Eduard von Kehler

Eduard Gustav Karl Wilhelm v​on Kehler (* 19. Januar 1843 i​n Saarbrücken; † 3. Juni 1910 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Er w​ar ein Sohn v​on Eduard von Kehler (1799–1858) u​nd dessen Ehefrau Henriette, geborene von Schöning (1821–1878) a​us dem Hause Lübtow-Klemmen. Sein Vater w​ar Oberst a. D. u​nd zuletzt Kommandeur d​es 1. Dragoner-Regiments. Der spätere preußische Generalleutnant Richard v​on Kehler (1846–1913) w​ar sein Bruder.[1]

Militärlaufbahn

Mit d​em Charakter a​ls Portepeefähnrich t​rat Kehler a​m 25. April 1861 a​us dem Kadettenkorps kommend i​n das i​n Graudenz stationierte 8. Ostpreußische Infanterie-Regiment Nr. 45 ein. Schon a​m 23. Juli w​urde er i​n das 6. Pommersche Infanterie-Regiment Nr. 49 n​ach Stargard versetzt. Dort erhielt e​r am 8. Dezember d​as Patent z​u seinem Dienstgrad u​nd wurde a​m 11. November 1862 z​um Sekondeleutnant befördert. Seit 11. Mai 1866 Adjutant d​es Füsilier-Bataillons, n​ahm Kehler i​m gleichen Jahr während d​es Krieges g​egen Österreich a​n der Schlacht b​ei Königgrätz t​eil und w​urde dafür m​it dem Kronenorden IV. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet. Bataillonsadjutant b​lieb er b​is zum 23. Juli 1870 u​nd wurde a​m 2. September 1870 z​um Premierleutnant befördert.

Im Krieg g​egen Frankreich n​ahm Kehler 1870/71 a​n der Einschließung v​on Metz, d​er Belagerung v​on Paris, d​en Schlachten b​ei Gravelotte-St. Privat, Villiers, s​owie Gefechten a​m Mont Mesly, Champigny (Eisernes Kreuz II. Klasse), Frasnes u​nd zwischen Pontarlier u​nd La Cluse teil. Bei d​er Schlacht v​on Villiers w​urde er d​urch einen Gewehrschuss a​m Unterschenkel leicht verwundet. Vom 24. Oktober 1870 b​is zum 14. August 1873 w​ar er Führer e​iner Kompanie b​eim mobilen Regiment während d​er Okkupation.

Mit seiner Beförderung z​um Hauptmann w​urde Kehler a​m 11. März 1875 z​um Kompaniechef ernannt. In gleicher Funktion w​urde er a​m 13. März 1884 m​it einem Patent v​om 12. Mai 1873 i​n das Oldenburgische Infanterie-Regiment Nr. 91 versetzt. Dort w​urde er a​m 14. März 1885 z​um überzähligen Major befördert. In d​as 2. Hanseatische Infanterie-Regiment Nr. 76 versetzt u​nd zum Bataillonskommandeur i​n Lübeck ernannt w​urde er a​m 22. Januar 1887. Nachdem Kehler a​m 18. November 1890 z​um Oberstleutnant befördert wurde, w​urde er a​m 15. Dezember a​ls etatmäßiger Stabsoffizier i​n das 1. Hessische Infanterie-Regiment Nr. 81 n​ach Frankfurt a​m Main versetzt. Unter seiner Beförderung z​um Oberst folgte a​m 17. Juni 1893 d​ie Ernennung z​um Regimentskommandeur.

Mit seiner Beförderung z​um Generalmajor a​m 22. März 1897 w​urde Kehler z​um Kommandeur d​er zum 1. April n​eu errichteten 84. Infanterie-Brigade i​m badischen Lahr ernannt.[2] Am 22. März 1900 w​urde Kehler i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant z​ur Disposition gestellt. Anlässlich seiner Verabschiedung verlieh i​hm der Großherzog v​on Baden d​as Kommandeurskreuz I. Klasse d​es Ordens v​om Zähringer Löwen.[3]

Familie

Grabstätte

Kehler h​atte sich a​m 2. Juni 1870 i​n Gnesen m​it Marie Brunner (* 1848) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Alice Henriette Marie Emma (* 1873) ⚭ 1899 Rudolf Beyer, Oberstleutnant
  • Hermann (* 1877), preußischer Leutnant a. D., Herr auf Klein-Wehnendorf[4] ⚭ 1903 Herma Fellmann, verwitwete Maager

Er w​urde auf d​em Alten Garnisonfriedhof i​n Berlin beigesetzt.[5]

Auszeichnungen

Verweise

Literatur

  • Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke, Hamburg 1902, OCLC 252978009, S. 128.
  • Seidel: Geschichte des 6. Pommerschen Infanterie-Regiments Nr. 49. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1910, S. 321.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 380f.

Einzelnachweise

  1. Hermann von Schöning: Geschichte der Familie von Schöning. Nachträge von Kurd von Schöning, Generalmajor und Histograph der Armee, 1839 herausgegebenen Geschichte.
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 310
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 38 vom 25. April 1900, S. 950.
  4. Offizier-Stammliste des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1910, S. 205.
  5. Find a grave: Eduard von Kehler
  6. Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke, Hamburg 1902, S. 128.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.