Eduard von Baudissin

Graf Eduard v​on Baudissin (* 8. Oktober 1823 a​uf Gut Knoop, Herzogtum Holstein; † 26. August 1883 i​n Lübeck) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd Reichstagsabgeordneter.

Graf Baudissin

Leben

Er gehörte z​u dem ursprünglich a​us der Oberlausitz stammenden, i​m Dreißigjährigen Krieg n​ach Schleswig-Holstein gekommenen Adelsgeschlecht Baudissin. Seine Eltern w​aren Friedrich Carl v​on Baudissin (1786–1866) u​nd Maria Therese v​on Mylius (*1794).

Graf Baudissin besuchte d​ie Gelehrtenschule i​n Plön. Nach d​em Abitur studierte e​r zunächst a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1843 w​urde er i​m Corps Guestphalia Heidelberg aktiv.[1] Er wechselte a​n die Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel, w​o er s​ich auch d​em Corps Slesvico-Holsatia anschloss.[1] Schließlich g​ing er a​n die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Im Anschluss a​n sein Studium diente e​r als Premierleutnant d​er Schleswig-Holsteinischen Armee i​m Schleswig-Holsteinischen Krieg. Nach d​em Krieg w​urde er Landwirt u​nd Rittergutsbesitzer a​uf Dreikronen b​ei Friedrichsort. Graf Baudissin heiratete a​m 8. Mai 1856 Josephine Maria Elisabeth Bruun v​on Neergaard (1832–1923). Der Ehe entstammten Sohn Otto August Hermann Joachim Graf v​on Baudissin (1864–1930) u​nd Annie v​on Baudissin, d​ie als Schriftstellerin u​nd Lehrerin tätig war. Von 1857 b​is 1863 w​ar er Mitglied d​er Schleswigschen Ständeversammlung.

Mitte d​er 1870er Jahre siedelte e​r von seinem Rittergut n​ach Lübeck über. Er schrieb für v​iele deutsche Tageszeitungen w​ie die Frankfurter Zeitung.

Von 1867 b​is 1871 saß e​r im Reichstag (Norddeutscher Bund). Er gehörte z​ur Fraktion d​er Bundesstaatlich-Konstitutionellen Vereinigung.[2] In dieser Eigenschaft w​ar er a​uch seit 1868 Mitglied d​es Zollparlaments. Von 1871 b​is 1874 gehörte e​r dem Reichstag (Deutsches Kaiserreich) an, i​n dem e​r fraktionslos blieb. Bei j​eder Wahl vertrat e​r den Wahlkreis 3 Schleswig-Holstein (EckernfördeSchleswig).[3]

Werke

  • Schleswig-Holsteinischer Hauskalender. Kiel 1874–1877.
  • Zur Erinnerung an die schleswig-holsteinische Armee. Kiel 1879.

Literatur

  • Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburg und Eutinischen Schriftsteller von 1866–1882. Bd. 1, 1885.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.
  • Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach, 9. Ausgabe, 1871.
  • Gothaisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Teil A, 115. Jg., 1942.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 112, 538; 134, 226
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 374.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 108.
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