Efka-Werke
Die Efka-Werke sind ein in Trossingen ansässiger, europaweit bekannter Hersteller von Zigarettenpapier. Sie wurden 1912 von Fritz Kiehn, dessen Initialen dem Unternehmen seinen Namen gaben, und dessen Frau Berta als Zigarettenpapier-Fabrik gegründet. Kiehn leitete das Unternehmen bis 1972, als er die Leitung im Alter von 87 Jahren abgeben musste.
Imperial Tobacco EFKA GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1912 |
Sitz | Trossingen, Deutschland |
Leitung | Helmut Rutschke, Rainer Cools, Eva Schobeß-Stein |
Mitarbeiterzahl | 119[1] |
Umsatz | 29,81 Mio. EUR[1] |
Branche | Zigarettenpapier |
Website | www.efka.de |
Stand: 30. September 2019 |
Geschichte
1945–1949 war Fritz Kiehn in Kriegsgefangenschaft und übernahm 1949 Efka erneut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk neu aufgebaut und wesentlich erweitert. In den 1970er- und 1980er-Jahren etablierte sich Efka als Weltmarktführer für Hülsen u. a. für Zigarettenstopfer und Zigarettenpapier. Im Jahr 2000 übernahm Imperial Tobacco die Efka sowie deren Tochtergesellschaften; Efka blieb allerdings innerhalb der Firmengruppe eigenständig.
Das Unternehmen stellt im Jahr ca. 17,9 Mrd. Filterhülsen her (Stand: 2015), in der Bundesrepublik Deutschland hauptsächlich für die Marken West, Columbus, Route 66; weitere bekannte Markenprodukte sind JPS und Rizla. Efka setzt seine Produkte international in etwa 25 Ländern ab. Mit 45 % stellt Deutschland den wichtigsten Absatzmarkt dar, daneben zählen Belgien und Frankreich sowie Polen, Tschechien und die Slowakei zu den wichtigen Absatzgebieten.
Im Januar 2020 wurde auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben, dass der britische Mutterkonzern beschlossen hat, das Trossinger Werk, in dem 131 Mitarbeiter beschäftigt waren, 2021 zu schließen. Als Grund wurde die geringe Auslastung des Werks aufgrund der sinkenden Nachfrage angegeben.[2] Die Produktion wurde im Juni 2020 eingestellt.[3] Im Oktober 2020 wurde die Fabrik vom Mitbewerber Mignot & De Block (Gizeh Raucherbedarf) aufgekauft, die die Produktion unter der Firmierung F+C Papiervertriebsgesellschaft mbH im November 2020 wieder aufnahm und rund 80 Arbeitsplätze erhalten möchte.[4]
efkadruck
Die Druck- und Verpackungssparte der damals wirtschaftlich angeschlagenen Efka-Werke wurde 1970 in ein eigenständiges Unternehmen namens efkadruck ausgegliedert. Dieses wechselte mehrmals den Besitzer, behielt aber den Namen efkadruck bis 2006 bei. Nach einer Insolvenz wurde efkadruck 2006 von der Ettlinger Akzidenzdruckerei Kraft-Druck übernommen. 2012 erfolgte der Umzug von Trossingen nach Spaichingen, das Trossinger Firmengebäude mit dem markanten Efka-Turm wurde abgerissen. Nach einer erneuten Insolvenz erfolgte 2016 die Übernahme des Spaichinger Werkes durch die Verpackungsunternehmen Casimir Kast (Gernsbach) und Rack & Schuck (Mannheim), die es als eigenständiges Unternehmen Kraft Display GmbH weiterführten. Damals wurden 45 der 90 Mitarbeiter übernommen[5], jedoch wurde 2018 die Produktion vollständig an die Standorte der Mutterunternehmen verlagert, so dass nun (Stand 2019) in Spaichingen weniger als 10 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Weblinks
- Website des Unternehmens (darauf ein kurzer geschichtlicher Überblick)
- kurzer geschichtlicher Überblick auf der Seite von Kraft Display (ehemals efkadruck)
Einzelnachweise
- Jahresabschluss zum 30. September 2019 im elektronischen Bundesanzeiger
- Efka-Werk in Trossingen schließt, Trossinger Zeitung, 22. Januar 2020
- Markus Schmitz, Produktion steht nun still, Neckarquelle vom 25. Juni 2020
- Martin Heiermann, Gizeh-Muttergesellschaft kauft Imperial Tobacco Standort, convenienceshop.de, 5. Oktober 2020; Hans Jürgen Krone, Filterhülsenfabrik in Trossingen produziert wieder, convenienceshop.de, 3. November 2020
- http://www.econo.de/aktuelles/artikel/kraft-display-mit-neuer-struktur-6422/