Edmond de Grenus

Baron Albert-Maurice-Edmond d​e Grenus a​uch Edmund d​e Grenus a​uch Edmund Albert Maurice Grenus (* 10. Juli 1839 i​n Bern; † 25. Februar 1909, anderes Datum 25. März 1909 ebenda) w​ar ein Schweizer Offizier u​nd Bankier.

Leben

Familie

Edmond d​e Grenus entstammte d​er Genfer Militär- u​nd Magistratenfamilie d​e Grenus[1], d​ie ursprünglich a​us Armentières stammte u​nd aus religiösen Gründen i​m 16. Jahrhundert n​ach Genf floh; s​eine Vorfahren wurden v​on Karl V. i​n den Adelsstand erhoben. Leopold I., König v​on Belgien, gewährte Paul-Louis-César d​e Grenus a​m 20. Mai 1857 d​as Recht, für s​ich und s​eine Nachkommen d​en erblichen Titel e​ines Barons d​es Kaiserreichs z​u erheben[2].

Er w​ar der Sohn d​es belgischen Generalkonsuls i​n Bern Paul-Louis-César d​e Grenus (* 22. Juni 1800; † 1870)[3] u​nd dessen Ehefrau Elisabeth Henriette (* 24. Januar 1816 i​n Bern; † 23. September 1891 ebenda)[4], Tochter v​on Friedrich Rudolf von Stürler (1785–1868), Urenkelin d​es Peter David Stürler, Oberamtmann i​n Wimmis, Appellationsrichter, Amtsstatthalter i​n Bern, Regierungsstatthalter i​n Hasli b​ei Bern.

Er w​ar seit d​em 31. März 1864 m​it Augusta-Albertine-Louise (* 29. September 1845 i​n Bern; † 19. Juni 1894 ebenda), d​ie Tochter v​on Viktor v​on Tschann u​nd von Sternenburg (1802–1869) u​nd dessen Ehefrau Melanie (1808–1886), verheiratet. Gemeinsam hatten s​ie einen Sohn:

  • Victor-Adalbert-Edmond de Grenus (* 11. Dezember 1864 in Bern; † 22. Februar 1922)[5], Fürsprecher und Bankier, verheiratet mit Adine-Rose-Emilie (* 3. November 1866 in Yverdon), die Tochter des Ingenieurs Gustave-Albert Bridel und dessen Ehefrau Marie-Louise (geb. Carrel)[6].

Edmond d​e Grenus verstarb a​m 25. Februar 1909[7].

Er w​ar der Neffe v​on Franz Theodor Ludwig v​on Grenus († 4. Januar 1851)[8] d​er verfügt hatte, d​ass Edmond d​e Grenus 200.000 Schweizer Franken erben sollte[9].

Werdegang

Nach e​iner kaufmännischen Ausbildung t​rat Edmond d​e Grenus a​m 8. April 1857 a​ls Unterleutnant i​n das Jägerbataillon 13, d​as von Johann Lucas v​on Mechel (1807–1873)[10] kommandiert wurde, i​n den Dienst d​es Königs v​on Neapel. Er w​urde am 25. August 1859, n​ach dem Aufstand (siehe a​uch Italienische Unabhängigkeitskriege#Zweiter Unabhängigkeitskrieg) u​nd der Auflösung d​er in Neapel stationierten Regimenter, a​us dem Dienst entlassen u​nd stand darauf König Franz II. z​ur Verfügung, d​em er verschiedene Dienste erwies u​nd hierfür, n​ach dem Fall v​on Gaeta, m​it dem Orden d​es heiligen Ferdinand u​nd des Verdienstes ausgezeichnet wurde.

1863 t​rat er a​ls Unterleutnant d​er Infanterie i​n das Berner Kontingent d​er Schweizer Armee e​in und w​urde am 13. April 1869 z​um Hauptmann ernannt; darauf folgte d​ie Beförderung z​um Major d​er Verwaltungstruppen i​m schweizerischen Generalstab während d​es Deutsch-Französischen Kriegs.

