David Reid (Boxer)
David Terrell Reid (* 17. September 1973 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Boxer.
David Reid | |
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Daten | |
Geburtsname | David Terrell Reid |
Geburtstag | 17. September 1973 |
Geburtsort | Philadelphia |
Nationalität | US-amerikanisch |
Gewichtsklasse | Halbmittelgewicht |
Größe | 1,75 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 19 |
Siege | 17 |
K.-o.-Siege | 7 |
Niederlagen | 2 |
Profil in der BoxRec-Datenbank |
Amateur
Reid gewann 1993 die US Golden Gloves und 1994 die US-Meisterschaften im Weltergewicht (-67 kg). Im selben Jahr nahm er auch an den Goodwill Games teil, schied jedoch bereits im ersten Kampf gegen Juan Hernández, Kuba (11:7), aus. 1995 gewann er die Panamerikanischen Spiele in Mar del Plata mit einem Finalsieg über Daniel Santos, Puerto Rico (+9:9).
Er stieg in das Halbmittelgewicht auf und wurde auch in dieser Gewichtsklasse 1996 US-Meister. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde er der einzige US-amerikanische Olympiasieger. Mit Siegen über Wan Kyun Lee, Südkorea (20:4), Pavol Polakovic, Tschechien (12:5), Mohamed Salah Marmouri, Tunesien (13:8), und Karim Toʻlaganov, Usbekistan (12:4), erreichte er das Finale. Dort lag er gegen den Kubaner Alfredo Duvergel klar nach Punkten zurück, bevor ihm in der dritten Runde ein Niederschlag glückte, worauf der Ringrichter den Kampf nicht ganz unumstritten abbrach. Seine Amateurbilanz war 150-15.
Profi
Reid wurde 1997 Profi und nannte sich in Anlehnung an den in Profiringen sehr erfolgreichen Olympiasieger der Spiele davor, den „Golden Boy“ Óscar de la Hoya, „The American Dream“. Er boxte für seinen mittlerweile bankrottgegangenen Promoter America Presents von Anfang an sehr starke Aufbaugegner, wie schon die Bilanzen seiner ersten Gegner, 10-0, 13-1, 7-1-1 und 11-0 belegen. Auf diese sehr harte Gegnerschaft in der Aufbauphase ist es zurückzuführen, dass seine auf den ersten Blick niedrige KO-Statistik seiner Schlagkraft nicht gerecht wird.
Nach einem KO gegen Ex-Weltmeister Simon Brown traf er mit James Coker auf einen ungeschlagenen Rechtsausleger, gegen den er in zweierlei Hinsicht Probleme hatte. Zum Ersten gewann er zwar fast jede Runde, konnte aber mit dem sehr defensiv boxenden Coker nicht viel anfangen und wirkte hilflos. Zum Zweiten ging er in der letzten Runde gleich zweimal zu Boden.
Am 6. März 1999 boxte er gegen Laurent Boudouani um die WBA-Weltmeisterschaft. Boudouani galt als talentiert und kompetent, aber auch sehr launisch und zeigte sehr unbeständige Leistungen; gegen den unbekannten Panamaer Guillermo Jones hatte er zweimal nur umstritten nach Punkten gewonnen. Reid schlug ihn nach Punkten und hatte nach nur zwei Jahren als Profi einen Weltklassegegner besiegt.
Doch die erste Titelverteidigung brachte die große Ernüchterung. Gegen den vollkommen unbekannten Australier Kevin Kelly (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen US-amerikanischen Federgewichtler), alles andere als schlagkräftig, musste er nach einem einzigen Haken wieder zu Boden. KO schlagen konnte er ihn nicht, genauso wenig wie seinen nächsten Gegner Keith Mullings.
Das waren keine guten Voraussetzungen für eine Titelverteidigung gegen den puertorikanischen Star Félix Trinidad. Trinidad war sehr viel erfahrener als Reid hatte aber andererseits schon im Weltergewicht mehrfach Bekanntschaft mit dem Ringboden gemacht, so dass er zwar Favorit war, aber Reid durchaus ein KO zugetraut wurde. Der Kampf am 3. März 2000 verlief weitgehend taktisch als Reid Trinidad in der ersten Kampfeshälfte von außen ausboxte und niederschlug. In der zweiten Kampfhälfte dominierte Trinidad jedoch klar, Reid ging mehrfach zu Boden und konnte sich nur mühsam über die Distanz retten.
Von dieser Niederlage konnte er sich nicht mehr erholen, hatte in den Anschlusskämpfen oft große Probleme und gab nach einer TKO-Niederlage gegen Sam Hill das Boxen auf.
Weblinks
- David Reid in der BoxRec-Datenbank
- David Reid in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)