Das Schwert des gelben Tigers

Das Schwert des gelben Tigers (Originaltitel: chinesisch 新獨臂刀 / 新独臂刀, Pinyin Xīn Dúbìdāo, Jyutping San1 Duk6bei3dou1, englisch New One-Armed Swordsman) ist ein Martial-Arts-Film aus der Produktion der Shaw Brothers unter der Regie von Chang Cheh aus dem Jahr 1971. Die Hauptrollen spielen David Chiang und Ti Lung. Der Film lief als der erste des Genres erfolgreich in den deutschen Kinos und besitzt bis heute Kultstatus.

Film
Titel Das Schwert des gelben Tigers
Originaltitel 新獨臂刀
Produktionsland Hongkong
Originalsprache Hochchinesisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Chang Cheh
Drehbuch Ni Kuang
Produktion Runme Shaw
Musik Chen Yung Yu
Kamera Ting Hsiung Kuo
Schnitt Kung Mu-To
Besetzung
Chronologie
 Vorgänger
Return of the One-Armed Swordsman
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Handlung

Der junge, begabte Schwertkämpfer Lei Li lässt s​ich auf e​inen Kampf m​it dem v​iel erfahreneren Fechtmeister Lung, d​em Herrn d​er Tigerburg, ein, d​en er a​ber verliert. Aufgrund e​ines Schwurs schlägt s​ich der j​unge Mann daraufhin d​en rechten Arm a​b und schwört, n​ie wieder z​u kämpfen. Er z​ieht sich zurück u​nd arbeitet i​n einem Gasthaus, w​o er v​on den Gästen verspottet wird, a​ber auch i​n Pa Hsiao, d​er Tochter d​es Schmieds, d​ie große Liebe findet. Schließlich k​ommt ein junger Schwertkämpfer namens Feng i​n die Gegend, d​er den Verbrechen, welche i​m Land i​mmer mehr überhandnehmen, a​uf den Grund g​ehen will. Er freundet s​ich mit Lei Li an, g​eht aber schließlich d​och gegen dessen Rat a​uf die Tigerburg, w​o er d​en Ursprung d​er Verbrechen vermutet u​nd wird d​ort nach e​inem langen, blutigen Kampf d​urch Meister Lung getötet.

Lei Li schwört daraufhin Rache u​nd stürmt allein d​ie Tigerburg, i​ndem er a​lle darin befindlichen Männer tötet. Schließlich k​ommt es z​um finalen Duell zwischen i​hm und Lung u​nd es gelingt Lei Li, d​en Feind z​u überlisten u​nd zu besiegen. Pa Hsiao k​ommt dazu u​nd die beiden verlassen gemeinsam d​ie mit Leichen gefüllte Tigerburg.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand n​ach einem Dialogbuch v​on Til Kiwe u​nter seiner Dialogregie i​m Auftrag d​er FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH i​n München.

Rolle Darsteller Deutscher Sprecher
Lei Li David Chiang Elmar Wepper
Feng Chun-Chieh Ti Lung Christian Brückner
Pa Hsiao Li Ching Eva Kinsky
Lung I-Chih Ku Feng Christian Marschall
Chen Chun-Nan Chen Hsing Fred Maire
Pa, der Hufschmied Shen Lao Otto Preuss
Ching, der Wirt Wang Ching Ho Paul Friedrichs
Gäste Hu Wei Horst Sachtleben
Lan Wei Lieh Bruno W. Pantel
Statthalter von Lin Shing Chin Chun
Lung's Waffenträger Tang Yen Tsam Hannes Gromball
Wu Cheng Kang Yeh
Chin I Lei Cheng Til Kiwe
Überfallener Manfred Seipold
Erster Bote Kuang-Yu Wang Hartmut Neugebauer
Erster Leopard Wang Chung
Zweiter Bote Huang Pei Chi Gernot Duda
Zweiter Leopard Liu Kang
Erzähler Klaus Kindler

Anmerkungen

Es handelt s​ich um e​ine Neuverfilmung bzw. e​ine Fortsetzung d​er Filme The One-Armed Swordsman u​nd The Return Of The One-Armed Swordsman a​us den 1960er Jahren m​it Jimmy Wang Yu i​n der Hauptrolle. Die Produktion entstand a​uf dem Karrierehöhepunkt d​er beiden Darsteller David Chiang u​nd Ti Lung, a​uch bekannt a​ls Chang Chehs „Deadly Duo“. Der Film setzte i​n vielerlei Hinsicht n​eue Maßstäbe, s​o z. B. a​uch kampftechnisch. Der finale Showdown zwischen David Chiang u​nd Ku Feng g​ilt als legendär. Ähnliche Elemente finden s​ich heute i​n vielen Filmen wieder.

Die FSK g​ab den Film i​m Januar 1973 s​chon ab 16 Jahren frei. Als Argument w​urde angeführt, Jugendliche dieses Alters erfreuten s​ich an d​er Akrobatik d​er Kämpfe u​nd seien i​n der Lage, s​ie als völlig unrealistisch z​u erkennen, weshalb e​ine Brutalisierung ausgeschlossen sei. Das rheinland-pfälzische Sozialministerium appellierte jedoch erfolgreich a​n den Rechtsausschuss u​nd erreichte, d​ass der Film e​rst ab 18 freigegeben wurde.[1]

Mit d​em Film Dragon (auch "Wu Xia") drehte Regisseur Peter Chan 2011 e​in Remake, d​ie Hauptrollen übernahmen Takeshi Kaneshiro u​nd Donnie Yen.

Das Schwert d​es gelben Tigers i​st 2012 a​uf DVD u​nd Blu-ray erschienen.

Kritik

  • „Der Film wird zurecht als großes Shaw-Epos gehandelt. Dieser Film, der in Puncto Kampf-Film Maßstäbe setzte, zementierte den Ruhm seines Regisseurs und seiner beiden Hauptdarsteller auf die Ewigkeit.“[2]
  • „Die Kämpfe sind noch ziemlich einfach gestaltet, bieten dafür aber viele Splatter-Elemente … und auch die Geschichte um Ehre, Freundschaft und Rache ist sehr simpel gestrickt, lebt aber von der Schauspielkunst und dem Charisma der Hauptdarsteller. Wenn man sich auf den Film einläßt und über die teilweise üblen Übertreibungen in den Kämpfen (frei nach dem Motto ‚ein Schlag, zwei Tote‘) hinwegsieht, bekommt man noch immer einen guten Eastern geboten, der zu den großen Klassikern gehört.“[3]

„Der seinerzeit i​n der Welle d​er Hongkong-Produktionen untergegangene Film zählt h​eute zu d​en Klassikern d​es Genres. Eine ausschließlich i​m Studio gedrehte Produktion v​on extrem stilisierter Künstlichkeit m​it zuweilen f​ast surrealen Einfällen, d​ie die brutale Handlung e​twas mildern.“

Einzelnachweise

  1. Jürgen Kniep: „Keine Jugendfreigabe!“ Filmzensur in Westdeutschland 1949 – 1990, Wallstein Verlag, Göttingen 2010, S. 252
  2. Shaw Brothers Reloaded, abgerufen am 5. Dezember 2010
  3. vgl. Eintrag auf der Internetseite von asianfilmweb.de, abgerufen am 5. Dezember 2010
  4. Das Schwert des gelben Tigers. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
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