during wartime. Ausführlicher Nachruf, The Globe and Mail, 11. Mai 2018, von Fred Langan
Notizen
- Todesmeldung, The Globe and Mail, abgerufen am 2. Mai 2018
- Zu dieser Maßnahme: Annette Puckhaber, Ein Privileg für wenige. Die deutschsprachige Migration nach Kanada im Schatten des Nationalsozialismus. Reihe: Studien zu Geschichte, Politik und Gesellschaft Nordamerikas – Studies in North American History, Politics and Society. Lit, Münster 2002. Zugl. Diss. phil. Universität Trier, 2000. In Google books einsehbar.
- Inhaltsverzeichnis über Deutsche Nationalbibliothek: DNB 962797308
- nur als Übersetzung publiziert. Die Deutsche Nationalbibliothek liefert eine falsche Angabe, kein Original
- enth. mehrere Passagen aus Die Braut im Zwielicht
- in Google books einsehbar. S. 211: Karte aller Internierungslager Kanadas für die zunächst Enemy Aliens, dann „friendly Aliens“ Genannten