Eckershof (Stein)
Eckershof (umgangssprachlich: Ägaschhuf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Stein im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Eckershof Stadt Stein | |
---|---|
Höhe: | 352 m ü. NHN |
Einwohner: | 56 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90547 |
Vorwahl: | 0911 |
Geographie
Im Dorf entspringt der Herbstgraben, ein linker Zufluss der Rednitz. 0,5 km südwestlich liegt das Waldgebiet Brackerslohe, 0,5 km westlich das Flurgebiet Straßäcker. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Bertelsdorf (0,7 km nordöstlich) bzw. an Göckenhof vorbei nach Nemsdorf zur Kreisstraße RH 11 (2,2 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gutzberg (1,4 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1303 als „Öckershof“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname hat als Bestimmungswort den Personennamen des Gründers, wobei unklar ist, ob dieser Otgerjes oder Eckehard hieß.[4][5]
1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Eckershof 2 Anwesen. Der eine Ganzhof unterstand dem Spitalamt Hl. Geist der Reichsstadt Nürnberg und der andere Ganzhof dem Nürnberger Eigenherrn von Stromer.[6] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Bertelsdorf mit Eckershof eine Gemeinde. In Eckershof gab es 3 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die grundherrschaftliche Aufteilung war dieselbe wie 1732. Es kam aber zur Zerschlagung des Stromer’schen Hofes in 2 Halbhöfe. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt Eckershof die Hausnummern 8 bis 11 des Ortes Bertelsdorf.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Eckershof dem Steuerdistrikt Regelsbach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Regelsbach zugeordnet.[8] 1925 beantragten Bertelsdorf und Eckershof die Umgemeindung nach Stein, was aber von der Gemeinde Regelsbach abgelehnt wurde. Am 1. Januar 1967 wurde Eckershof nach Stein eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 34 | 44 | 52 | 57 | 54 | 52 | 47 | 71 | 93 | 97 | 56 |
Häuser[9] | 5 | 4 | 6 | 6 | 8 | 9 | 19 | 17 | |||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt,[7] wurde dann im frühen 19. Jh. nach St. Johannes Baptist (Eibach) umgepfarrt, spätestens ab 1950 nach St. Jakobus (Oberweihersbuch).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Eckershof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 685 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Oeckershof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 242 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 388, 480.
- Georg Paul Hönn: Oeckershof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 515 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 15.
Weblinks
- Eckershof auf der Website stadt-stein.de
- Eckershof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Eckershof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Eckershof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 14. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ęgɒšhùf.
- Eckershof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Eckershof auf der Website stadt-stein.de
- Nach E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 15, Erstnennung 1413 als „Ockershof“.
- F. Eigler: Schwabach, S. 297.
- F. Eigler: Schwabach, S. 388.
- F. Eigler: Schwabach, S. 480.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 20 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 238 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1261 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).