Der Liquidator

Der Liquidator i​st ein US-amerikanischer Actionfilm, d​er auch d​em Genre Thriller zuzuordnen ist. Inszeniert w​urde der Film v​on J. Lee Thompson, Charles Bronson spielt d​ie Hauptrolle.

Film
Titel Der Liquidator
Originaltitel The Evil That Men Do
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK 18[1]
Stab
Regie J. Lee Thompson
Drehbuch David Lee Henry
John Crowther
Fred A. Wyler
(Im Abspann nicht erwähnt)
Produktion Pancho Kohner
Musik Ken Thorne
Kamera Xavier Cruz
Schnitt Peter Lee-Thompson
Besetzung

David Lee Henry u​nd John Crowther nahmen d​en Roman v​on R. Lance Hill a​ls Vorlage u​nd schrieben d​as Drehbuch.

Handlung

Clement Molloch ist ein Arzt, der in Lateinamerika sein Geld als Fachmann für Folter verdient. Er berät verschiedene Verhörexperten aus unterschiedlichen Ländern in diesem Gebiet und führt in seinen „Vorlesungen“ vor, wie man Menschen foltert. Dabei werden vor den Augen der Experten Menschen auf bestialische Weise zu Tode gefoltert. In der Bevölkerung ist Molloch, genannt „der Doktor“, bekannt und verhasst. Moralische Unterstützung erhält Molloch von seiner Schwester Claire, die ihn begleitet. Er selbst ist mit sich im Reinen, da er seiner eigenen Meinung nach doch nur die Sicherheit des Staates verteidige. Der Film beginnt mit einer dieser Vorlesungen: Molloch, Gast der Regierung Surinames, foltert den kritischen Journalisten Jorge Hidalgo zu Tode, während gleichzeitig Gegner Mollochs versuchen, seinen Wagen mit einer Bombe zu präparieren. Der Versuch scheitert jedoch und einer der Attentäter stirbt.

Hector Lomelin, ein Freund Hidalgos, sucht den ehemaligen Agenten und Profikiller Holland auf. Dieser arbeitete für die CIA und hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Er lebt auf den Cayman-Inseln und genießt den Ruhestand. Lomelin bittet Holland, Molloch zu ermorden. Motiv ist einerseits Rache, andererseits der Dienst an der Menschheit. Zunächst weigert sich Holland, als er jedoch die Zeugenaussagen zahlreicher Folteropfer studiert, beschließt er, den Auftrag unentgeltlich anzunehmen. Er begibt sich nach Guatemala, wo Molloch als Gast der Regierung lebt. Holland tarnt sich als amerikanischer Tourist. Begleitet wird er von Hidalgos Witwe Rhiana und ihrer Tochter Sarah. In Guatemala trifft er sich mit einem Verbindungsmann, der ihn über Mollochs Aufenthaltsort und dessen Gewohnheiten informiert, außerdem beschafft er Holland Waffen. Dieser versucht zunächst, die Gewohnheiten Mollochs zu beobachten, dabei wird ein hoher Geheimdienstoffizier auf ihn aufmerksam. Dieser steht in enger Verbindung zu dem CIA-Agenten der amerikanischen Botschaft. Die CIA distanziert sich offiziell von Molloch, deckt diesen jedoch insgeheim.

Nachdem Holland sich ein Bild von der Lage gemacht hat, beschließt er aktiv zu werden: Er ermordet den Geheimdienstoffizier und einen seiner Kollegen und kidnappt die Schwester Mollochs, ihr Leibwächter wird ebenfalls von Holland getötet. Mit der Geisel zieht er sich aufs Land zurück. Rhiana, die Holland begleitet, will einerseits Gerechtigkeit, andererseits ist sie auch von Hollands Kaltblütigkeit abgestoßen. Auf dem Land kommt es zum Showdown: Holland entledigt sich zunächst gewaltsam einiger Verfolger im Rahmen einer wilden Autoverfolgungsjagd, tötet zwei CIA-Agenten und lockt Molloch schließlich in einen Steinbruch. Molloch hatte zwischenzeitlich Hollands Verbindungsmann zu Tode gefoltert und Sarah als Geisel genommen. Im Steinbruch versucht er, die Tochter gegen seine Schwester auszutauschen. Da die Schwester jedoch die Verfolgungsjagd im Kofferraum von Hollands Wagen nicht überlebt hat, kann Holland diese nicht mehr austauschen. Aus dem Steinbruch erhält er jedoch unerwartet Hilfe: Bettelarme Minenarbeiter, die dort arbeiten, erkennen den „Doktor“ wieder und beschließen, diesen zu lynchen. Nachdem Holland Mollochs Begleiter erschossen und Sarah befreit hat, braucht er Molloch gar nicht mehr selbst zu töten. Das erledigen die Minenarbeiter, die Molloch mit kleinen Spitzhacken zu Tode hacken.

Auf d​en Cayman-Inseln versucht d​ie Witwe Hidalgos m​it Holland e​inen Neuanfang.

Kritiken

„Reißerischer Actionfilm, d​er ansatzweise Kritik a​n Diktatur u​nd Folter erkennen läßt, d​och (nicht n​ur in d​er Besetzung d​er Hauptrolle) i​n die bekannten Klischees d​er Selbstjustizfilme abrutscht.“

Hintergrund

Seine Uraufführung h​atte der Film a​m 15. März 1984 i​n Frankreich u​nd am 14. September 1984 w​urde er erstmals i​n den USA gezeigt. Er spielte a​n den Kinokassen e​twas mehr a​ls 13 Mio. US-Dollar ein.[3] Nachdem e​r in Westdeutschland startete, s​ahen ihn 337.765 Kinobesucher.[4]

Der Film wurde in Mexiko gedreht und sollte zunächst von Cannon Films produziert werden. Nach Streitigkeiten bezüglich der Finanzierung übernahmen ITC und Tri-Star die Produktion. Der Originaltitel lautet The Evil that men do. Dabei handelt es sich um ein Zitat aus Shakespeares Julius Cäsar Akt 3, Szene 2 (Marc Anton: "The evil that men do lives after them; The good is oft interred with their bones".).

Der Film gehört z​u einer Reihen v​on Thrillern über Selbstjustiz, m​it denen Charles Bronson i​n den 70er u​nd 80er Jahren Erfolge feiert. Bemerkenswert a​n dem Film ist, d​ass die Doppelmoral d​er Vereinigten Staaten hinsichtlich v​on Menschenrechtsverletzungen kritisch thematisiert wird. Guatemala w​ar 1983/1984 v​on einer pro-amerikanischen Militärdiktatur beherrscht, d​ie von d​er Reagan-Administration massiv unterstützt wurde.

Die Indizierung d​es Films w​urde im September 2018 aufgehoben.[5]

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Der Liquidator. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Der Liquidator. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
  3. The Evil That Men Do auf boxofficemojo.com (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2011
  4. TOP 100 DEUTSCHLAND 1984 auf insidekino.de, abgerufen am 25. Dezember 2011
  5. Der Liquidator mit Charles Bronson ist nicht mehr indiziert
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