Cremallera de Montserrat

Die Cremallera de Montserrat (katalanisch cremallera = Reißverschluss oder Zahnstange, verkürzt von ferrocarril de cremallera auch Zahnradbahn) ist eine meterspurige, elektrische Adhäsions- und Zahnradbahn in Katalonien. Sie führt vom Bahnhof der Stadt Monistrol de Montserrat an der elektrifizierten FGV-Meterspurstrecke Martorell Enllaç – Manresa Baixador hinauf zum Kloster Montserrat und überwindet bei einer Maximalsteigung von 15,6 Prozent 550 Höhenmeter.

Cremallera de Montserrat
Triebwagen 1 El Cavall Bernat im Bahnhof Montserrat
Triebwagen 1 El Cavall Bernat im Bahnhof Montserrat
Streckenlänge:5,238 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:1500 =
Maximale Neigung: 156 
Zahnstangensystem:System Abt
Höchstgeschwindigkeit:Zahnradstrecke: 30 km/h
Adhäsionsstrecke: 45 km/h
Betriebsstellen und Strecken[1]
von Sant Vicenç-Castellgalí
Monistrol-Nord / Castellbell i El Vilar
nach Terrassa
Monistrol-Partida
Pont riera de Marà
Baixador de la Bauma
von Barcelona
Monistrol de Montserrat
von Manresa
Monistrol-Enllaç
Llobregat
Monistrol-Vila
Beginn der Zahnstangenstrecke
Pont des de la carretera
Ausweichstelle
Túnel dels Apòstols a Montserrat
Kloster Montserrat (Monestir)

Geschichte

Aktie der Sociedad de Ferrocarriles de Montaña a Grandes Pendientes vom 31. Dezember 1891

Die 1881 gegründete Gesellschaft Sociedad de Ferrocarriles de Montaña a Grandes Pendientes baute die Eisenbahnstrecke von Monitrol bis zum Kloster am Montserrat. Die Bahn wurde 1892 eröffnet, bis 1923 wurden insgesamt acht Dampflokomotiven beschafft. 1930 ging zusätzlich die vom Unternehmen Adolf Bleichert & Co. gebaute Seilschwebebahn Teleferico de Montserrat auf einer kürzeren Strecke ab Aeri de Montserrat in Betrieb. Ab den 1940er Jahren ging es dem Unternehmen finanziell zusehends schlechter und ein schwerer Unfall 1953 ließ die ohnehin schon schwachen Beförderungszahlen noch einmal spürbar zurückgehen. Aufgrund dieses Unfalls wurde die Strecke am 12. Mai 1957 stillgelegt. Nach jahrelangen Planungen, der Bau begann bereits 2001, kam es am 6. Juni 2003 zur Wiedereröffnung. Dafür wurden fünf niederflurige Elektrotriebwagen vom Typ Stadler GTW in der Schweiz gekauft. Sie sind für Adhäsions- und Zahnradbetrieb ausgerüstet. Zudem bieten die klimatisierten Fahrzeuge den maximal 200 Fahrgästen durch die großen Panoramafenster einen guten Blick über die Umgebung. 2020 wurde der Fahrzeugpark durch die beiden baugleichen A10 und A11 von der Cremallera de Núria ergänzt.

Die Triebwagen der neuen Zahnradbahn werden über eine Fahrleitung mit der auf spanischen Meterspurstrecken üblichen Gleichspannung von 1500 V versorgt. Die Triebwagen sind für Geschwindigkeiten von 30 km/h im Zahnrad- und 45 km/h im Adhäsionsbetrieb zugelassen.[2]

Dampflokomotive der alten Zahnradbahn

Im ersten Betriebsjahr zählte die neue Cremallera de Montserrat 462 964 Fahrgäste. Der erfolgreichste Monat im ersten Jahr war der August 2003 mit 63 692, der schwächste der Februar 2004 mit nur 22 996 Reisenden. Ausgelastet sind die Züge, wenn sie direkten Anschluss an die Fahrten von und nach Barcelona haben. In den Zeiten dazwischen sind manchmal nur 10–20 Personen unterwegs.

In Bahnhof Monistrol wurde für die Züge nach Montserrat ein eigener Bahnsteig eingerichtet, außerdem besteht eine Gleisverbindung zur FGV-Strecke Martorell–Manresa, über den die Fahrzeuge der Montserratbahn auf eigenen Rädern laufend die Hauptwerkstatt in Martorell erreichen können. Im ehemaligen Talbahnhof Monistrol-Vila wurde ein Museum eingerichtet. Die Zahnstange beginnt nach der letzten Weiche des Bahnhofs Monistrol Vila. Die weitere Strecke ist durchgehend damit ausgerüstet. Der Oberbau besteht mit Ausnahme weniger Abschnitte aus Y-Stahlschwellen.

Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya

Betreibergesellschaft ist die Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (FGC).

Commons: Cremallera de Montserrat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. Antic Cremallera de Montserrat. 1892–1957. Abgerufen am 25. April 2015 (katalanisch).
  2. Datenblatt von STADLER (PDF). Archiviert vom Original am 8. Mai 2010; abgerufen am 10. April 2015.
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