Am 9. März 1876 w​urde er z​um Oberstleutnant befördert u​nd übernahm d​ie Funktion d​es Kriegskommissars d​er III. Division u​nd der VIII. Division.

In d​er Zeit v​on 1867 b​is 1870 leitete e​r die Revisionsabteilung für d​en Bereich d​er Grenzsicherung i​m Oberkriegskommissariat u​nd war darauf v​on 1871 b​is 1880 Adjunkt d​es Sekretärs d​es Eidgenössischen Finanzdepartement[11]; i​n dieser Zeit w​urde er 1877 Chef d​es Kontrollbüros.

Am 1. April 1881 übernahm e​r als Nachfolger v​on Oberst August Rudolf (1834–1902)[12] d​ie höchste Position d​es obersten Kriegskommissars i​m Rang e​ines Oberst[13]; dieses Amt l​egte er z​um 31. März 1895 nieder, diente a​ber weiterhin a​ls Kriegskommissar d​er Schweizer Armee, nachdem e​r 1898 v​om Bundesrat ernannt worden war.

Von 1875 b​is 1881 w​ar er Reorganisator d​er Stadtberner Feuerwehr[14].

1896 w​urde er Bankier b​ei Tschann, Zeerleder u​nd Co., d​er Bank seines Sohnes.

Mitgliedschaften

Edmond d​e Grenus w​ar Mitglied d​er Winkelried-Stiftung[15], d​ie Angehörige d​er Armee unterstützte, d​ie infolge e​iner Dienstleistung o​der einer i​m Dienst verursachten Gesundheitsschädigung i​n eine finanzielle Notlage geraten waren[16].

Literatur

Einzelnachweise

  1. Etienne Burgy, Sabine Kraut: de Grenus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Juli 2007, abgerufen am 21. Februar 2022.
  2. Fréd.-Th. Dubois: Lettres de noblesse et lettres d'armoiries concédées à des Vaudois, Band 48, Heft 3, S. 130. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. 1934, abgerufen am 21. Februar 2022.
  3. Paul Louis César De Grenus (1800-1870). Abgerufen am 21. Februar 2022 (französisch).
  4. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  5. ETH-Bibliothek Zuerich: Über die Entstehung des Kantons Solothurn und die Wappen der alten Herrschaften oder Vogteien, S. 130 f. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  6. C. F. Lendorff: Schweizerisches Geschlechterbuch: almanach généalogique suisse. Basel, C.F. Lendorff, 1910 (archive.org [abgerufen am 21. Februar 2022]).
  7. Der Bund 26. Februar 1909 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  8. Der Weltkrieg. In: Allgemeine schweizerische Militärzeitung, Band 61–81, Heft 51, S. 488 (688). 18. Dezember 1915, abgerufen am 21. Februar 2022.
  9. Schweiz Bundesgericht: Bericht des Bundesrates über seine Geschäftsführung. Bundeskanzlei, 1852 (google.de [abgerufen am 21. Februar 2022]).
  10. Peter Müller-Grieshaber: Johann Lucas von Mechel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. Oktober 2007, abgerufen am 21. Februar 2022.
  11. Neue Zürcher Zeitung 25. März 1871 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  12. Peter Müller-Grieshaber: August Rudolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. September 2010, abgerufen am 21. Februar 2022.
  13. R. Mühlemann: Zehn Oberkriegskommissäre. In: Der Fourier, Band 25, Heft 6, S. 143. Juni 1952, abgerufen am 21. Februar 2022.
  14. ETH-Bibliothek Zuerich: Die Geschichte des Oberkriegkommissariates. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  15. Le Jura 1. November 1901 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  16. Bernische Winkelried- und Laupenstiftung - StiftungSchweiz. Abgerufen am 21. Februar 2022.
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