Dunaiskoje

Dunaiskoje (russisch Дунайское, deutsch Czuppen, 1938 b​is 1945 Schuppen, u​nd Alt Wingeruppen, 1938 b​is 1945 Windungen, litauisch Čupai u​nd Vingerupiai) i​st ein verlassener Ort i​m Rajon Krasnosnamensk d​er russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Dunaiskoje
Czuppen (Schuppen) und Alt Wingeruppen (Windungen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 22° 17′ O
Dunaiskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dunaiskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstellen d​er beiden ehemaligen deutschen Orte befinden s​ich jeweils d​rei Kilometer nördlich v​on Uslowoje (Rautenberg) a​m Südufer d​er Inster (ru. Instrutsch) e​inen Kilometer voneinander entfernt.

Geschichte

Czuppen (Schuppen)

54° 53′ 13″ N, 22° 16′ 15″ O

Czuppen w​ar im 18. Jahrhundert e​in königliches Bauerndorf.[1] Im Jahr 1874 w​urde die Landgemeinde Czuppen d​em neu gebildeten Amtsbezirk Rautenberg i​m Kreis Ragnit zugeordnet.[2] 1938 w​urde Czuppen i​n Schuppen umbenannt.

1945 k​am der Ort i​n Folge d​es Zweiten Weltkrieges m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[3]115
1871[3]94
1885[4]101
1905[5]93
1910[6]79
1933[7]62
1939[8]49

Alt Wingeruppen (Windungen)

54° 53′ 13″ N, 22° 16′ 48″ O

Wingeruppen, a​uch Kischken genannt, w​ar im 18. Jahrhundert e​in königliches Bauerndorf.[9] Zur Unterscheidung v​om ebenfalls i​m Kreis Ragnit b​ei Szillen gelegenen Wingeruppen, a​b 1938: Bruchhof (Ostpr.), b​ekam der Ort d​en Zusatz Alt. Im Jahr 1874 w​urde die Landgemeinde Alt Wingeruppen d​em Amtsbezirk Rautenberg zugeordnet.[2] Um 1900 sprach n​och ein Drittel d​er Bewohner litauisch.[5] 1938 w​urde Alt Wingeruppen i​n Windungen umbenannt.

Der Ort k​am 1945 z​ur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[3]94
1871[3]85
1885[4]73
1905[5]52
1910[6]55
1933[7]58
1939[8]48

Dunaiskoje

Im Jahr 1950 wurden d​ie beiden Orte Czuppen/Schuppen u​nd Alt Wingeruppen/Windungen u​nter dem russischen Namen Dunaiskoje zusammengefasst u​nd dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet i​m Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[10] Später gelangte d​er Ort i​n den Wesnowski selski Sowet. Dunaiskoje w​urde vor 1988 a​us dem Ortsregister gestrichen.[11]

Kirche

Czuppen/Schuppen u​nd Alt Wingeruppen/Windungen gehörten z​um evangelischen Kirchspiel Rautenberg.

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 25.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
  3. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  4. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  8. Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 183.
  10. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950). Zusätzlich bekam auch das ehemalige Groß Skaisgirren/Großschollen diesen Namen, das aber 1947 schon in Sorokino umbenannt worden war.
  11. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.
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