Emsriver
Die Grona Aalsum ist ein Frachtschiff der Papenburger Reederei Grona Shipping. Unter dem Namen Emsriver wurde sie Ende 2010 von Piraten gekapert und kam rund zwei Monate später wieder frei.
Als Grona Aalsum, 2013 | ||||||||||||||||||||||||||||
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Das als Grona Ammersum gebaute Schiff wurde nach rund einem halben Jahr auf Emsriver umgetauft und seit 2012 fährt der unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Frachter unter dem Namen Grona Aalsum.
Das Schiff
Gebaut wurde das unter der Baunummer 928/01 erstellte Schiff bei der Werft Western Marine Shipyard in Chittagong. Es wurde Ende 2008 auf Kiel gelegt, aber erst zwei Jahre später fertiggestellt und als Grona Ammersum abgeliefert. Es ist als Trockenfrachter mit achtern angeordneten Aufbauten ausgeführt. Das Schiff verfügt über einen einzelnen kastenförmigen Laderaum mit einer Länge von 61,80 Metern, einer Breite von 11,20 Metern und einer Höhe von 9,60 Metern. Das Laderaumvolumen beträgt 6599 m3, die Tragfähigkeit rund 5100 Tonnen. Die Tankdecke des Laderaums ist sowohl für den Transport von schweren Ladungen verstärkt, als auch mit Einrichtungen für den Transport von Containern versehen. Der Laderaum wird mit Pontonlukendeckeln seefest verschlossen, die mit einem Lukenwagen bewegt werden.
Die Antriebsanlage des Schiffes besteht aus einem 6M25C Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor des Herstellers Krupp Mak Maschinenbau GmbH in Kiel. Der Motor leistet bis zu 2000 Kilowatt bei 750 Umdrehungen pro Minute und treibt einen Verstellpropeller und einen Wellengenerator an. Die An- und Ablegemanöver können durch ein Bugstrahlruder unterstützt werden. Als Hilfsmotoren sind zwei Dieselmotoren mit jeweils 215 kW und ein Notdiesel mit 81,5 kW verbaut.
Entführung
Somalische Piraten brachten die Emsriver am 27. Dezember 2010 im Golf von Aden, 175 Seemeilen nordöstlich des omanischen Hafens Salala in ihre Gewalt.[1]
Das Schiff war mit einer Ladung Petrolkoks von Dschabal Ali in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Griechenland unterwegs. Der Besatzung gehörten neben sieben Seeleuten von den Philippinen ein Bürger der Russischen Föderation an.[2] Bei der Kaperung diente der im Juli 2010 im Nordteil der Meeresstraße Bab al-Mandab gekaperte Chemikalientanker Motivator als Mutterschiff.[3] Am 2. März 2011 wurde die Emsriver wieder freigelassen. Nach Informationen von Reuters waren 3 Millionen US$ Lösegeld bezahlt worden,[4] was von der Reederei weder dementiert noch bestätigt wurde.
Fußnoten
- MV EMS RIVER pirated in the Indian Ocean (Memento vom 31. Dezember 2010 im Internet Archive) EUNAVFOR Somalia - Operation Atalanta, Public Affairs Office
- (31. Dezember 2010) Piratenüberfall: Russischer Bürger an Bord gekaperten deutschen Schiffes RIA Novosti (abgerufen 24. Januar 2011)
- Klaus Mommsen: (5. Januar 2011) Update Piraterie - Keine positiven Meldungen von der „Piratenfront“ (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive) GlobalDefence.net (abgerufen 24. Januar 2011)
- Somali pirates free German-operated ship. Reuters, 2. März 2011, abgerufen am 2. März 2011 (englisch).