Der Schwammerlkönig
Der Schwammerlkönig ist eine Fernsehserie von Rüdiger Nüchtern für den Bayerischen Rundfunk. 1988 entstanden sechs Folgen à 45 Minuten, die im Vorabendprogramm der ARD erstmals gesendet wurden.
Fernsehserie | |
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Originaltitel | Der Schwammerlkönig |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Produktions- unternehmen |
ARD |
Länge | 45 Minuten |
Episoden | 6 in 1 Staffel |
Genre | Familienserie |
Titelmusik | Mit Frau’n hob i immer Probleme |
Idee | Rüdiger Nüchtern |
Erstausstrahlung | 1988 auf Das Erste |
Besetzung | |
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In bester Lemke-Manier zeigen Wolfgang Fierek und Walter Sedlmayr ihr Können. Wolfgang Fierek singt den Titelsong zur Serie selbst.
Handlung
In der Serie geht es vor allem um Fritz Schwaiger, einen Sonnyboy und Frauenhelden, der nicht erwachsen werden will und deswegen immer wieder mit seinem bodenständigen Vater, der eine Champignonzucht betreibt, aneinandergerät. Ganz überraschend entschließt sich „Dädy“ Schwaiger zusammen mit seinem Freund Haller in die Südsee zu fliegen. Sie möchten ihr Leben noch einmal genießen, wie sie meinen, bevor sie die Schwammerln von unten sehen. So bekommt Fritz endlich die Gelegenheit, die väterliche Firma eigenverantwortlich zu führen und hat große Pläne mit den Schwammerln. Indem er sich mit einem italienischen Konkurrenten zusammentut, hofft er, zum Feinkostunternehmer aufzusteigen. Da er kaum einer Frau widerstehen kann, ist er immer wieder auf die Hilfe seiner Freunde Klaus und Peter Haller angewiesen, aber auch auf die der treuen Haushälterin Anni.
„Dädy“ Schwaiger, der in der Zwischenzeit ein florierendes Feriendorf in der Südsee aufgebaut hat, taucht am Ende auch wieder auf und hat bereits wieder neue Pläne, so unähnlich scheinen sich Vater und Sohn gar nicht zu sein.
Einzelne Folgen
- Folge 1 Mal eng – mal breit
Nachdem Fritz Schwaiger von seiner italienischen Freundin Grazia (Mirella D’Angelo) aus der Wohnung geworfen wird, sucht er seinen Vater auf und bittet ihn um Hilfe. Dädy, wie der 31-jährige Fritz seinen Vater nennt, will ihm jedoch nur helfen, wenn er sich ins Unternehmen einbringt und von der Pike auf lernt. In aller Frühe muss er sich beim Betriebsleiter Antl melden, der ihn beauftragt, den Pferdemist von der Trabrennbahn Daglfing in den väterlichen Betrieb am Münchner Flughafen zu holen.
Am Abend trifft Fritz sich mit Klaus Haller, der in Begleitung einer Freundin ist, die sie Schwabenmädle (Ursula Karven) rufen. Im Tanzschuppen Xenon trifft Fritz auch auf seine ehemalige Freundin Vroni (Saskia Vester). Als er sich anschickt, mit Claudia (Michaela Probst) im Wagen zu verschwinden, wird er von deren Freund, einem Polizisten, aufgehalten. Als beide dann doch noch wegfahren, werden sie von einem roten Jaguar verfolgt, in dem der windige Xeni (Herbert Fux) mit seinen Freunden sitzt. Er hat mit Fritz noch eine Rechnung offen und versucht, den Wagen von der Straße zu drängen. Am Ende landet jedoch der Jaguar im See. Es gelingt Fritz außerdem, sich eine Polizeiuniform samt Dienstwagen „auszuleihen“, zwei Übeltäter zu überlisten und seinen Freund Peter Haller aus einer brenzligen Situation herauszuholen.
Musik in der Folge unter anderem: Geh’n ma zu dir oder zu mir
- Folge 2 Zwanzigtausend Rindsbratwürste
Fritz Schwaiger pachtet einen vor der Rennbahn in Riem leerstehenden Kiosk vom Bäcker Haller und macht kurzerhand eine Cocktailbar daraus. Als er von einem bevorstehenden, riesigen Open-Air Festival hört, sieht er seine große Chance als Jungunternehmer im Catering-Service. Hartnäckig und mit all seiner Überredungskraft zieht er "Dädy" Schwaiger mit ins Geschäft. Nachdem er bereits 20.000 Rindsbratwürst als echte "Okkasion", organisiert hat, muss er erfahren, dass es sich bei dem Festival nur um eine kleine Country- und Western-Veranstaltung handelt. Fritz mobilisiert daraufhin seine Mädels, alle möglichen Freunde, die US-Army, lässt sogar seine Mutter, eine berühmte Countrysängerin, aus Amerika einfliegen und macht die Veranstaltung zu einem Riesenerfolg. Nur der "Dädy" kippt beim Anblick seiner Ex-Frau einfach aus den Schuhen.
