Das Lied der Wüste
Das Lied der Wüste ist ein deutsches Filmmelodram aus dem Jahre 1939 von Paul Martin mit Zarah Leander in der Hauptrolle.
Film | |
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Originaltitel | Das Lied der Wüste |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1939 |
Länge | 87 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6 |
Stab | |
Regie | Paul Martin |
Drehbuch | Walther von Hollander Paul Martin |
Produktion | Hans Conradi |
Musik | Nico Dostal |
Kamera | Franz Weihmayr |
Schnitt | Gertrud Hinz |
Besetzung | |
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Handlung
Die Geschichte spielt in einem nordafrikanischen Mandatsgebiet. Hier, in der Wüstenei „Rocky Camp“, wird unter der Leitung des schwedischen Ingenieurs Nic Brenten ein Kupferbergwerk errichtet. Brenten, Typ gutmütiger Teddybär mit einem Herz aus Gold, verfolgt mit seinem Engagement durchweg idealistische und humanitäre Ziele und will die Lebenssituation der Einheimischen verbessern, während andere Interessierte, allen voran der wenig skrupelbehaftete Engländer Sir Collins, in erster Linie auf fetten Profit aus ist. Neben dem geldgierigen Profiteur sind außerdem auch noch einige offenbar von Collins beauftragte Saboteure am Werk, die partout einen Erfolg Brentens verhindern wollen. Die Sicherheit durch die ortsansässigen Polizeikräfte ist höchst unzulänglich, und so wird seitens des Kommissars um militärische Unterstützung zur Sicherung von Anlagen und Personal gebeten. Die kommt in Gestalt eines englischen Reiterregiments, das von einem Captain Frank Stanney angeführt wird, einem alten Freund Brentens.
Derweil versucht Sir Collins, Brenten zu bestechen und ihn so auf seine Seite zu ziehen. Brenten widersteht dieser Versuchung, obwohl er längst ein Auge auf die rassige Stieftochter Collins, die dunkle Schönheit Grace, geworfen hat. Als Nic und Frank ihre alte Männerfreundschaft begießen und darum knobeln, wer um die Gunst Graces werben darf (da man sich einst versprochen hatte, dass niemals eine Frau die Freundschaft der beiden gefährden dürfe), geht Stanney als Sieger hervor. Pech für ihn, dass Grace so gar kein Interesse an ihm hat. Nic ist für Grace ebenso entflammt wie sie für ihn, und so wird der alte Schwede gegenüber seinem Freund schließlich wortbrüchig. Bald spitzt sich die Lage vor Ort zu: Sir Collins, der unbedingt das Kupferbergwerk zu seinem und nicht zum Nutzen der Einheimischen in die Hände bekommen will, versucht Nic mit Nachdruck zum Einlenken zu bringen und setzt nunmehr auch offen Waffengewalt ein. Grace weiß nichts von den Umtrieben ihres Stiefvaters.
Der sät Unruhe und lässt einen Beduinenstamm überfallen. Rittmeister Frank Stanney erhält strikte Anweisung „von oben“. in dieser Angelegenheit nicht einzugreifen, da diese Vorkommnisse nicht im Zusammenhang mit dem „Rocky Camp“ stünden. Nic will sich gegen die Angriffe zur Wehr setzen und baut mit den Beduinen als Selbstschutzmaßnahme eine Gegenwehr auf. Die Lage spitzt sich zu, als über das Kupferbergwerksgelände der Ausnahmezustand verhängt wird, und englische Soldaten Nic kurzerhand gefangen nehmen, um ihn an der Durchführung seiner Abwehrmaßnahmen zu hindern. Dessen Kumpel Frank erhält schließlich sogar den Befehl, Nic sofort zu erschießen. Grace ist alarmiert und sehr besorgt um ihren Liebsten. Sie versucht Zeit zu gewinnen, da sie zu wissen glaubt, dass in rund einer Stunde Entsatz durch die Beduinenreiter zu erwarten ist. Sie singt Lied auf Lied vor den englischen Soldaten und schindet damit Zeit. Als schließlich Nic zur Exekution abgeführt wird, bricht sie zusammen. Im letzten Moment stürmen die Beduinen ins Lager, um Nic zu befreien. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem Sir Collins tödlich getroffen wird. Nic kann nunmehr an Graces Seite nunmehr in eine goldene Zukunft starten und sein edles Werk ungestört fortsetzen.
