Else Keren
Else Keren (geborene Schächter; geboren 1924 in Czernowitz/Bukowina, Großrumänien (heute Ukraine); gestorben 29. Mai 1995 in Ramat-Gan, Israel) war eine deutschsprachige Schriftstellerin jüdischen Glaubens. Sie überlebte den Holocaust in Czernowitz.
Leben
Else Keren wurde als Else Schächter in eine Familie jüdischen Glaubens hinein geboren. Sie besuchte die Mittelschule in Czernowitz, musste diese jedoch nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht verlassen. Sie war befreundet mit Selma Meerbaum-Eisinger und gehörte dem Jugendverband Haschomer Hazair an. Nach der Einrichtung des Ghettos in Czernowitz war sie gezwungen, sich im Selbststudium weiter zu bilden. Die Ghettojahre überlebte sie in Czernowitz. 1945 verließ sie Czernowitz und ging nach Bukarest. 1947 gelang ihr die Auswanderung nach Paris. Sie begann dort ein Studium der Anglistik und Romanistik. Auch fing sie an zu zeichnen und zu malen. Sie war befreundet mit dem ebenfalls aus Czernowitz stammenden Paul Celan.
Im Jahr 1949 ließ sie sich in ihrer Wunschheimat Israel nieder. Seit 1949 veröffentlichte sie regelmäßig literarische Beiträge und Gedichte sowohl in Israel als auch im Ausland. Sie verarbeitete in den Gedichten auch den Holocaust. Ein Gedicht „Sie trieben meine Schwester“ ist ihrer früheren Freundin Selma Meerbaum-Eisinger gewidmet. Meerbaum-Eisinger hatte 1942, kurz vor ihrer Deportation aus dem Ghetto Czernowitz, ihre Gedichte an Else Schächter übergeben. Es gelang Else Keren, diese Gedichte viele Jahre später in Israel herauszugeben.[1]
Keren kehrte nie wieder nach Czernowitz zurück.
Publikationen
- Haiku
- Dann ging ich über den Pont des Arts, Ramat Gan 1983
- Im Sand deiner Gedanken, Alecto Klagenfurt 1997 Digitalisat[2]
Literatur
- Blum-Barth (geb. Shchyhlevska), Natalia: Deutschsprachige Autoren aus der Bukowina, Mainz Dissertation 2004, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main 2004, Bd. 55 der „Studien zur deutschen und europäischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“
- Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser: „Lexikon der österreichischen Exilliteratur“, Wien 2000, 370 f./Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg, zusammengefasst in Österreichische Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Exils seit 1933 auf der Seite der Universität Salzburg, abgerufen am 12. Mai 2019.
Einzelnachweise
- Weser-Kurier: Selma Meerbaum-Eisinger,, mit Foto von Selma Meerbaum-Eisinger und Else Schächter, Quelle: Rose Ausländer Stiftung; abgerufen am 12. Mai 2019.
- Im Sand deiner Gedanken auf der Seite des United States Holocaust Memorial Museum, abgerufen am 12. Mai 2019
Weblinks
- Du bist anders?: Was passierte, als Selma eines Tages ein Gedicht vorlas, abgerufen am 12. Mai 2019.