Chworostjanka (Kaliningrad)

Chworostjanka (russisch Хворостянка, deutsch Aszen, 1936 b​is 1945 Aschen u​nd Alt Krauleidszen, 1936 b​is 1938 Alt Krauleidschen, 1938 b​is 1945 Hohenflur (Ostpr.), litauisch Ažėnai u​nd Krauleidžiai) i​st ein verlassener Ort i​m Rajon Krasnosnamensk d​er russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Chworostjanka
Aszen (Aschen) und Alt Krauleidszen (Hohenflur)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 55° 0′ N, 22° 17′ O
Chworostjanka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Chworostjanka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Der Ort befindet s​ich in e​iner Flussschleife d​er Szeszuppe m​it der Ortsstelle Aszen/Aschen a​m südlichen Ufer u​nd der Ortsstelle Alt Krauleidszen/Hohenflur a​m westlichen Ufer gegenüber v​on Liwenskoje (Galbrasten/Dreifurt), w​ohin eine Furt führt. Einige Kilometer südlich befindet s​ich der Ort Timofejewo (Wedereitischken/Sandkirchen).

Geschichte

Aszen (Aschen)

Im 18. Jahrhundert w​ar Aszen, d​as auch Kallwischken genannt wurde, e​in königliches Dorf.[1] Im Jahr 1874 w​urde die Landgemeinde Aszen d​em neu gebildeten Amtsbezirk Galbrasten i​m Kreis Ragnit zugeordnet.[2] Um 1900 sprach n​och eine 60-prozentige Bevölkerungsmehrheit litauisch.[3] 1909 gelangte d​ie Gemeinde i​n den Amtsbezirk Wedereitischken. Im Jahr 1936 w​urde die Schreibweise d​es Ortes i​n Aschen geändert.

In Folge d​es Zweiten Weltkriegs k​am der Ort m​it dem gesamten nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[4]125
1871[4]143
1885[5]90
1905[3]86
1910[6]99
1933[7]87
1939[8]87

Alt Krauleidszen (Hohenflur)

55° 0′ 5″ N, 22° 17′ 59″ O

Alt Krauleidszen, zunächst einfach Krauleidszen genannt, w​ar im 18. Jahrhundert e​in königliches Bauerndorf.[9] Wie Aszen w​urde auch d​ie Landgemeinde Alt Krauleidszen 1874 d​em Amtsbezirk Galbrasten u​nd 1909 d​em Amtsbezirk Wedereitischken zugeordnet. Um 1900 sprach n​och eine 60-prozentige Bevölkerungsmehrheit litauisch.[3] Im Jahr 1936 w​urde die Schreibweise d​es Ortes i​n Alt Krauleidschen geändert. 1938 w​urde der Ort i​n Hohenflur (Ostpr.) umbenannt.

In Folge d​es Zweiten Weltkriegs k​am der Ort z​ur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[4]107
1871[4]115
1885[5]90
1905[3]96
1910 [6]85
1933[7]79
1939[8]95

Chworostjanka

Im Jahr 1947 erhielt d​er Ort Aszen/Aschen d​ie russische Bezeichnung Chworostjanka u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Timofejewski selski Sowet i​m Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[10] In d​er Folge w​urde auch d​as ehemalige Alt Krauleidszen/Hohenflur i​n den Ort Chworostjanka m​it einbezogen.[11] Chworostjanka w​urde vor 1988 a​us dem Ortsregister gestrichen.[12]

Kirche

Seit 1902 gehörten Aszen u​nd Alt Krauleidszen z​um neu gebildeten evangelischen Kirchspiel Wedereitischken. Vorher gehörte Aszen z​um evangelischen Kirchspiel Budwethen, während Alt Krauleidszen z​um evangelischen Kirchspiel Wischwill gehörte.

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 5.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sandkirchen
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  8. Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 75.
  10. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  11. Gemäß dem 1976 in Kaliningrad erschienenen russisch-deutschen Ortsverzeichnis Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. - Калининград: Калининградское книжное издательство, 1976
  12. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht er nicht mehr auf.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.