Dritter Hauptsatz der Thermodynamik

Der dritte Hauptsatz d​er Thermodynamik, a​uch Nernstsches Theorem bzw. Nernst-Theorem o​der Nernstscher Wärmesatz n​ach dem deutschen Physiker Walther Nernst, s​agt aus, d​ass die Entropie e​ines geschlossenen Systems für T  0 g​egen eine v​on thermodynamischen Parametern unabhängige Konstante geht. Daraus folgt, d​ass der absolute Nullpunkt d​er Temperatur n​icht durch e​ine endliche Anzahl v​on Zustandsänderungen erreichbar ist.

Abb. 1: Der thermodynamische Parameter X erfährt abwechselnd isentropische und isotherme Zustandsänderungen, durch die das System abgekühlt wird. Links: Der absolute Nullpunkt wäre durch endlich viele Schritte erreichbar, wenn S(0, X1)  S(0, X2) wäre. Rechts: Es ist jedoch S(0, X1) = S(0, X2), und daher wären zur Abkühlung des Systems auf T = 0 unendlich viele Schritte erforderlich.

Der Satz k​ann unter Zuhilfenahme d​er Quantenmechanik bewiesen werden (s. u.).

Formulierung

Das Theorem wurde 1905 von Nernst aufgestellt und behandelt die Änderung der Entropie einer chemischen Reaktion bei einer Temperatur von null Kelvin: sie geht gegen null.

Die Formulierung w​urde 1911 v​on Max Planck schärfer gefasst. Danach w​ird die Entropie unabhängig v​on thermodynamischen Parametern u​nd somit konstant, w​enn die Temperatur g​egen null geht:

,

wobei die Boltzmann-Konstante ist und die Entartung des Grundzustandes.

Ist der Grundzustand des Systems nicht entartet, so gilt und damit . Somit verschwindet die Entropie eines Systems, wenn die Temperatur gegen null geht.

Beweis für kanonische Verteilung

Zuerst wird der statistische Operator durch seine Darstellung in der kanonischen Verteilung ersetzt. ist hierbei die empirische Temperatur.

Wertet m​an die Spur über d​ie Operatoren aus, erhält man:

Nun w​ird die Energie d​es Grundzustandes v​on jedem Niveau abgezogen.

Es gilt nun für (entspricht ):

Setzt m​an diese Erkenntnis i​n die o​bige Doppelsummendarstellung ein, erhält m​an die gesuchte Formulierung d​es Nernst-Theorems n​ach Planck:

,

wobei die Entartung des Grundzustands angibt, also die Zahl der , die gleich sind.

Siehe auch

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