Christine Aschenberg-Dugnus
Christine Aschenberg-Dugnus (* 22. September 1959 in Eppstein) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Von 2007 bis 2013 war sie stellvertretende Vorsitzende des schleswig-holsteinischen FDP-Landesverbands. Für den Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde war die Juristin von 2009 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags und zog im Oktober 2017 erneut in den Bundestag ein.
Ausbildung und Beruf
Nach ihrem Abitur 1978 an der Herderschule Kassel begann Christine Aschenberg-Dugnus 1978 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Gesamthochschule Kassel, wechselte aber 1979 an die Philipps-Universität in Marburg, wo sie bis 1985 Rechtswissenschaft studierte. 1986 machte sie die Erste, 1989 die Zweite Juristische Staatsprüfung. Von 1992 bis 2001 war Aschenberg-Dugnus Geschäftsführerin des Graduiertenkollegs „Nationales und Internationales Umweltrecht“ am Institut für Umweltschutz-, Wirtschafts- und Steuerstrafrecht der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Seit 2001 betreibt die Juristin als selbständige Rechtsanwältin eine eigene Kanzlei in Strande.
Partei
Christine Aschenberg-Dugnus ist seit 1997 Mitglied der FDP. Von 2001 bis 2009 war sie Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Rendsburg-Eckernförde. Von 2001 bis 2013 war sie Beisitzerin im Landesvorstand ihrer Partei, von 2007 bis 2013 stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Schleswig-Holstein.
Seit 2003 ist die Politikerin Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Landesfachausschusses und seit März 2018 Vorsitzende des Bundesfachausschusses Gesundheit.
Im Februar 2019 wurde Aschenberg-Dugnus zur Vorsitzenden des FDP-Ortsverbands Strande gewählt.
Abgeordnete
Ab 1998 war Christine Aschenberg-Dugnus zehn Jahre lang Gemeindevertreterin in Strande. Im Kreistag Rendsburg-Eckernförde war sie von 2001 bis 2009 Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes und ab April 2003 bis Oktober 2009 auch Fraktionsvorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion RD-ECK. Seit 2003 ist sie Vorsitzende des Landesfachausschusses für Gesundheitspolitik.
Bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 war sie die Direktkandidatin ihrer Partei im Bundestagswahlkreis Rendsburg-Eckernförde und zog über die Landesliste der FDP in den 17. Bundestag ein. Im Zeitraum von 2011 bis 2013 war Christine Aschenberg-Dugnus pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Durch das Scheitern ihrer Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 schied sie im Oktober 2013 aus dem Bundestag aus.
Als eine von nur drei FDP-Abgeordneten stimmte Christine Aschenberg-Dugnus in der 68. Sitzung des Deutschen Bundestages am 28. Oktober 2010 gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.[1]
Bei der Bundestagswahl 2017 zog sie über Listenplatz 3 auf der Landesliste der FDP Schleswig-Holstein erneut in den Bundestag ein. In der 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags war Aschenberg-Dugnus Mitglied im Gesundheitsausschuss und von 2018 bis 2021 gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Sie war zudem ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss.
Bei der Bundestagswahl 2021 zog sie erneut über die Landesliste in den Bundestag ein. Am 7. Dezember 2021 wurde sie zur Parlamentarischen Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion gewählt.
Politische Positionen
Aschenberg-Dugnus tritt dafür ein, dass homöopathische Mittel nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden: „Jeder, der Homöopathie befürwortet, soll sie auch weiter erwerben können. Aber auf Selbstzahlerbasis.“[2] 2019 machte sie sich für die Kassenzulassung von Bluttests auf Trisomien stark.[3]
Corona-Pandemie
Im August 2021 sprach sich Aschenberg-Dugnus dagegen aus, dass der Bundestag die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ um drei Monate verlängert.[4] Mitte September 2021 plädierte sie für eine baldige Beendigung jeglicher Einschränkungen („Freedom Day“).[5] Zur Frage, ob es eine Impfpflicht für Pflegekräfte geben solle, sagte sie im Oktober 2021: „Ich persönlich halte eine Impfpflicht nicht für notwendig.“[6] Im November 2021 sagte Aschenberg-Dugnus in einer Talkshow, dass sie das Pandemiegeschehen anhand der Hospitalisierungsrate beobachte und nicht anhand des aktuelleren Indikators der Infektionszahlen.[7] Im Dezember 2021 unterstützte sie einen Antrag einer Gruppe von FDP-Bundestagsabgeordneten, der einen Beschluss des Bundestages gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht erreichen will.[8]
Mitgliedschaften
Neben ihrer Mitgliedschaft in der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag[9] und der Parlamentarischen Versammlung der NATO, ist Aschenberg-Dugnus seit 2019 Delegationsmitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.
Von 2009 bis 2013 war Aschenberg-Dagnus ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und dem Rechtsausschuss. Seit ihrem erneuten Einzug in den Bundestag 2017 ist sie wieder im Ausschuss für Gesundheit. Außerdem gehört sie als stellvertretendes Mitglied dem Verteidigungsausschuss sowie dem 1. Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 45a Abs. 2 Grundgesetz („Beraterverträge“) an.
Zudem gehört sie der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft (DPG) an.
Privates
Christine Aschenberg-Dugnus ist seit 1984 verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter.
Weblinks
Einzelnachweise
- Endgültiges Ergebnis der Namentlichen Abstimmung Nr. 25 (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive)
- Frankfurter Rundschau, 12. Juli 2019, S. 15.
- Frankfurter Rundschau, 12. April 2019, S. 4.
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-verlaengerung-epidemische-lage-100.html
- Freedom Day - ich bin dafür #fdpbt #corona. In: Twitter. 17. September 2021, abgerufen am 19. November 2021.
- https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-tests-und-freiwilliges-impfen-sollen-vierte-welle-brechen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211109-99-926898
- Markus Lanz vom 18. November 2021. In: Markus Lanz (Fernsehsendung). 18. November 2021, abgerufen am 19. November 2021: „Dass [die Pandemie] so aus dem Ruder läuft, war mir […] im Grunde erst in den letzten Wochen […] klar, […] weil ich nicht auf die Infektionszahlen zuerst gucke, sondern auf den Hospitalisierungsindex, und da ist es zum Beispiel in meinem Bundesland Schleswig-Holstein so, und das ist eben der Unterschied […] und auch warum wir uns alle impfen müssen, auch die es bisher noch nicht gemacht haben.“
- https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gegen-impfpflicht-fdp-abgeordnete-um-kubicki-verfassen-antrag-17687561.html
- Christine Aschenberg-Dugnus. In: Website der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 5. August 2020.