Eitzum (Schöppenstedt)
Eitzum ist ein Ortsteil der Stadt Schöppenstedt im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen).
Eitzum Stadt Schöppenstedt | |
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Höhe: | 150 m ü. NN |
Einwohner: | 368 (1. Dez. 2016)[1] |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 38170 |
Vorwahl: | 05332 |
Eitzum am Elm |
Geographie
Eitzum liegt am Höhenzug Elm. Um Eitzum herum gibt es einige Hügel, deren Bedeutung unklar ist. Ein Hügel trägt den Flurnamen Lauseberg, der der einzige Flurname dieser Art im ganzen Landkreis Wolfenbüttel ist. Die niederdeutsche Form „Luseberg“ deutet auf Läuse, „lausiger Berg“. Lus heißt jedoch im Althochdeutschen Schilf oder Binsen. Ein weiterer Hügel ist der sagenumwobene Totenberg. Nach einer Sage habe auf dem Totenkampe zwischen Eitzum und Schliestedt eine Schlacht stattgefunden und beim Ausheben einer Sandgrube wurden mehrere Schädel gefunden.
Geschichte
Die frühbandkeramische Siedlung bei Eitzum ist eine archäologische Fundstätte jungsteinzeitlicher Werkzeuge und Keramik. Sie zeugt von einer Besiedlung im 5. Jahrtausend v. Chr.[2]
Erstmals urkundlich wird der Ort 1260 als Etsen erwähnt. 1290 war die Schreibweise Etxem, 1302 Eysen, 1311 Ekzem und Eytzem, 1336 Etsum, 1344 Tetzem und 1476 Eytsem. Der Volksmund sagt aber Eitzen. Auf Hochdeutsch bedeutet der Ort "Eichen-Heim, Eichheim".
Die von Dahlum verkauften 1260 die zur Schliestedter Burg gehörende Vogtei an das Stift Marienberg. Dieses hatte den Besitz noch im Jahre 1778. Das Zisterzienser-Kloster Riddagshausen bei Braunschweig erhielt von denen von Warle 1290 eine Hufe und besaß einen Halbspännerhof mit 53 Morgen. Im Jahre 1802 standen drei Mühlen in Eitzum; eine davon ging 1318 als herzogliches Lehen an die von Watzum. Bei Grabungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand man im Ort einen bronzenen Stierkopf, offenbar das Endstück eines Trinkhornbeschlages, wie er auf den nordischen Ostseeinseln verbreitet war. Vermutlich handelt es sich um einen frühen europäischen Import.
Am 1. März 1974 wurde Eitzum in die Stadt Schöppenstedt eingegliedert.[3]
Eitzumer Mühlen
Im 18. und 19. Jahrhundert waren in Eitzum entlang der Altenau bis zu vier Wassermühlen in Betrieb. Die erste wurde ab 1744 als Ölmühle errichtet und später auch als Sägemühle genutzt. Im 19. Jahrhundert wurde die Mühle um eine Graupenmühle erweitert. Der Maschinenfabrikant Gottlieb Luther, der später die Luther-Werke in Braunschweig gründete, nutzte die Mühle ab 1860, um neueste Mühlentechnik zu erproben. 1861 verkaufte Luther seine Anteile an der Mühle an den Kaufmann August Willing, die die Anlage um eine Flachsschwingerei erweiterte. Die Mühle war noch bis ca. 1905 in Betrieb und wurde ab 1878 in erster Linie als Sägemühle benutzt. Außer der Ölmühle bestanden noch drei weitere Mühlen, die von Landwirten betrieben wurden[4].
Wappen
Der grüne Bogen weist auf die Bewaldung des Elms und die umgebenden Hügel hin. Die rote Raute (Rodung) symbolisiert die nähe zum Waldrand. Das stilisierte Mühlenrad erinnert an die Wassermühlen an der Altenau (Wellenlinie).
Literatur
- Gesine Schwarz-Mackensen: Die frühbandkeramische Siedlung bei Eitzum Landkreis Wolfenbüttel. Landesmuseum Braunschweig 1985, 91 S., 15 Abb., 43 Tafeln, 2 Pläne. ISBN 3-88452-817-3
Quellen
- Samtgemeinde Elm-Asse: Bevölkerungszahlen und Flächengrößen (Memento des Originals vom 22. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 27. März 2017
- Gesine Schwarz-Mackensen: Die frühbandkeramische Siedlung bei Eitzum Landkreis Wolfenbüttel. Landesmuseum Braunschweig 1985, S. 214, ISBN 3-88452-817-3
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
- Braunschweiger Zeitung vom 7. Januar 2010, S. 34