Eolomea
Eolomea ist ein Science-Fiction-Spielfilm der DEFA und wurde 1972 von Regisseur Herrmann Zschoche, basierend auf einem Drehbuch von Angel Wagenstein, verfilmt. Der Film wurde mit Unterstützung von Filmgesellschaften der Sowjetunion und Bulgariens hergestellt.
Film | |
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Originaltitel | Eolomea |
Produktionsland | DDR |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1972 |
Länge | 82 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6 |
Stab | |
Regie | Herrmann Zschoche |
Drehbuch | Angel Wagenstein, Herrmann Zschoche, Willi Brückner |
Produktion | DEFA |
Musik | Günther Fischer |
Kamera | Günter Jaeuthe |
Schnitt | Helga Gentz |
Besetzung | |
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Handlung
Acht Raumschiffe verschwinden in der Nähe der Raumstation „Margo“. Die Professorin Maria Scholl erteilt zusammen mit dem obersten Rat für alle weiteren Raumschiffe ein Startverbot. Dennoch gelingt es einem Raumschiff, die Erde zu verlassen, und zugleich bricht auch der Funkkontakt zur riesigen Raumstation „Margo“ ab. Auslöser all der merkwürdigen Ereignisse: Rätselhafte verschlüsselte Morsezeichen aus dem viele Lichtjahre entfernten Sternbild Cygnus erreichen die Erde. Ihre Entschlüsselung ergibt das Wort „Eolomea“. Es scheint sich dabei um einen Planeten zu handeln. Maria Scholl macht sich auf die riskante Reise zur Raumstation „Margo“, um das Geheimnis zu lüften. Dort trifft sie auf den unmotivierten Raumkapitän Daniel Lagny, in den sie sich bereits bei seinem letzten Erdurlaub verliebt hatte. Am Ende stellt sich heraus, dass eine insgeheim geplante Expedition sich gegen den Willen der Regierung mit gestohlenen Raumschiffen nach Eolomea aufmacht. Daniel Lagny, der eigentlich seinen Job an den Nagel hängen wollte, wird als Pilot benötigt und entscheidet sich tatsächlich für den langen Flug zur Eolomea.
Kritiken
„Dominierten in ‚Der schweigende Stern’ und ,Signale’ die Technik, das äußere Zukunftsbild, erschien der Mensch ungerechtfertigt klein und starr, mehr Typ denn Charakter, so dringt Wagenstein in die Psyche seiner Helden ein, erzählt er ihre bewegenden Geschichten und Geschicke‚ so von dem alten erfahrenen, gütigen Lotsen Kun, der pflichtbewußt im All seinen Dienst versieht, sich aber auf die Erde, zu seinem Sohn zurücksehnt, so von dem schöpferischen, vorwärtsdrängenden Professor Tal, der im zweifelhaften und kritikwürdigen Alleingang das Eolomea-Rätsel lösen will, so von dem leger-burschikosen Kosmonauten Daniel Lagny, der seinen Beruf über hat, doch ohne große Worte dabei ist, wenn neue Kosmonauten-Dimensionen zu erobern sind. Hier werden blutvolle Menschen in konfliktreichen Bewährungssituationen, fordernden Verhaltensweisen lebendig, quasi Zeitgenossen von morgen.“[1]
„Weitgehend spannungsloser DEFA-Science-Fiction-Film.“
Anmerkungen
- Der Film hatte am 21. September 1972 im Berliner Kino International Premiere und lief einen Tag später regulär in den Kinos an. Er wurde im 70-mm-Format und auf ORWO-Color gedreht. Für die Tonwiedergabe wurde das Sechs-Kanal-Magnettonverfahren angewandt.
- Als Synchronsprecher wirkten Manfred Krug (Daniel Lagny), Walter Richter-Reinick (Kun, der Lotse) und Hans-Dieter Leinhos (Pierre Brodski) mit. Die Stimme des Roboters RA 0560 kam von Carmen-Maja Antoni.
- Der Roboter RA 0560 befolgt die Robotergesetze von Isaac Asimov.
- Auch im Film Der schweigende Stern von 1960 gibt es eine Mondbasis namens „Luna 3“.
- Die Galapagos-Szenen wurden an der bulgarischen Schwarzmeerküste gedreht. An einer Stelle ist noch eine bulgarische Beschriftung zu sehen.
Literatur
- Eintrag Eolomea, in: Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films. 720 Filme von 1902 bis 1983, München (Heyne) 1983, S. 125f. ISBN 3-453-01901-6
- Karsten Kruschel: Leim für die Venus. Der Science-Fiction-Film in der DDR, in: Das Science Fiction Jahr 2007, hrsg. von Sascha Mamczak und Wolfgang Jeschke, ISBN 3-453-52261-3, S. 803–888.
- Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 146–147.
Weblinks
- Eolomea in der Internet Movie Database (englisch)
- Eolomea bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
- Eolomea bei der DEFA-Stiftung
- progress-film.de (Memento vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive)
- Marcus Becker: Das Sprelacart der Zukunft. Eolomea und die Szenographie der DEFA-Science-Fiction zwischen Anachronismen, used look und dem Futuresken, in: kunst.texte, 1/2014
Einzelnachweise
- Hans-Dieter Tok: Geheimnisvolle Signale aus dem All. In: Leipziger Volkszeitung, 29. September 1972