Eduard Ehrke
Eduard Paul Conrad Ehrke[1] (* 17. Februar 1837 in Ludwigslust; † 9. November 1911 in Bath, England)[2] war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule und Schullehrer. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte er in England.
Leben
Eduard Ehrke, Sohn des großherzoglich mecklenburg-schwerinschen Läufers (späteren Kammerdieners) Ludwig Heinrich Ehrke (1804–1878) und dessen Frau Antonie (Anna Ernestine), geb. Haidner (1811–1900),[3] entstammte einer Familie von Hofhandwerkern und Hofbeamten.[4] Er war Schüler des Fridericianums in Schwerin.[5] Seinen ersten Malunterricht erhielt er beim Architektur- und Landschaftsmaler Friedrich Jentzen in Schwerin. Von 1856 bis 1857 folgte ein Studium in Düsseldorf, 1858–1859 unternahm er weitere Studien in München. Studienreisen führten ihn zurück in seine mecklenburgische Heimat, so betrieb er etwa gemeinsam mit Otto Dörr Naturstudien in der Umgebung der Stadt Schwaan.
Ehrke ging 1860 nach England, wo er zunächst u. a. mehrere Jahre in Dedham/Essex lebte und ab 1876 in Bath/Somerset ansässig wurde. Hier wirkte er bis 1896 als Lehrer für Zeichnen und „neue Sprachen“ (Deutsch und Französisch) an der King Edward VI School.
Eduard Ehrke war seit 1868 verheiratet mit Harriett, geb. Reeve (* 1836). Die Familie hatte drei Kinder, die alle in Dedham geboren wurden: Mary Ellen (1870–1936), Charles Edward Louis (1872–1949) und Arthur Herbert (1873–1934).[6]
Eduard Ehrkes jüngerer Bruder war der Opernsänger Paul Ehrke (1840–1893). Ein weiterer Bruder war der ebenfalls in England lebende Maler Julius Ehrke (1836–1899).[7]
Werke (Auswahl)
Als Maler
- Landschaft am Waldesrand mit Herde, 1855; bis 1945 im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci[8]
- Morgenlandschaft, 1857
- Mecklenburgische Sommerlandschaft (Umgegend von Rostock), 1859; Staatliches Museum Schwerin
- Englische Küstenlandschaft mit Ruderkahn, 1862
- Kalkbrennerei an einem Kanal, 1865; Kunsthandel[9]
- Aufziehendes Gewitter an der Küste, 1873; Wuppertal, Stiftung Sammlung Volmer[10]
Als Autor
- German Passages for Unprepared Translation. For the Use of Candidates for Army, Civil Service, and other Examinations. Selected and Arranged by Eduard Ehrke. Clarendon Press, Oxford 1899.
- Guide to advanced German prose composition, containing selections from Modern English authors, Notes, and a Grammatical Introduction. Oxford 1901. (Neuausgabe 1926; Nachdruck 1950)
Literatur
- Friedrich Schlie: Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin. Druck der Bärensprungschen Hofbuchdruckerei, Schwerin 1884, S. 16, Textarchiv – Internet Archive.
- Ehrke, Eduard. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 399 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ehrke, Eduard. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 32, Saur, München u. a. 2002, ISBN 3-598-22772-8, S. 466.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2419.
Einzelnachweise
- So der Taufname laut Kirchenbuch Ludwigslust, Eintrag Nr. 24/1837. Er wurde am 27. Februar 1837 im Haus seiner Eltern ebd. getauft.
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Sterbedatum:
– 9. November 1911:
„SUDDEN DEATH OF MR. E. EHRKE – Mr. Edward Ehrke, who had well-known in Bath for many years as a professor of modern languages, died very suddenly at his home, 2. Lambridge Place, on Thursday. […] Mr. Ehrke, who was a German by birth, formerly resided in Greenway Lane. He was over seventy years of age.“ In: Bath Chronicle and Weekly Gazette, Somerset, England, Saturday, 11. November 1911, S. 2
Mr. Edward Ehrke, der in Bath viele Jahre bekannt war als Professor für moderne Sprachen, starb am Donnerstag [9. November] ganz plötzlich in seinem Haus, Lambridge Place 2. […] Mr. Ehrke, der von Geburt ein Deutscher war, residierte früher in Greenway Lane. Er war über 70 Jahre alt.
– andere Quellen nennen als Todesjahr 1884. - Laut Kirchenbuch Ludwigslust, Eheregister Nr. 21/1834; Verstorbene: Nr. 51/1878 und Nr. 18/1900.
- Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1840. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1840, S. 19 (Google Books).
- Friedrich Carl Wex: Zur öffentlichen Prüfung der Schüler des Gymnasium Fridericianum … ladet ganz gehorsamst ein. Schwerin 1852, S. 36, Dritte Klasse (Obertertia) Nr. 18. (Digitalisat BSB)
-
England and Wales census, 1881 (Memento vom 10. März 2016 im Internet Archive) bei FamilySearch database, abgerufen am 12. September 2015.
Alle Jahresangaben beruhen auf weiteren Abfragen bei FamilySearch. - Die Jahresangaben beruhen ebenso auf Abfragen bei FamilySearch, andere Quellen nennen (1837–1890).
- Abbildung bei Lost Art Internet Database
- Abbildung bei Blouin Artinfo.Com
- Eintrag bei der Stiftung Sammlung Volmer.