Horst Krause

Horst Krause (* 18. Dezember 1941 in Bönhof, Westpreußen) ist ein deutscher Schauspieler.

Horst Krause (2012)

Leben

Horst Krause ist das jüngste von fünf Kindern. 1947 wurde seine Mutter mit den Kindern aus der westpreußischen Heimat vertrieben und fand einen neuen Wohnort in Ludwigsfelde (Brandenburg), ein Jahr später kehrte sein Vater aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Krause besuchte acht Jahre die Schule und lernte dann den Beruf des Drehers. Er arbeitete zunächst in den VEB Brandenburger Traktorenwerken, bis ihn 1961 ein Arbeitskollege dazu ermunterte, sich in einem Jugendklub als Schauspieler zu versuchen. Von 1964 bis 1967 studierte er an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide[1]. Danach war er am Landestheater Parchim, ab 1969 am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und von 1984 bis 1994 fest am Staatsschauspiel Dresden engagiert.[2]

Ab Mitte der 1970er wirkte Krause gelegentlich bei Produktionen des DDR-Fernsehens mit und gab 1981 mit einer kleinen Nebenrolle in der DEFA-Komödie Asta, mein Engelchen sein Kinodebüt.[2] In einer kleinen Nebenrolle als Gastwirt hatte Krause dann 1987 auch seinen ersten Polizeiruf-110-Auftritt in der Episode Explosion. Bis kurz nach der Wende blieb es für Horst Krause bei weiteren kleinen Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, beispielsweise in den Serien Zahn um Zahn oder auch Der Staatsanwalt hat das Wort. Erst Anfang der 1990er-Jahre fiel er dem jungen Regisseur Detlev Buck auf, der ihn für seine ebenso schräge wie erfolgreiche Komödie Wir können auch anders … engagierte. Nach diesem Erfolg war Horst Krause einem gesamtdeutschen Publikum bekannt. Er zog sich vom Theater zurück und es folgten einige Auftritte in Spielfilmen und vor allem im deutschen Fernsehen. In der gesamtdeutsch weitergeführten Serie Polizeiruf 110 spielte er als Teil des Brandenburger Ermittlerteams den Polizeihauptmeister Horst Krause, zunächst mit Jutta Hoffmann, von 2002 bis 2010 mit Imogen Kogge und von 2011 bis zu seinem Polizeiruf-Ruhestand 2015 an der Seite von Maria Simon sowie 2012 deren Schwangerschaftsvertretung Sophie Rois in dem Fall Die Gurkenkönigin.

Unter der Regie von Bernd Böhlich spielte Krause 2007 – ebenfalls unter seinem bürgerlichen Namen – den Dorfpolizisten Horst Krause im Film Krauses Fest. In diesem, wie auch in mehreren nachfolgenden Filmen dieser Art, spielt die Polizeiarbeit nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wird hier der Fokus auf das Privatleben des Dorfpolizisten im fiktiven brandenburgischen Ort Schönhorst gerichtet. Dorfpolizist Krause lebt dort mit seinen beiden Schwestern zusammen, die eine Gaststätte mit Pension betreiben, die das Zentrum des Dorflebens darstellt. Drehort hierfür ist der „Gasthof Naase“, der sich in Ludwigsfelde-Gröben befindet und ein beliebtes Ausflugsziel darstellt.[3] Der Gasthof schloss im Januar 2019.[4]

Horst Krause lebt in Berlin-Moabit.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-304-7.
  • Joachim Król, Lucas Vogelsang: Was wollen die denn hier? Deutsche Grenzerfahrungen. Rowohlt, Reinbek 2019, ISBN 978-3-498-07071-7.

Einzelnachweise

  1. Horst Krause bei filmportal.de, abgerufen am 18. Februar 2022
  2. Horst Krause. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 2. Juli 2021.
  3. Horst Krause und „sein“ Gasthof. In: MOZ.de. (moz.de [abgerufen am 22. Juli 2018]).
  4. Jutta Abromeit: Gröbener Traditionsgasthof „Naase“ schließt. In: Märkische Allgemeine. 21. Januar 2019, abgerufen am 23. Mai 2020.
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