Davos Wiesen
Davos Wiesen (im walserischen Ortsdialekt an de Wise [andə ˈʋɪʓə], rätoromanisch ) ist eine Ortschaft (bis Ende 2018 eine Fraktionsgemeinde) in der Gemeinde Davos im Bezirk Prättigau-Davos des Schweizer Kantons Graubünden.
Davos Wiesen | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Prättigau/Davos | |
Politische Gemeinde: | Davos | |
Postleitzahl: | 7494 | |
frühere BFS-Nr.: | 3523 | |
Koordinaten: | 774088 / 175135 | |
Höhe: | 1421 m ü. M. | |
Fläche: | 29,58 km² | |
Einwohner: | 364 (31. Dezember 2007) | |
Einwohnerdichte: | 12 Einw. pro km² | |
Website: | www.davos-wiesen.ch | |
Wiesen, unten der Wiesener Viadukt, aufgenommen vom Muchetta. | ||
Karte | ||
Wappen
Beschreibung: In Gold (Gelb) zwei einander zugewendete blaue Wolfsangeln. Vorbild war das Wappen der Beeli von Belfort, das in den Farben des Zehngerichtebundes dargestellt wird.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] | ||||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 |
Einwohner | 188 | 211 | 183 | 240 | 225 | 302 | 301 | 347 |
Sprachen
In Davos Wiesen spricht man trotz der romanischen Nachbarschaft seit dem Mittelalter Deutsch, da die Bewohner von Davos zugewanderte Walser sind. Die Sprachsituation in den letzten Jahrzehnten zeigt untenstehende Tabelle:
Sprachen in Davos Wiesen | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 213 | 94,67 % | 290 | 96,03 % | 292 | 97,01 % |
Bündnerromanisch | 7 | 3,11 % | 5 | 1,66 % | 5 | 1,66 % |
Italienisch | 1 | 0,44 % | 1 | 0,33 % | 0 | 0,00 % |
Einwohner | 225 | 100 % | 302 | 100 % | 301 | 100 % |
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 347 Bewohnern waren 276 (= 79,54 %) Schweizer Staatsangehörige.
Geschichte
Im 13. Jahrhundert liessen sich in Wiesen Walser auf diesem nur vereinzelt von Romanen besiedelten Gebiet nieder. Heute gilt die von ihnen begründete Wiesner Alp als eine der bedeutendsten Alpen des Kantons. Allmählich entwickelte sich ein Terrassendorf. Heute zählt man 340 Einwohner und mehrere Siedlungsschwerpunkte, beispielsweise bei der spätgotischen reformierten Kirche (1430 m) mit Wandmalereien im Kirchenschiff und einer gut erhaltenen Rokoko-Orgel von 1774, das Oberdorf sowie beim RhB-Bahnhof auf 1200 m ü. M.
Im 16. Jahrhundert schloss sich die Gemeinde der Reformation an. Spannungen mit den weiterhin katholischen Nachbargemeinden Schmitten oder Alvaneu blieben lange erhalten. 1613 bis 1851 war Wiesen eine der drei Nachbarschaften des Halbgerichts Inner-Belfort, das ein eigenes niederes Gericht mit freier Ammannwahl bildete. Ab 1851 gehörte Wiesen zum damals neu gebildeten Kreis Bergün.
1909 wurde der Ort mit der Bahnlinie Davos-Filisur der Rhätischen Bahn erschlossen, was den Bau des Wiesener Viaduktes notwendig machte. Der deutsche Maler Ernst Ludwig Kirchner lebte zeitweise in Davos und malte einige Motive der Gemeinde Wiesen, unter anderem sein letztes grosses Werk Die Brücke bei Wiesen, das er im Jahr 1926 fertigstellte.
Per 1. Januar 2009 fusionierte die Gemeinde Wiesen mit der Gemeinde Davos, nachdem die Fusion in beiden Gemeinden in einer Volksabstimmung gutgeheissen worden war. Mit der Fusion erfolgte auch der Übertritt in den Kreis Davos, der deckungsgleich mit der Gemeinde Davos ist und bis Ende 2015 existierte.
- Westlicher Dorfteil
- Station Davos Wiesen
- Ernst Ludwig Kirchner: Die Brücke bei Wiesen (1926)
Sehenswürdigkeiten
- Reformierte Kirche, erbaut zwischen 1490 und 1499, Turm vielleicht 1553; renoviert 1705 und 1904; restauriert innen 1985.[2]
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
- Jürg Simonett: Wiesen (GR). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jürg Simonett: Wiesen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.
- Reformierte Kirche (Foto) auf baukultur.gr.ch