Dorotowo (Stawiguda)
Dorotowo (deutsch Darethen; vor 1913: Dorothowo) ist ein Dorf mit Sitz eines Schulzenamtes in der Landgemeinde Stawiguda. Es liegt im Powiat Olsztyński in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Nordosten Polens.
Dorotowo | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Olsztyński | ||
Gmina: | Stawiguda | ||
Geographische Lage: | 53° 42′ N, 20° 25′ O | ||
Höhe: | 109 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 419 (2012) | ||
Postleitzahl: | 11-034 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NOL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Landesstraße DK 51 Olsztyn-Olsztynek | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geographie
Geographische Lage
Dorotowo liegt im Westen der Masurischen Seenplatte, die zum Baltischen Höhenrücken gehört. Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Nordwestlich des Dorfes liegt der Wulpińskiesee (deutsch Wulpingsee) mit acht Inseln und einer Fläche von 706 Hektar. Die Entfernung nach Olsztyn-Mitte beträgt 10, nach Olsztynek 17, nach Pasym 38 und nach Stawiguda 5 Kilometer. Südöstlich am Dorf verläuft die Landesstraße DK 51 Olsztyn–Olsztynek.
Geologie
Die Landschaft ist durch den Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne mit vielen Rinnen-, Binnenseen und Flüssen.
Geschichte
Ursprünglich lebten hier die heidnischen Prußen. Seit 1243 war das Bistum Ermland ein Teil des Deutschordenslandes. Im Dezember 1348 sind hier die Handfeste für mehrere Dienstgüter zu jeweils fünf Hufen verliehen worden. Einer der Lokatoren war der Altpruße Doroth, von dem der Ortsname abgeleitet wurde. Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 wurde Ermland als autonomes Fürstbistum Ermland der Krone Polens untergeordnet.
Von 1818 bis 1945 gehörte das Dorf dem Landkreis Allenstein im Regierungsbezirk Allenstein an. Im Mai 1874 wurde hier der Amtsbezirk Krenz mit der Landgemeinde Dorothowo gebildet.[1] Zum 24. September 1913 wurde Dorothowo in Darethen umbenannt.
Während des Ersten Weltkriegs wurde südlich des Dorfes die Schlacht bei Tannenberg ausgetragen; ein Gedenkstein und -kreuz erinnern daran.[2]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Darethen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Darethen stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 40 Stimmen.[3]
Nach dem 20. Januar 1945 wurde Darethen von der Roten Armee eingenommen und der sowjetischen Kommendantur unterstellt. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Volksrepublik Polen und erhielt den polnischen Namen Dorotowo.
Einwohnerentwicklung
- 1861: 394
- 1905: 441
- 1913: 487
- 1921: 508
- 1927: 528
- 1938: 565
- 2012: 419[4]
Persönlichkeiten
- Alexander Herrmann (1900–1981), HNO-Arzt und Hochschullehrer
- Edward Cyfus (* 1949), Sachbuchautor, Heimatforscher und Publizist
Weblinks
- Kreisgemeinschaft Allenstein e. V.
- Dorotowo. GenWiki
- Dorothowo, Darethen, Dorotowo. GenWiki
- Dorotowo – Darethen in Ostpreußen ostpreussen.net
- Darethen – Ortsinformationen nach D. Lange
Einzelnachweise
- Rolf Jehke: Amtsbezirk Krenz. abgerufen im September 2014
- Gerhard Glombiewski: Darethen (1. Weltkrieg), Kreis Allenstein, Ostpreußen. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 2005, abgerufen am 3. September 2014.
- Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 67
- Gmina Stawiguda – Dane statystyczne. Gmina Stawiguda, abgerufen am 3. September 2014 (polnisch).