Diskriminante (Modulform)
Die Diskriminante Δ ist eine auf der oberen Halbebene holomorphe Funktion.
Sie spielt eine wichtige Rolle in der Theorie der elliptischen Funktionen und Modulformen.
Produktentwicklung
Die Diskriminante lässt sich in ein unendliches Produkt entwickeln, es gilt:
Aus der Produktdarstellung folgt unmittelbar, dass in keine Nullstellen hat.
Die Diskriminante ist eng verwandt mit der Dedekindschen η-Funktion, es ist .
Transformationsverhalten
Die Diskriminante Δ ist eine ganze Modulform vom Gewicht 12, d. h. unter den Substitutionen von
gilt:
- .
Die Diskriminante Δ hat eine Nullstelle bei und ist damit das einfachste Beispiel für eine sogenannte Spitzenform (engl. cusp form).
Fourierentwicklung
Die Diskriminante Δ lässt sich in eine Fourierreihe entwickeln:
- .
Die Fourierkoeffizienten sind alle ganze Zahlen und werden als Ramanujansche tau-Funktion bezeichnet. Diese ist eine multiplikative zahlentheoretische Funktion, d. h.
- für teilerfremde ,
wie im Jahre 1917 von Louis Mordell bewiesen wurde. Genauer gilt die Formel
- .
Für die ersten Werte der tau-Funktion gilt:[1]
- .
Bis heute ist keine „einfache“ arithmetische Definition der tau-Funktion bekannt. Ebenso ist bis heute unbekannt, ob die von Derrick Henry Lehmer aufgestellte Vermutung
- für alle richtig ist.
Ramanujan vermutete, dass für Primzahlen gilt:
- .
Diese Vermutung wurde im Jahre 1974 von Deligne bewiesen.
Die erfüllen die bereits von Ramanujan entdeckte Kongruenz
mit
Literatur
- Tom M. Apostol: Modular Functions and Dirichlet Series in Number Theory, Springer, Berlin Heidelberg New York (1990), ISBN 3-540-97127-0
- Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1, 4. Aufl., Springer, Berlin (2006), ISBN 3-540-31764-3
- Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen, 2. Aufl., Springer, Berlin (2007), ISBN 978-3-540-49324-2