Walter Richter-Reinick
Walter Fritz Richter-Reinick (* 14. April 1911 in Berlin; † 14. Dezember 1984 ebenda; eigentlich Walter Richter) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Leben und Werk
Walter Richter wuchs in einer künstlerischen Familie auf, erlernte später den Beruf eines Bankkaufmannes, nahm anschließend privaten Schauspielunterricht und spielte an Spielstätten in Schleswig, Senftenberg, Cottbus, Dresden sowie ab 1953 an diversen Berliner Bühnen, wie dem Maxim-Gorki-Theater, dem Deutschen Theater und dem Metropol-Theater. 1962 wechselte er zum Schauspielensemble des DFF.
Abseits seiner Bühnentätigkeit war Richter, der unter dem Pseudonym Richter-Reinick auftrat, vor allem in Gegenwartsstücken und Schwänken für das Fernsehen der DDR zu sehen, oftmals unter der Regie von Hans Knötzsch und Günter Stahnke. Er spielte aber auch Charakterrollen in DEFA-Spielfilmen, wie den verbrecherischen Rangierer in Das zweite Gleis (1962), manchmal auch an der Seite seines Sohnes Dietmar. Der Nationalpreisträger musste 1977 seine künstlerische Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen beenden.
Filmografie (Auswahl)
Filme
- 1955: Der Stammgast (Fernsehfilm)
- 1956: Der letzte der Mohikaner
- 1957: Der Sheriff (Fernsehfilm)
- 1959: Brücke zwischen gestern und morgen (Fernsehfilm)
- 1959: Weimarer Pitaval: Der Fall Wandt (Fernsehreihe)
- 1960: Toter Winkel (Fernsehfilm)
- 1962: Tanz am Sonnabend – Mord?
- 1962: Geboren unter schwarzen Himmeln (Fernsehfilm)
- 1962: Wohl dem, der lügt (Fernsehfilm)
- 1962: Das zweite Gleis
- 1963: Rauhreif (Fernsehfilm)
- 1963: Theater um Othello (Fernsehfilm)
- 1963: Interview mit Pinselheinrich (Fernsehfilm)
- 1965: Risiko (Fernsehfilm)
- 1966: Spur der Steine
- 1966: Ende der Anfrage (TV)
- 1967: Hallo, Du altes Spreeathen (Fernsehfilm)
- 1968: Brabanter Hühner (Fernsehfilm)
- 1969: Die Pferdekur (Fernsehfilm)
- 1969: Krupp und Krause (Fernsehfilm)
- 1970: Pawluscha (Fernsehspiel)
- 1970: Fisch zu viert (Fernsehfilm)
- 1972: Ein Kugelblitz aus Eberswalde (Fernsehfilm)
- 1972: Eolomea (Synchronstimme)
- 1972: Tapetenwechsel (Fernsehfilm)
- 1973: Wenn die Tauben steigen (Fernsehfilm)
- 1974: Wie sag ich's meinen Kindern?
- 1974: Das Wunschkind
- 1975: Du bist dran mit Frühstück
- 1975: Schwester Agnes (Fernsehfilm)
- 1975: Mein lieber Kokuschinsky
- 1975: Büttners Truhe
- 1975: Die Falle
- 1977: Kneippkur (Fernsehfilm)
Serien
- 1961: Gewissen in Aufruhr – Als die Glocken schwiegen
- 1962: Geboren unter schwarzen Himmeln (Teil 4 & 5)
- 1965: Wolf unter Wölfen: Die Stadt und ihre Ruhelosen
- 1965–1966: Dr. Schlüter (2 Folgen)
- 1965: Der Staatsanwalt hat das Wort: Das Haus am See
- 1966: Der Staatsanwalt hat das Wort: Bummel-Benno
- 1966: Columbus 64
- 1967: Blaulicht (TV-Serie; Folge: Der vierte Mann)
- 1971: Der Staatsanwalt hat das Wort: Handelsrisiko
- 1973: Der Staatsanwalt hat das Wort: Nachteinkäufe
- 1973: Die lieben Mitmenschen (Fernsehserie)
Hörspiele
- 1957: A. G. Petermann: Die Hunde bellen nicht mehr (Meister Gütz) – Regie: Theodor Popp (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1959: Rolf H. Czayka: Der Wolf von Benedetto – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1960: Anna und Friedrich Schlotterbeck: An der Fernverkehrsstraße 106 (Vater Palitzki) – Regie: Theodor Popp (Rundfunk der DDR)
- 1960: Rolf Schneider: Der dritte Kreuzzug oder Die wundersame Geschichte des Ritters Kunifried von Raupenbiel und seine Aventiuren – Regie: Wolfgang Brunecker (Rundfunk der DDR)
- 1960: Wolfgang Beck/Walter Karl Schweickert: Erich währt am längsten – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1960: Helmut Sakowski: Verlorenes Land? (Sielicher) – Regie: Werner Grunow (Rundfunk der DDR)
- 1961: Ferenc Taar: Die Schlacht in der Veréb-Gasse – Regie: Helmut Hellstorff (Rundfunk der DDR)
- 1963: Gerhard Rentzsch: Die Geschichte eines Mantels – Regie: Edgar Kaufmann (Rundfunk der DDR)
- 1964: Martine Monod: Normandie-Njemen – Bearbeitung und Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1965: Albert Maltz: Das Flammenzeichen (Willi Wegler) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1967: Hans Siebe: Spuren im Sand (Paul Kunstmann) – Regie: Joachim Staritz (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1967: Siegfried Pfaff: Regina B. – Ein Tag in ihrem Leben (Rupprecht) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Fritz Selbmann: Ein weiter Weg – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel (8 Teile) – Rundfunk der DDR)
- 1969: Claude Prin: Potemkin 68 (Delegierter) – Regie: Edgar Kaufmann (Rundfunk der DDR)
- 1970: Michail Schatrow: Der sechste Juli (Delegierter) – Regie: Helmut Hellstorff (Rundfunk der DDR)
- 1970: Emil Manow: Der Mandelzweig (Oberwachtmeister) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Anita Heiden-Berndt: Städte unserer Republik 0: Leipzig (Janek) – Regie: Christa Kowalski (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Wil Lipatow: Viktoria und die Fischer (Onkel Istignej) – Regie: Theodor Popp (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1974: Ernst Röhl: Minna Plückhahn will es wissen (Hausmeister) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Rundfunk der DDR)
- 1976: Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn (Mr. Phelps) – Regie: Theodor Popp (Kinderhörspiel – Litera)
- 1977: Charlotte Benz nach Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Hans im Glück (Scherenschleifer) – Regie: Theodor Popp (Kinderhörspiel – Litera)
Weblinks
- Walter Richter-Reinick in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie Walter Richter-Reinick