Club Las Piranjas
Club Las Piranjas ist eine deutsche Fernsehkomödie aus dem Jahre 1995 mit Hape Kerkeling und Angelika Milster in den Hauptrollen. Sie stellt eine Parodie auf den Urlaub in einem Ferienclub dar. Der Film ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks.
Film | |
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Originaltitel | Club Las Piranjas |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Länge | 88 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 0 |
Stab | |
Regie | Ulli Baumann |
Drehbuch | Hape Kerkeling Doris J. Heinze |
Produktion | Rainer Poelmeyer |
Musik | Achim Hagemann Betti Hagemann |
Kamera | Axel Henschel |
Schnitt | Birgit Levin Sabine von Berlepsch |
Besetzung | |
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Handlung
„Club Las Piranjas“ ist eine Satire auf den komplett durchorganisierten Pauschal-Cluburlaub.
Ein „vielversprechendes“ Werbevideo des Club Las Piranjas lockt die unterschiedlichsten Charaktere aus Deutschland in die gleichnamige Ferienanlage, die in nicht näher definiert „südlich-fremdartig“ sprechenden Breitengraden weitab von jeglicher Zivilisation liegt. Die Dreharbeiten fanden in Hurghada/Ägypten im Hotel Sea Horse statt.[1]
Edwin (Hape Kerkeling) und Biggi Oxford (Angelika Milster) sind die beiden Animateure des Clubs und als solche für die Organisation des Urlaubs verantwortlich.
Familie Schadletzki, d. h. der Tankwart Karl-Heinz Schadletzki (Michael Brandner) nebst Ehefrau Hildegard (Katharina Schubert) und Sohn Oliver (Christoph Ortmann), planen ohne Oma Schadletzki (Tana Schanzara) und ihren Hund Uschi den Sommerurlaub zu verbringen. Oma verliert bereits bei der Ankunft am Flughafen den Boxer Uschi und lässt ihn vom Ansager am Flughafen (Wilhelm Wieben) erfolglos ausrufen, da sich der Hund als blinder Passagier bereits an Bord geschmuggelt hat.
Eine gemischte deutsche Reisegruppe, bestehend aus den Familien Schadletzki, der nordhessischen Rentnerin Herta Ludwig (Dorothea Walda) („My Home is in Kassel“) sowie der allein reisenden Abteilungsleiterin Margot Kemper (Hildegard Krekel) und dem Filialleiter Kurt Becker (Horst Krause), fliegt gen Süden, um im Club „Las Piranjas“ einige sonnige Tage zu verbringen.
Nachdem man irgendwo im Nirgendwo gelandet ist, werden die urlaubsgestimmten Pauschaltouristen von den beiden quietschfidelen Animateuren Biggi und Edwin lärmend in Empfang genommen. Der Club, den man im Anschluss an eine mehrstündige Busfahrt durch eine mondartige Landschaft („die grüne Lunge des Südens“) endlich bei Nacht erreicht, wirkt, soweit man es im gleißenden Licht der Scheinwerfer am Stacheldrahtzaun erkennen kann, wie eine Art Hochsicherheitsgefängnis, das ein totalitärer Staat auf einem Truppenübungsplatz errichtet hat.
Gleich nach der verspäteten Ankunft im Club wird den hungrigen Gästen von der Chefin des Clubs Dr. Renate Wenger (Judy Winter) mitgeteilt, dass die Küche geschlossen sei. Weiterhin müssen alle Gäste an der Rezeption ihre Wertsachen und Ausweise abgeben und erhalten die „Clubuniform“ sowie als hausinterne Währung den „Piranjataler“ ausgehändigt.
Im Verlauf des Films werden die Gäste vor diverse Probleme gestellt, wie z. B. einen defekten Swimmingpool, Frühstücken auf Zeit und nach Einteilung in Essensgruppen, defekte Toilettenspülung und doppelt belegte Zimmer. Dies erwies sich jedoch als richtig, da es die Buchungsoption „Einzel als Doppel“ gab. Dies bedeutet, dass sich zwei gleichgeschlechtliche Alleinreisende ein gemeinsames Doppelzimmer teilen. Während Biggi und Edwin diese Probleme ignorieren bzw. schönreden, ist auch die Clubchefin Dr. Wenger, die offensichtlich ein Alkoholproblem hat, für die Gäste keine wirkliche Ansprechpartnerin.
Weiterhin besteht für die Clubveranstaltungen (gemeinsames Müllsammeln am Strand – Stichwort „Aktion sauberer Strand“, Brennball zum Kennenlernen, griechische und später belgische bzw. persische Nacht – diese sprachliche Verwechslung entstammt dem alkoholbedingten Lallen von Frau Dr. Wenger) ein Teilnahmezwang, und Edwin und Biggi sind ständig bemüht, die Gäste zusammenzuhalten und zu unterhalten.
Der gemeinsame Ausflug „Land und Leute“, auch „Sand und Leute“ genannt, endet mitten in einer trostlosen Ruine in der Wüste.
Irgendwann ist bei einigen der Gäste die Grenze des Zumutbaren erreicht; die ersten denken an Flucht, die jedoch erfolgreich von der Chefin und ihren beiden Animateuren sowie durch die lagerartige Bewachung und abgelegene Lage des Hotels vereitelt wird.
Der Film endet im Flugzeug, das die Passagiere Richtung Heimat fliegt und von Edwin und Biggi persönlich gesteuert wird.
Kritiken
„Satire auf den Stress des verordneten und reglementiert-fröhlichen Urlaubs, voller Situationen, die die meisten schon so oder ähnlich am eigenen Leib erlitten haben.“
Edwin und Biggi
Während des Films erfährt man auch, dass während einer früheren Reiseleitertätigkeit von Biggi ein Rentner aus Wattenscheid, der sich später als Bekannter von Herta Ludwig herausstellt, in einen Krater des Vesuv gestürzt ist („Die konnten mir aber nichts nachweisen“).
Edwin hat bereits mit Frau Dr. Wenger in einem Clubhotel in Kenia als Reiseleiter gearbeitet, dabei sind ihm die Gäste Heinz und Gisela Adamek aus Gelsenkirchen verschwunden. Er geht von einem Versicherungsbetrug aus. Außerdem erfährt man, dass Edwin ein gemeinsames Kind mit Frau Dr. Wenger hat, das ebenfalls Dr. Wenger heißt – Dr. Björn Wenger. Es ist acht Jahre alt und wohnt in Gelsenkirchen.
Auch während dieser Reise geht eine Person verloren. Die Tochter Simone (ungefähr im selben Alter wie Oliver) fliegt alleine nach Deutschland zurück.
Weblinks
- Club Las Piranjas in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- https://www.tvforen.de/read.php?3,456575,464492#msg-464492
- Club Las Piranjas. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 18. Juni 2017.