Produktionsnotizen
Die Dreharbeiten zu Das Lied der Wüste begannen am 10. Juni 1939 und endeten kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September desselben Jahres. Die feierliche Uraufführung dieses Leander-Films erfolgte am 17. November 1939 im UFA-Palast am Zoo in Berlin.
Herstellungsgruppenleiter Hans Conradi übernahm auch die Produktionsleitung. Otto Hunte und Karl Vollbrecht waren für die Filmbauten zuständig, die Kostüme stammten aus dem Kostümhaus Willi Ernst. Fritz Thiery sorgte für den guten Ton. Der Darsteller des schurkischen Sir Collins, Friedrich Domin, der hier sein Leinwanddebüt gab, assistierte darüber hinaus Regisseur Martin.
Musik
Zarah Leander singt die folgenden Dostal-Lieder mit Texten von Bruno Balz:
- „Fatme, erzähl’ mir ein Märchen“
- „Heut abend lad’ ich mir die Liebe ein“
- „Sagt dir eine schöne Frau vielleicht“
- „Ein paar Tränen werd’ ich weinen um dich“
- „Sagt dir eine schöne Frau ‚Vielleicht‘“
Wissenswertes
Der Film transportiert in einigen Dialogstellen verklausulierte NS-propagandistische Elemente wie beispielsweise den „Heimat“-Begriff und das „Führerprinzip“.[1] Außerdem fällt auf, dass der Held des Films ein (neutraler) Schwede ist, während der Schurke des Stücks, Sir Collins, als Inkarnation des raffgierigen, schurkischen und ausbeuterischen Engländers angelegt wurde.
Der Film kostete 1,54 Millionen Reichsmark und verzeichnete bis Februar 1941 Einnahmen in Höhe von 2,576 Millionen Reichsmark. Trotz des Gewinns von rund einer Million RM gilt Das Lied der Wüste (im Vergleich zu anderen Zarah-Leander-Filmen jener Jahre) als einziger Misserfolg Leanders bei der UFA[2]
Kritiken
Zarah Leander war mit dem Resultat sehr unzufrieden, sie selbst bezeichnete Das Lied der Wüste als „ihren schlechtesten Film“.[3]
Paimann’s Filmlisten lobte zwar die darstellerischen und gesanglichen Leistungen der Leander, fand aber, dass die „sich allerlei Zufälle und gesuchter Konflikte bedienende Handlung“ in Das Lied der Wüste „weniger originell“ sei.[4]
Das Lexikon des Internationalen Films fand an dem Film wenig Gefallen und sprach folgendes Verdikt aus: „Schmalzige Orient-Abenteuer-Kolportage mit schwülstigen Liedern, in der die damals 37jährige [sic!] Zarah Leander sich als verzücktes Schulmädchen aufführen muß.“[5]
Einzelnachweise
- Der Spielfilm des Nationalsozialismus auf google.de/books, S. 57 ff.
- Ulrich J. Klaus: Deutsche Tonfilme 10. Jahrgang 1939. S. 122 f., Berlin 1999
- Ulrich J. Klaus: Deutsche Tonfilme 10. Jahrgang 1939, S. 123
- Das Lied der Wüste in Paimann’s Filmlisten (Memento des Originals vom 3. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Das Lied der Wüste. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 1. Januar 2018.
Weblinks
- Das Lied der Wüste in der Internet Movie Database (englisch)
- Das Lied der Wüste bei filmportal.de