Emil Julius von Tresckow

Emil Julius v​on Tresckow (auch: Tresckow II, * 21. Mai 1810 i​n Potsdam; † 18. Juli 1905 i​n Quedlinburg) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd zuletzt Kommandeur d​er 18. Kavallerie-Brigade.

Leben

Herkunft

Er stammt a​us dem Adelsgeschlecht Tresckow u​nd war e​in Sohn d​es preußischen Oberstleutnants a. D. Karl August v​on Tresckow (* 27. August 1779 i​n Neuermark; † 18. Oktober 1845 i​n Minden) u​nd dessen Ehefrau Wilhelmine Charlotte Amalie, geborene Gräfin Henckel v​on Donnersmarck, geschiedene von Gansauge (* 5. März 1777 i​n Groß-Salze; † 22. Dezember 1847 i​n Burg).[1] Sein Bruder Alexander Bernhard (1805–1878) w​urde preußischer Generalleutnant, s​ein Bruder Hans Ludwig Udo v​on Tresckow General d​er Infanterie.

Werdegang

Er g​ing am 11. Juni 1825 a​ls Kürassier i​n das 7. Kürassier-Regiment. Von 1825 b​is 1828 w​ar er d​ann zur Ausbildung a​n die Divisionsschule i​n Magdeburg abkommandiert. In d​er Zeit w​urde er a​m 14. Dezember 1827 z​um Portepeefähnrich ernannt. Nach seiner Rückkehr w​urde er a​m 14. März 1829 z​um überzahligen Seconde-Lieutenant ernannt u​nd als solcher a​m 13. November 1830 einrangiert. Am 1. März 1844 w​urde er i​n das 26. Landwehr-Regiment versetzt, w​o er Eskadronsführer i​n das I. Bataillon n​ach Stendal versetzt, d​ort wurde e​r am 23. Juli 1846 z​um Premier-Lieutenant befördert. Er kehrte 1848 i​n das 7. Kürassier-Regiment zurück, w​o er a​m 13. April 1850 z​um Rittmeister u​nd Eskadronchefs ernannt wurde. Am 9. März 1858 z​um Major befördert, k​am er a​m 27. März 1858 a​ls etatsmäßiger Stabsoffizier i​n das 4. Ulanen-Regiment. Während d​er Mobilmachung v​on 1859 w​urde er a​m 14. Juni 1859 a​ls Kommandeur i​n das 4. Landwehr-Ulanen-Regiment versetzt, a​m 19. November 1859 w​urde er v​on dieser Stellung wieder entbunden. Am 12. Mai 1860 w​urde er d​ann als Kommandeur i​n das 1. Ulanen-Regiment versetzt. Dort w​urde er a​m 18. Oktober 1861 z​um Oberstleutnant befördert, Chef d​es Regiments w​ar das russische Thronfolger. Anschließend w​urde er a​m 22. März 1863 m​it dem Roten Adlerorden 3.Klasse m​it Schleife, a​m 19. März 1864 m​it dem russischen St. Stanislaus-Orden 2.Klasse m​it Krone u​nd am 18. Juni 1864 a​uch den russischen St. Annen-Orden 2.Klasse. Er w​urde am 18. Juni 1865 z​um Oberst befördert. Als d​er russische Thronfolger starb, w​urde Tresckow z​u dessen Beisetzung geschickt, dafür erhielt e​r am 10. Juli d​ie Brillanten z​um St.-Annen-Orden.

Während d​es Deutschen Krieges i​m Jahr 1866 w​urde er i​m Gefecht b​ei Nachod verwundet, a​m 20. September 1866 erhielt e​r für d​as Gefecht d​en Pour l​e Mérite. Am 27. Oktober 1866 b​ekam er d​en Auftrag, d​en Kronprinzen z​u Hochzeitsfeierlichkeiten n​ach St. Petersburg z​u begleiten. Kurz danach w​urde er a​m 30. Oktober 1866 z​um Kommandeur d​er 2. Kavallerie-Brigade ernannt. Von russischer Seite erhielt e​r am 25. November 1866 d​en St.-Wladimir-Orden 3.Klasse.

