Daniel Call

Daniel Call (* 1967 i​n Aachen) i​st ein i​n Berlin lebender Schriftsteller, Bühnenautor u​nd Regisseur.

Werk

Calls Theaterstück Tumult a​uf Villa Shatterhand. Eine Karl Mayade i​n fünf Akten w​urde am 29. November 1997 a​m Schauspielhaus Dortmund uraufgeführt. Regie führte Marcus Lachmann, d​ie Hauptrollen spielten Claus Dieter Clausnitzer a​ls Karl May, Achim Conrad a​ls „Der Fremde“ a​lias Adolf Hitler u​nd Astrid Gorvin a​ls Klara May[1]. Weitere Aufführungen g​ab es 2003 i​n Mainz.

Calls Stück Der Teufel kommt aus Düsseldorf wurde am dortigen Schauspielhaus zur Eröffnung der Intendanz Anna Badoras uraufgeführt. In rascher Folge wurden die Stücke Gärten des Grauens und Wetterleuchten am Schauspielhaus Hamburg (Malersaal) und am Schauspiel Dortmund uraufgeführt. Wetterleuchten wurde zu den Mühlheimer Stücketagen eingeladen und in der Fachzeitschrift Theater heute abgedruckt. Call arbeitete über mehrere Spielzeiten als Hausautor und -regisseur am Volkstheater Rostock und den Städtischen Bühnen Chemnitz. Dort brachte er unter anderem sein Alzheimer-Dramas Wege mit Dir (2007) auf die Bühne. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren das Residenztheater Berlin, an dem er kurzzeitig als Dramaturg tätig war, das Staatstheater Saarbrücken und mehrere Stadt- und Landestheater, wo er sowohl als Autor als auch als Regisseur tätig war.

Sein dramatisches Gesamtwerk umfasst mehr als 40 Stücke, hinzu kommen eine Vielzahl von Übersetzungen (Noël Coward, Israel Horovitz, Israela Margalit), Bearbeitungen und in diversen Publikationen veröffentlichten Kritiken, Essays und Kolumnen (u. a. in Theater Heute, Die Deutsche Bühne, Siegessäule). International bekannt wurde er durch seine Stücke Wetterleuchten, Gärten des Grauens und Das Kammerspiel, den Monolog einer Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz. Sein Musical Romy – Die Welt aus Gold wurde 2008 am Theater Heilbronn uraufgeführt. Sein Musical Der Ring (Komponist: Frank Nimsgern), wurde an der Oper Bonn uraufgeführt und erlebte 2016 mit der Neuinszenierung am Theater Hof einen furiosen Erfolg. Es wird unterdes im Festspielhaus Füssen gespielt.

Rezeption

Von der Kritik werden Calls Stücke zurückhaltend aufgenommen. Der Spiegel nennt sein Stück Ehepaar Schiller eine „Krawallshow: Sex, Lügen und Sozialporno aus dem modisch aufpolierten Geist von Max Frischs Schultheaterklassiker Biedermann und die Brandstifter“, nennt seine Stücke „roh gezimmert“, seine Sprache sei „… oft genug bloß bunter Schrott aus Fernsehserien-Gewäsch und Knabenpoesie“.[2] Das Schwäbische Tagblatt bewertet Daniel Calls Alzheimerstück Wege mit dir trotz des großen Publikumserfolgs als „durchwachsen“ und bemängelt die „kitschige Rahmenhandlung“.[3] Die Welt schreibt zur Rostocker Aufführung des Stücks Phobiker!, der Autor liefere „…halbherzig in Udo-Jürgens-Schmalz verbratene Sprachschnitzel“ ab und das „Ergebnis der gut geölten Dialogmaschine der Phobiker! […] ist Langeweile“.[4] Die Badische Zeitung bezeichnet sein Stück "Schocker" als "aberwitziges Theater ums Theater". Die Komödie sei "eine vergnügliche Persiflage auf den modernen Theaterbetrieb und auf Goethes Faust".[5]

Werke

Einzelnachweise

  1. Und ewig locken die Jagdgründe. Rezension der Uraufführung in der Berliner Zeitung (Memento des Originals vom 5. Mai 2010 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinonline.de
  2. Wolfgang Höbel: Ballade von Mausi und Mausi. Der Spiegel, Nr. 12. 1998.
  3. Schwäbisches Tagblatt. Tagblatt.de. 26. November 2012.
  4. Henrike Thomsen: Sprachschnitzel im Udo-Jürgens-Schmalz: Daniel Call hat die Uraufführung seines Stücks „Phobiker!“ in Rostock eingerichtet. In: Die Welt. 3. März 2000.
  5. https://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/ein-aberwitziges-theater-rund-ums-theater--101526102.html
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