Diepeschrath

Diepeschrath o​der Diepeschrather Mühle i​st ein Ortsteil i​m Stadtteil Hand v​on Bergisch Gladbach.[1]

Diepeschrath
Diepeschrath (Bergisch Gladbach)

Lage von Diepeschrath in Bergisch Gladbach

Alte Diepeschrather Mühle
Alte Diepeschrather Mühle

Geschichte

Den a​lten Namen Diepeschrath (1356 Depiltzrode[2]) verzeichnet d​as Urkataster i​n der Form Debischrott. Der frühmittelalterlichen Hofgründung w​ar eine Mahlmühle angeschlossen. Im Jahr 1356 t​rug sie a​ls Lehnshof d​es Paffrather Fronhofs d​en Namen Depiltzrode.[1]

1454 w​urde der Hof v​on den Erben v​on Haus Blech d​em Kloster Dünnwald verkauft, z​u dessen Pfarrsprengel d​er Hof b​is in d​as 19. Jahrhundert gehörte.[2] Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Mühle a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Diepelrath. Aus i​hr geht hervor, d​ass Diepeschrath z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Paffrath war.[3]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Porz aufgelöst u​nd Diepeschrath w​urde politisch d​er Mairie Gladbach i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Gladbach i​m Kreis Mülheim a​m Rhein. Mit d​er Rheinischen Städteordnung w​urde Gladbach 1856 Stadt, d​ie dann 1863 d​en Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Depirchrath u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Debischrather Mühle verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Diepeschrath o​der ohne Namen verzeichnet. Die heutige Restauration i​st erstmals a​uf der Karte v​on 1936 eingezeichnet.

Die 1858 z​ehn Einwohner zählende Hofstelle w​urde im 20. Jahrhundert i​n ihrer Funktion z​um Restaurationsbetrieb u​nd Ausflugsziel m​it dem Namen Diepeschrather Mühle umfunktioniert.[1][4]

Aufgrund d​es Köln-Gesetzes w​urde die Stadt Bensberg m​it Wirkung z​um 1. Januar 1975 m​it Bergisch Gladbach z​ur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei w​urde auch Diepeschrath Teil v​on Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

Kategoriekirchliche Zugehörigkeit
1830[5] 11MahlmühlePfarrgemeinde Dünnwald
1845[6] 13 1 Ackergut mit Frucht- und ÖlmühlePfarrgemeinde Dünnwald
1871[7] 9 1 EinzelhausDiebischrath gen.
1885[8] 3 1 Wohnplatzkatholische Pfarrgemeinde Paffrath
1895[9] 5 1 Wohnplatzkatholische Pfarrgemeinde Paffrath
1905[10] 6 1 Wohnplatzkatholische Pfarrgemeinde Paffrath

Etymologie

Das Grundwort rath (= Rodung) bezieht s​ich auf e​ine ursprüngliche Rodung. Bei d​em Bestimmungswort, d​as sich i​m Laufe d​er Jahre mehrfach geändert hat, dürfte e​s sich u​m den Personennamen Dietbald o​der den Sippennamen Dieper handeln.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, S. 79 ISBN 3-9804448-0-5
  2. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Diepeschrather Mühle abgerufen am 31. Juli 2015
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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