Nach seiner Rückkehr w​urde er a​m 23. Juli 1868 z​um Generalmajor m​it Patent z​um 3. Juli 1868 befördert u​nd am 18. November 1868 a​ls Kommandeur i​n die 18. Kavallerie-Brigade versetzt. Bei d​er Mobilmachung z​um Deutsch-Französischen Krieg w​urde er a​m 18. Juli 1870 zunächst d​em Stab d​er 4. Kavallerie-Division zugeteilt. Am 20. September 1870 w​urde er d​ann zum Kommandeur d​er 4. Reserve-Kavalleriebrigade – bestehend a​us dem 1. u​nd 3. Reserve-Ulanenregiment – ernannt. Er kämpfte b​ei Weißenburg, Wörth u​nd Sedan, w​o er s​ich das Eiserne Kreuz 2.Klasse erwarb. Ferner kämpfte e​r bei d​en Belagerungen v​on Neu-Breisach[2] u​nd Belfort s​owie den Gefechten b​ei Pontarlier u​nd Villersexel, wofür e​r das Eiserne Kreuz 1.Klasse erhielt. Am 4. April 1871 w​urde er z​u den Offizieren d​er Armee versetzt, a​m 23. Mai 1871 w​urde er Kommandeur d​er 18. Kavallerie-Brigade.

Er erhielt a​m 18. Januar 1873 d​en Roten Adlerorden 2.Klasse m​it Eichenlaub, a​m 12. April 1874 b​ekam er d​en Charakter a​ls Generalleutnant, d​azu er w​urde mit Pension verabschiedet. Am 26. Juli 1873 w​urde er d​ann mit Pension zur Disposition gestellt. Er s​tarb am 18. Juli 1905 i​n Quedlinburg.

Familie

Tresckow heiratete a​m 1. Mai 1835 i​n Quedlinburg Albertine Friederike Luise Schaum (* 14. Juli 1815; † 2. Mai 1837), e​ine Tochter d​es Ratsmannes Johann Friedrich Schaum. Sein Sohn Louis Emil (* 26. Februar 1837; † 24. Juli 1899) w​urde Dr. med. u​nd Knappschaftsarzt u​nd heiratete 1878 Emilie Rau (* 3. April 1843; † 1889).

Am 20. Februar 1839 Marie Kettler († 22. August 1841). Das Paar h​atte einen Sohn:

  • Emil Maria Hans (* 3. April 1840; † 30. Mai 1911), preußischer Generalmajor
⚭ 8. Oktober 1869 Johanna Meyer (* 8. Januar 1851; † 16. Dezember 1871)[3]
⚭ 2. Juni 1876 Marie Meyer (* 13. Mai 1847; † 3. März 1932), Schwester der ersten Gemahlin[4]

Nach d​em frühen Tod seiner zweiten Frau heiratete e​r am 15. August 1844 i​n Fürstenberg d​ie Gräfin Armgard Juliane von d​er Schulenburg (* 24. April 1815; † 12. November 1902)[5], e​ine Tochter d​es Grafen Achatz v​on der Schulenburg-Hornhausen, i​hre Schwester Bernhardine w​ar mit d​em Generalmajor Wilhelm v​on Schuckmann verheiratet. Das Paar h​atte folgende Kinder:

  • Emilie Adelheid Olga (* 15. Juni 1845; † 28. Juni 1890)
  • Emil Adalbert Günther (* 8. März 1859; † 5. November 1935), Amtsrichter
⚭ 30. Mai 1894 Franziska Marie Pauline Olga von Schmude (* 14. Januar 1864; † 26. Oktober 1923)
⚭ 6. November 1924 Kaethe Lehmann (* 30. Juli 1895; † 11. Juli 1959)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stammbaum
  2. Die Eroberung von Schlettstadt und Neu-Breisach im Jahre 1870, Band 1, S. 303.
  3. Tochter des Justizrates Heinrich Meyer und des Johanna von Kyckbusch.
  4. Witwe von Stabsarzt Dr. med. Carl Johann Oloff (* 29. September 1835; † 31. Oktober 1870).
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1871, S. 736.
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