Christian Hagans
Christian Theodor Hagans (* 27. September 1829 in Erfurt; † 26. August 1908 in Erfurt) war ein deutscher Ingenieur und Gründer des Lokomotivherstellers Maschinenfabrik Christian Hagans.
Leben
Hagans wurde 1829 in Erfurt als Sohn des Schmieds und Eisenwarenhändlers Christoph Christian Hagans und dessen Frau Anna Sabina, geb. Rahaus geboren. Nach der Schulzeit absolvierte Hagans zunächst eine Lehre bei einem Schlossermeister, parallel dazu besuchte er die Kunstgewerbeschule Erfurt. Aufgrund seiner Fähigkeiten erhielt er 1849 ein Stipendium zum Besuch des Königlichen Gewerbeinstituts in Berlin, einer der Vorläufereinrichtungen der heutigen TU Berlin. Nach dem erfolgreichen Besuch des Instituts erhielt der junge Ingenieur Hagans seine erste Stelle 1851 bei der Werft Früchtenicht & Brock, der späteren Vulcanwerft in Stettin. Drei Jahre später wechselte er zur Firma Funke & Huck nach Hagen, einem Lieferanten von Eisenbahnbedarf.
Mit dem Tod seines Vaters kehrte Hagans nach Erfurt zurück, um das väterliche Geschäft zu übernehmen. 1857 gründete er eine Eisengießerei in Erfurt, die zunächst vor allem landwirtschaftliche Maschinen und Ausrüstungen lieferte und aus der die spätere Maschinenfabrik Hagans hervorgehen sollte. 1872 lieferte Hagans seine erste Dampflokomotive aus, zunächst baute seine Firma jedoch Bau-, Schmalspur- und Tramlokomotiven.
Durch den Maschinendezernenten der KED Erfurt wurde Hagans dazu angeregt, Lokomotiven zu entwickeln, die auch unter den schwierigen Streckenverhältnissen in Thüringen (Steigungen, Krümmungen) gute Leistungen bringen sollte. Hagans entwickelte dazu die nach ihm benannte Lokbauart Hagans, bei der das Triebwerk in zwei Gruppen geteilt war, wobei die eine Gruppe direkt, die andere über Schwinghebel angetrieben wurde. Bis zur Einführung der mit Gölsdorf-Achsen ausgerüsteten T 16 blieb die Hagans'sche Preußische T 15 die leistungsfähigste Lok auf den Thüringer Bergstrecken. Für Schmalspurstrecken der Preußischen Staatseisenbahnen entwarf Hagans die ebenfalls mit dem Schwinghebelantrieb ausgerüstete Preußische T 36.
Weitere Entwicklungen von Hagans waren eine besondere Hohlachsbauform und Dampfüberhitzer.
Um die Jahrhundertwende zog sich Hagans aus der Leitung seiner Firma zurück und überließ die seinen drei Söhnen Hermann, Otto und Friedrich. Im Jahre 1908 starb Christian Hagans, im folgenden Jahr sein ältester Sohn Hermann. 1915 verkauften Otto und Friedrich Hagans die Lokomotivfabrik an die Magdeburger R. Wolf A.G. und 1928 wurde das Werk wegen fehlender Aufträge geschlossen.
Literatur
- Erhard Born: Hagans, Christian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 464 f. (Digitalisat).
- Karl-Ernst Maedel: Aus der Dampfzeit. Erinnerungen und Erzählungen aus einer vergangenen Epoche. Geramond, München 1999, ISBN 3932785983