- Folge 3 Dreimal kräht der Hahn
"Dädy" Schwaiger liegt sprach- und regungslos im Krankenhaus. Zweimal unternimmt Fritz schuldbewusst den kläglichen Versuch, seinen Vater zu besuchen. Endstation sind allerdings immer zwei Krankenschwestern, die seinem bajuwarischen Charme erliegen. Inzwischen verschachert der Alt-Playboy Haller seinen Bäckereibetrieb und spinnt vor Schwaigers Krankenbett den Traum vom Südseeparadies samt Feriendorf. Als die Backöfen der Reihe nach gepfändet werden, muss Klaus Haller schnell reagieren: Er bäckt seine Brötchen kurzerhand in Klub-Saunas oder einfach in den Öfen der Konkurrenz. Fritz, der Weiberheld, tut alles, um seinem Vater nicht unter die Augen treten zu müssen. Dabei macht es ihm gar nichts aus, dass er nicht bei Susi, sondern bei deren Mutter landet. Schließlich fällt er auch noch rücklings die Treppe hinunter und ohnmächtig ereilt ihn die Vision einer wahrhaft bizarren "Dädy-Horror-Hospital-Show". Als Fritz neben seinem Vater im Krankenzimmer aufwacht, ist der Schwaiger, dank seinem Freund Haller, auf dem Weg in eine neue Zukunft.
- Folge 4 Karriere
Anni, die gute Seele im Haus Schwaiger, traut ihren Augen nicht: "Dädy" Schwaiger und Hallodri Haller, beide im Hawaiihemd, sind auf dem Weg in die Südsee. Sie wollen ihr Leben noch mal so richtig genießen. Fritz muss nun die Schwammerl-Geschäfte führen, nachdem ihm die fassungslose Anni das Lebenswerk des alten Schwaigers ans Herz gelegt hat. Doch Fritz in seinem falschen Ehrgeiz walzt alles nieder und macht dabei nicht mal vor seinen besten Freunden halt. Während Schwaiger sen. im Südseeparadies einen Ferienort aus dem Boden stampft, ergibt sich Fritz seiner selbst verschuldeten Einsamkeit.
- Folge 5 I am the Champignon
Dank eines riesigen PR-Feldzuges avancieren die Schwammerl aus der Zucht von Fritz Schwaiger zum Luxusartikel. Es werden nur noch Frischmärkte beliefert und Fritz kommt mit der Lieferung kaum nach. Der Erfolg macht ihn übermütig. Während "Dädy" Schwaiger mitsamt seinem Feriendorf auf der Südsee-Insel aufblüht, lässt sich Fritz in die Grundzüge des Managements einweisen. Er gründet eine Importgesellschaft für italienische Erzeugnisse und reist nach Italien. Bernadini hat die Champignons, die Fritz dringend benötigt, und eine rassige, geschäftstüchtige Tochter namens Loretta, die Fritz überhaupt nicht brauchen kann, die ihn aber nicht loslässt. In seinem Businesswahn bleibt jedoch alles andere auf der Strecke, die Freunde und Anni, die das einsam gewordene Haus verlässt. Als die Großabnehmer nur noch Bernadini- statt Schwaiger-Champignons kaufen wollen, wacht Fritz endlich auf.
- Folge 6 Mit Frauen hab’ ich immer Probleme
Loretta hat Fritz den "Champignon-Krieg" erklärt. Am Ende träumt Fritz von einer deutsch-italienischen Vertriebsgesellschaft und hat sich ganz nebenbei in Loretta verliebt. Liebestrunken muss er am nächsten Morgen feststellen, dass seine Probleme jetzt erst richtig losgehen, denn seine "Schwammerlkönigin" hat sich samt seiner Lastwagen nach Italien abgesetzt. Fritz heftet sich an ihre Fersen, und Anni nimmt zu Hause das Zepter in die Hand: Sie bittet Klaus und Peter um Hilfe und organisiert danach Fritzens sämtliche Freundinnen für die Auslieferung der Schwaiger-Champignons. Fritz kann dank der Unterstützung seiner wiedergewonnenen Freunde Loretta aufhalten, allerdings ist sie da bereits wieder auf dem Weg nach München. Doch statt der befürchteten Ladung Bernadini-Champignons hat sie Pasta und Vino mitgebracht, so wie sie ihren Teil der Fusion auch verstanden hat. Und den anderen Teil, sprich Fritz, will sie ganz für sich allein. In all den Wirren tauchen plötzlich "Dädy" Schwaiger und Haller mit neuen Plänen aus der Südsee wieder auf.
DVD
Die Serie ist am 18. September 2008 von Euro Video auf DVD herausgegeben worden.[1]
Weblinks
- Der Schwammerlkönig beim Bayerischen Rundfunk (Memento vom 29. Juli 2014 im Webarchiv archive.today)
- Der Schwammerlkönig in der Internet Movie Database (englisch)
- Der Schwammerlkönig bei fernsehserien.de
Einzelnachweise
- Der Schwammerlkönig (Memento vom 11. August 2014 im Internet Archive) bei film-gold.de. Abgerufen am 5. August 2014.