Erdnussflips
Erdnussflips (kurz Flips; regional auch Würmer, Würmchen, Engerlinge, Flippis, Snips) sind ein Snack mit Erdnussgeschmack, bei einem Erdnussanteil von maximal 33 Prozent.
Der physiologische Brennwert beträgt ca. 1880–2220 kJ/100 g (450–530 kcal/100 g) – etwa wie Schokolade.
Herstellung
Die Flips entstehen, indem Maismehl in einem Extruder unter starken Druck gesetzt wird, bis es heiß wird. Dabei verdichtet es sich, ähnlich wie Metalle beim Sintern. Dann wird es durch eine Matrize gepresst, es entsteht ein Endlosstrang, welcher durch ein rotierendes Messer abgeschnitten wird und die Flipform entsteht.[1] Durch den hohen Druck kann sich das Maismehl beim Austreten aus der Matrize schnell ausdehnen, jedoch so, dass es trotzdem zusammenbackt. Dadurch entsteht die luftige Beschaffenheit. Anschließend werden die „Rohflips“ mit einer Masse aus Fett (Sonnenblumenöl, Palmöl, Kokosfett), gemahlenen Erdnüssen, Gewürzen und Salz dragiert, die ihnen den Geschmack gibt.
Lagerung
Flips sollten kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Große Temperaturschwankungen während der Lagerung begünstigen die schnelle Alterung des Produktes. Einmal geöffnet kann eine Flipstüte nicht lange gelagert werden, da die Flips Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft ziehen. Die erste Verfallserscheinung von überlagerten Flips ist das Ranzigwerden des enthaltenen Fetts unter Einfluss des Luftsauerstoffes.
Geschichte
In Deutschland z. B. wurden Flips 1963 vom Unternehmen Bahlsen eingeführt. In der DDR waren sie ab 1969 erhältlich.[2][3]
In den Vereinigten Staaten werden Maissnacks (auf Englisch), die sich von Flips deutscher Machart sonst kaum unterscheiden, nicht mit Erdnüssen, sondern mit Käse aromatisiert. In Japan werden die Flips mit Zucker und Aromamischungen als Süßigkeit verkauft, die pikante Variante ist der Allgemeinbevölkerung unbekannt und kann nur bedingt in Importgeschäften bezogen werden. Ein Land, in dem es ein ähnliches Produkt gibt, ist Israel. Dort wurde ebenfalls im Jahr 1963 vom Unternehmen Osem ein Maissnack mit dem Markennamen Bamba eingeführt, der mit Erdnussbutter aromatisiert wird und sich geschmacklich kaum von Erdnussflips unterscheidet.
Literatur
- Bernd Leitenberger: Das ist kein Diätratgeber. 1. Auflage, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8448-1377-7.
- Christine Brösenhuber: Eine Untersuchung zur Bedeutung der Erdnuss in der amerikanischen Kultur und im Comic. Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, ISBN 978-3-8324-7180-4.
Siehe auch
Weblinks
- Machen Erdnussflips dick? (abgerufen am 24. Oktober 2016)
- Lebensmittel-Lexikon (abgerufen am 24. Oktober 2016)
- Erdnussflips-Herstellung - so macht es die Fabrik (abgerufen am 24. Oktober 2016)
Einzelnachweise
- Galileo - Erdnussflips. 25. April 2014, abgerufen am 19. Februar 2022.
- Bernd Matthies: Der Vater der Tempo-Erbse ist tot. In: Der Tagesspiegel Online. 14. Juni 2017 (tagesspiegel.de [abgerufen am 19. Februar 2022]).
- Erdnussflips. In: Wurzener. Abgerufen am 19. Februar 2022 (deutsch).