Energieverbrauch der Schweiz
Primärenergieträger
In der Schweiz werden folgende Primärenergieträger energetisch genutzt:
Verbrauchsentwicklung
Industrialisierung
Seit der industriellen Revolution im vorletzten Jahrhundert spielt die Energie eine immer wichtigere Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Während der Industrialisierung war Kohle von grösster Bedeutung. Die Bedeutung von Holz nahm stark ab.
Erster und Zweiter Weltkrieg
Während des Ersten Weltkrieges wurde die Kohle knapp. Es wurde damals einheimische Kohle abgebaut, deren Vorkommen aber bescheiden war. Ähnlich war es im Zweiten Weltkrieg. In beiden Kriegen sank jeweils der gesamte Energieverbrauch. Die einheimischen Energieträger wie Wasser und Holz gewannen mehr an Bedeutung.
In der Zwischenkriegszeit kam die Erdölverwendung auf, welche im zweiten Weltkrieg wegen unmöglichem Import fast wieder auf den Nullpunkt zurückging. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Kohle den Höhepunkt ihrer Verbrauchskarriere.
Nachkriegszeit bis zur Erdölkrise
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Erdölverbrauch einen Aufschwung. Damit stieg auch der gesamte Energieverbrauch enorm an. Dies lässt sich mit dem steigenden allgemeinen Wohlstand und mit dem Bevölkerungszuwachs erklären.
Ab 1969 wurde die Kernenergie kommerziell genutzt. Ursprünglich sollten auch Kohle- und ölthermische Kraftwerke gebaut werden. Diese Ideen stiessen aber aus Kosten- und Umweltgründen auf heftigen Widerstand.
In den 70er Jahren wurde das Erdöl zum absolut dominierenden Energieträger. Seither nahm der Erdölverbrauch leicht ab, aber der Anteil am Gesamtenergieverbrauch sank stark. In dieser Zeit stieg der Anteil der Kernbrennstoffe auf ca. 10 % Primärenergie.
Zur gleichen Zeit etwa begann man auch Erdgas zu verwenden. Bis dahin hatte man zwar auch schon Gase als Energieträger verwendet, wie das Stadtgas. Diese Gase waren aber sekundäre Energieträger, weil sie aus Kohle, Erdöl oder Holz hergestellt wurden.
1973 und 1979 kamen zwei Erdölkrisen. Das Öl wurde teurer. Daraus resultierte ein effizienterer Einsatz von Energie, der bis heute nachwirkt.
Erdölkrise bis heute
Während der Ölkrise erkannte man die starke Abhängigkeit vom Erdöl. Darum begann ein Trend zu Alternativenergien. Zum Beispiel wurde auch Strom und Wärme aus der Abfallverbrennung und aus Abwasserreinigungsanlagen produziert. Eine gewisse Diversifizierung findet seither auch statt durch die vermehrte Nutzung von Erdgas als Ersatz für die Ölheizung. Heute setzt man vor allem auf Energiesparen und erneuerbare Energien, wie Sonnenenergie, Windenergie oder Biomasse, deren Anteil am Gesamtverbrauch allerdings gering ist. Im Jahr 2017 waren Erdöl mit 39,4 % und Gas mit 20,7 % nach wie vor die wichtigsten Energieträger bei Gebäudeheizungen. Bei der Warmwasserversorgung waren Elektrizität mit 32,7 %, Heizöl mit 26,7 % und Gas mit 16,7 % die wichtigsten Hauptenergieträger[2].
Siehe auch
Weblinks
- Gesamtenergiestatistik, Bundesamt für Energie
- energieschweiz.ch Alles rund um die Schweizer Energie
Einzelnachweise
- Schweizer Energieverbrauch 2020 wegen Pandemie stark gesunken. In: admin.ch. Bundesamt für Energie, 21. Juni 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- Energiebereich: Heizsystem und Energieträger. In: admin.ch. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 29. November 2020.